Gibt es 2017 wieder einen Stadtstrand in Bamberg?

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Ein Bild, das es so in Bamberg nicht mehr geben wird: der Stadtstrand an der Löwenbrücke. Von einer Neuauflage sehen die Veranstalter ab. Archivfoto: Christian Pack
Ein Bild, das es so in Bamberg nicht mehr geben wird: der Stadtstrand an der Löwenbrücke. Von einer Neuauflage sehen die Veranstalter ab. Archivfoto: Christian Pack

Vergangenes Jahr hatte man am Stadtstrand am Adenauerufer im Liegestuhl die Füße in den Sand graben können. Doch oft ließ das Wetter das nicht zu.

Wer über die Löwenbrücke fährt, lässt seinen Blick vielleicht in Richtung des alten Hallenbades schweifen, vielleicht sogar zum Parkplatz. Denn im vergangenen Jahr sah es Ende Mai dort ganz anders aus: Liegestühle, Sonnenschirme, Lounges auf Balkonen am Hang. Am 2. Juni 2016 wurde der Stadtstrand unter dem Motto "Welterbe trifft Küstenstrand" eröffnet.

Doch am Ende der Saison zogen die Veranstalter "Zametzer & Krohn Eventgastronomie" ein eher kritisches Resümee. Schlechtes Wetter, die Lage am Margaretendamm und nicht zuletzt die Konkurrenz durch andere gastronomische Angebote im Freien.
Was weiß die Stadt Bamberg? "Bei uns liegt kein Antrag auf die temporäre Errichtung eines Stadtstrandes mit Strandhaus und Nebengebäuden vor", sagt Claus Reinhardt aus dem Baureferat. Dies wäre aber nötig, um die Erlaubnis für einen Stadtstrand zu bekommen. 2016 war sie für die Zeit vom 17. Mai bis zum 30. September erteilt worden. "Damals ging der Antrag im März ein", merkt der städtische Mitarbeiter an.

Ohne Antrag also kein Strand. Eine Nachfrage beim Veranstalter bestätigt endgültig: Dieses Konzept wird es in Bamberg nicht mehr geben - zumindest nicht von "Zametzer & Krohn". Und zwar nicht nur 2017, sondern auch in Zukunft. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber unsere wirtschaftlichen Erwartungen wurden nicht erfüllt", sagt Joachim Krohn. Das Konzept habe nicht funktioniert wie geplant, "selbst, wenn wir die wenigen guten Tage hochgerechnet hätten".


Standort "problematisch"

Schon der Standort am relativ steilen Hang vom Parkplatz des alten Hallenbads hinunter zum Adenauerufer sei problematisch gewesen, arbeitsintensiv, was etwa die Aufbauten angeht. Krohn glaubt außerdem, dass die Lage am Margaretendamm bereits zu weit weg von der Innenstadt ist, die Laufkundschaft fehlt. "Man musste sich extra auf den Weg machen", sagt der Veranstalter rückblickend.

Hinzu kamen die zahlreichen kalten und verregneten Tage, plus ein bambergspezifischer Punkt: die ausgeprägte Kellerkultur. Ist das Wetter schön und der Bamberger will nicht zu Hause essen, geht er zum Brotzeiten auf den Keller. Bei einer Zwischenbilanz im vergangenen Jahr hatte Krohn dazu bereits angemerkt: "Da muss das Wetter schon sehr gut sein, dass wir die Nummer eins auf der Liste sind."
Erfahrungen, die der Veranstalter mit dem von ihm betriebenen Stadtstrand in Bad Kissingen überhaupt nicht gemacht hat. Diesen gibt es nach wie vor.

Krohn deutet an: Um das Pendant dazu in Bamberg zu retten, wäre die Alternative gewesen, alles "viel einfacher und sparsamer" aufzuziehen. Aber "das wäre nicht unsere Handschrift und unser Verständnis von Qualität".
Klar ist: Die Eventgastronomen haben einen finanziellen Verlust gemacht. Zur Höhe möchten sie allerdings nichts öffentlich sagen. Joachim Krohn deutet allerdings an: "Ich glaube nicht, dass das Thema Stadtstrand noch mal jemand anfasst. Zumindest nicht so weit weg von der Innenstadt."