Mit stinkendem Fisch beworfen - das sagen die Klimakleber zur Attacke in Bamberg

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Klima-Kleber in Bamberg: Gab es eine Surströmming-Attacke? "übel riechender Geruch"
Ein Pressesprecher der "Letzten Generation" hat sich nach der Attacke auf Klimaaktivisten bei der Straßenblockade in Bamberg geäußert.
Klima-Kleber in Bamberg: Gab es eine Surströmming-Attacke? "übel riechender Geruch"
NEWS5 / Merzbach; Collage: inFranken.de

So etwas gab's noch nie - Klimakleber wurden in Bamberg bei einer Blockade-Aktion Opfer einer übelriechenden Attacke.

Bereits am Mittwoch (5. Juli 2023) hatten sich Mitglieder der "Letzten Generation" in Bamberg in der Innenstadt auf einer Straße festgeklebt. Umleitungen und massive Verzögerungen im öffentlichen Nahverkehr waren die Folge. Nicht alle zeigten Verständnis für diese Aktion. Außerdem kam es zu einer eher kuriosen Attacke. 

Wie ein Sprecher der Polizei Oberfranken inFranken.de bereits mitteilte, kam es zu Übergriffen auf die Aktivisten. Passanten und Autofahrer warfen nach Aussage des Beamten verschiedene Gegenstände auf die Festgeklebten. Nun berichtet Niklas H., ein Sprecher der "Letzten Generation" auf Nachfrage von inFranken.de, dass auch eine Dose der schwedischen Fischspeise Surströmming geworfen worden sei. 

Dosen-Wurf auf "Letzte Generation" bei Straßenblockade in Bamberg? Sprecher äußert sich 

"Dieser vergorene Fisch verbreitet sehr schnell einen übel riechenden fauligen Geruch, welcher auch am Straßenrand noch deutlich zu vernehmen war", erläutert Niklas H., der bei der Straßenblockade ebenfalls vor Ort war. Ob es sich dabei wirklich um die schwedische Speise handelte, könne er nicht beweisen, doch es sei eine Fischdose gewesen, betont er. 

Falk Nicol, ein weiteres Mitglied der "Letzten Generation", war ebenfalls vor Ort und bestätigt: "Mir wurde eine geöffnete Dose übelriechenden Fischs entgegengeschleudert, die ich zum Glück mit dem Fuß abfangen konnte." Zudem berichtet Niklas H. von einer "weißlichen Flüssigkeit", die einem der Klimakleber von einem Passanten in den Nacken gesprüht worden sei, und von einer zusammengedrückten Dose, mit der einer der Protestierenden ebenfalls beworfen worden sei.

"Es sind Getränkedosen geflogen", bestätigte auch Florian Kaiser, Einsatzleiter der Feuerwehr Bamberg, die an diesem Tag "zwischen die Fronten" der Aktivisten und Passanten geriet, gegenüber inFranken.de

"Protest richtet sich gegen Bundesregierung": Klimaaktivisten wollen Passanten nicht anzeigen 

Niklas H. stellt angesichts der durch Passanten und Autofahrer geworfenen Gegenstände jedoch klar: "Die 'Letzte Generation' wird gegen keine der Personen Anzeige erstatten." Vonseiten Ronja Künkler, eine der Beteiligten bei der Bamberger Klimablockade, heißt es: "Auch wenn Menschen aggressiv werden und uns angreifen, zeigen wir sie in der Regel nicht an. Unser Protest richtet sich gegen die Bundesregierung, nicht gegen die Normalbevölkerung. Denn es ist die Bundesregierung, die gerade tagtäglich das Grundgesetz bricht, indem sie die Klimakrise nicht ernst nimmt und unsere Lebensgrundlagen nicht schützt."

Die Polizei Oberfranken will auf Nachfrage der Redaktion keine weiteren Angaben zu der Art der geworfenen Gegenstände machen. Auch auf die Frage, ob gegen die Passanten aktuell ermittelt wird, hält sich die Polizei bedeckt. "Zum jetzigen Stand der Ermittlungen wäre dies verfrüht", erklärt ein Sprecher. 

Alles in allem hält Niklas H. bezüglich der Klimablockade in Bamberg fest. "Es war relativ ausgewogen zwischen Menschen, die das abgelehnt haben, und Menschen, die das gut fanden." Nicol äußert sich auf Anfrage ebenfalls: "Wir haben die Bamberger Innenstadt blockiert, obwohl es uns widerstrebt, andere Menschen zu nerven. Wir sehen aber keine andere Möglichkeit, als unbequem zu alarmieren." Weitere Nachrichten aus Bamberg kannst du in unserem Lokalressort lesen.