Frühlingserwachen auf der Altenburg

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Sind beim "Frühlingsrauschen auf der Altenburg" zu erleben: Katja Kuen, Christoph Kuen, Aki Sunahara, Claudia Raab, Sabine Lier, Martin Neubauer, Heiko Triebener und Victoria Heinz (vorne). Foto: Brentano-Theater
Sind beim "Frühlingsrauschen auf der Altenburg" zu erleben: Katja Kuen, Christoph Kuen, Aki Sunahara, Claudia Raab, Sabine Lier, Martin Neubauer, Heiko Triebener und Victoria Heinz (vorne).  Foto: Brentano-Theater
Das Berganza-Quartett Foto: Brentano-Theater
Das Berganza-Quartett  Foto: Brentano-Theater
 
Foto: Brentano-Theater
Foto: Brentano-Theater
 
Foto: Brentano-Theater
Foto: Brentano-Theater
 
Martin Neubauer mit Heiko Triebener Foto: Brentano-Theater
Martin Neubauer mit Heiko Triebener Foto: Brentano-Theater
 
Victoria Heinz Foto: Brentano-Theater
Victoria Heinz Foto: Brentano-Theater
 
Claudia Raab und Beate Roux Foto: Brentano-Theater
Claudia Raab und Beate Roux  Foto: Brentano-Theater
 

Ritterträume leben ab 17. April auf Bambergs Wahrzeichen auf, romantische und gespenstische Begegnungen. Mit Musik, Gedichten und Geschichten wollen diverse Künstler und Musiker Altenburgbesucher in den kommenden Wochen bannen.

Geister spuken durchs alte Gemäuer - begleitet von einer Pianistin, die sich vom schaurig-schönen Treiben inspirieren lässt. Ein Ritter geht auf Fantasiereisen. Wilhelm Busch tritt aus dem Dunkel, um das Publikum mit einem fantastischen Traum zu bannen. Romantischen Gedichten und Geschichten gilt es zu lauschen, sonnenseligen Werken von Haydn, Mozart und anderen Komponisten. Zwischendurch gibt's frängische Boesie, urwüchsig und unzensiert. Das alles und vieles mehr erwartet Kulturfreunde ab 17. April in den historischen Mauern von Bambergs Wahrzeichen: Dann beginnt das "Frühlingsrauschen auf der Altenburg", das Besucher noch bis zum Muttertag auf Trab halten soll.

Neuland betreten

"Träumerei im Herbste" nannte sich die erste Veranstaltungsreihe des Brentano-Theaters hoch über den Dächern der Stadt. Jetzt folgt Teil 2 des bunten Reigens mit Künstlern aus verschiedensten Bereichen. "Beim letzten Mal waren wir ja sehr gespannt, ob sich das Publikum auf die Altenburg locken lässt", berichtet Martin Neubauer als Brentano-Theater-Leiter. Indes waren sämtliche Veranstaltungen so gut besucht, dass nun das "Frühlingsrauschen" folgt. "Zumal etliche Franken beim Galeriebesuch erstmals die Innenräume der Altenburg bewunderten, die sie zuvor nur von außen kannten."

Seit dem frühen 12. Jahrhundert thront die Burg auf dem höchsten der sieben Bamberger Hügel. Sie wurde zum stummen Zeugen zahlloser menschlicher Schicksale. Auch die Protagonisten des "Frühlingsrauschens" lassen sich vom Hauch der Geschichte berühren. Nehmen wir Beate Roux als Pianistin, die vom besonderen Ambiente schwärmt. "An einem historischen Ort wie der Altenburg erlebt man Musik viel intensiver", sagt die Bambergerin. Zumal das Programm Besucher in vergangene Welten blicken lässt.

Gleich zum Auftakt gibt's in der Galerie, zwischen Ritterrüstungen und Waffen, einen denkbar untypischen Wilhelm-Busch-Abend. "Eduards Traum" lebt als nahezu vergessene Erzählung des Dichters auf - so anarchisch, grotesk und überschäumend, wie nur Reisen durchs Unterbewusstsein sein können. Georg Krempelsetzer tritt als Komponist in Erscheinung, der mit Busch neben dem verschollenen Singspiel "Hänsel und Gretel" "Der Vetter auf Besuch" schrieb. Eine Ouvertüre, eine Ballade und ein Duett erklingen daraus. "Außerdem werfen sich Beate Roux und Sopranistin Claudia Raab in ein fröhliches Verwirrspiel musikalischer Zitate - mit vier Streichen aus ,Max und Moritz'", so Neubauer.

Geballtes Gewaaf

Munter weiter geht's am 19. April mit einem "Besd-of Lideradurzeuch": Kultstatus erreichte die musikalische Mundartreihe, die Martin Neubauer mit Heiko Triebener ersann. Nun bringt der Solotubist der Bamberger Symphoniker "Bambärchä Gewaaf" auf der Altenburg zum Klingen - mit den geballten Highlights aus vier Programmen.

Das Konzertmelodram lebt als Genre auf, das sich in der Stummfilmära größter Beliebtheit erfreute. Zum gesprochenen Wort kommt die eigens dafür komponierte Musik. Darauf setzten auch Größen wie Schubert, Schumann und Liszt, deren Werke am 26. April das Publikum verzaubern sollen. Beate Roux erweckt am Klavier "Ritterträume" zum Leben bis hin zur romantischen Begegnung mit einer Nixe. Spukgestalten begleitet die Bambergerin und Kuriosa wie den "Fluch der Kröte".


Der Mai, der Mozart des Kalenders

Den Wonnemonat läutet das Berganza-Quartett ein: Unter dem Titel "Der Mai, der Mozart des Kalenders" widmen sich vier Mitglieder der Bamberger Symphoniker Haydn und eben Wolfgang Amadeus. Dann steht erstmals ein "Literarischer Burgspaziergang" an: "Fern jeder streng historischen Führung präsentiere ich mit Victoria Heinz Theaterszenen und Gedichte, die wir der Burg abgelauscht haben", so Martin Neubauer. Als ehemalige Besucher kommen Albrecht Dürer, Doktor Faust, E.T.A Hoffmann und Friedrich Gottlob Wetzel zu Wort.

Vielleicht erwacht dann auch Poldi aus dem ewigen Schlaf, wenn die Spaziergänger seinem früheren Zwinger einen Besuch abstatten. Kindheitserinnerungen verbindet Beate Roux mit Bambergs letztem Burgbären, den sie mit drei Jahren noch erlebte, bevor sich auch dieses Bamberger Geschichtskapitel für immer schloss.


Die Termine auf einen Blick

Freitag, 17. April, 20 Uhr: "Wilhelms Burg-Traum" - Ein etwas anderer Wilhelm-Busch-Abend mit Claudia Raab (Sopran), Martin Neubauer als Sprecher und Beate Roux am Klavier in der Galerie der Altenburg

Sonntag, 19. April, 17 Uhr: "Besd of Lideradurzeuch - mit Höhebungden aus viä Brogrammen", Heiko Triebener (Tuba) und Martin Neubauer

Sonntag, 26. April, 19 Uhr: "Ritterträume" - Melodramen von Schubert, Liszt und anderen Komponisten präsentieren Martin Neubauer (Sprecher) und Beate Roux (Klavier)

Freitag, 1. Mai, 20 Uhr: "Der Mai, der Mozart des Kalenders" Kompositionen von Haydn und Mozart, Gedichte und Geschichten zum Mai kredenzt das Berganza-Quartett mit
Martin Neubauer (Sprecher)

Ab 25. Mai: "Literarischer Altenburgspaziergang" mit Victoria Heinz und Martin Neubauer. Start ist jeweils am Eingang zur Burg am Samstag, 25. April, um 16 Uhr, Sonntag, 26. April, 11 Uhr, Sonntag, 3. Mai, 16 Uhr,
Samstag, 9. Mai, 16 Uhr, und Sonntag, 10. Mai, 11 Uhr (mit Muttertagsstation)

Plätze kann man sich zu allen Programmen unter 0951/ 54528 reservieren lassen.