Eine bedeutsame Neuerung im deutschen Gesundheitswesen ist seit 1. Oktober in Kraft: Ärzte und Psychotherapeuten speichern deine Befunde in der elektronischen Patientenakte.
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Pflicht seit 1. Oktober: Speicherung von Patientendaten in deiner elektronischen Akte
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Neue Möglichkeiten: Auswirkungen und Nutzen für Patienten
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Noch am Anfang: Chancen und Risiken der ePA
Seit dem 1. Oktober 2025 sind Ärzte und Psychotherapeuten bzw. alle im Gesundheitswesen tätigen Leistungserbringer dazu verpflichtet, medizinisch relevante Befunde und Dokumente, die im Rahmen einer laufenden Behandlung entstehen, in die elektronische Patientenakte (ePA) der Patienten einzustellen. Damit wird die ePA zu einem verbindlichen Bestandteil der medizinischen Dokumentation. Wir erläutern dir die Auswirkungen sowie die Chancen und Risiken der neuen Regelung.
Pflicht zur Speicherung von Patientendaten seit 1. Oktober
Die elektronische Patientenakte, kurz ePA genannt, existiert bereits etwas länger. In einer freiwilligen Nutzungsphase war sie seit Januar 2025 in einigen Praxen freiwillig erprobt worden. Ihre Nutzung ist seit dem 1. Oktober 2025 für Ärzte und Psychotherapeuten in Deutschland verpflichtend.
Die Regularien für die Nutzung der ePA hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) erstellt. Diese sehen vor, dass Daten, die im aktuellen Behandlungskontext erhoben wurden und elektronisch vorliegen, in die ePA eingestellt werden müssen. Was bedeutet das im konkreten Fall? Denn es stellt sich die Frage, wie umfassend diese Daten erhoben werden sollen.
Keine Sorge, es handelt sich vor allem um Daten, die für die weitere Behandlung relevant sind. Also im Grunde um Befunde, Arztbriefe, Laborwerte usw. Die Pflicht zur Befüllung der ePA ist nicht mit der internen Dokumentationspflicht der Praxisverwaltungssysteme gleichzusetzen. Die traditionelle Dokumentation deines Arztes bleibt weiterhin bestehen. Ärzte und Psychotherapeuten haben außerdem keine Pflicht, deine ePA regelmäßig einzusehen und zu prüfen, sondern schauen nur auf Basis konkreter Indikationen im Behandlungsfall hinein.
Auswirkungen und Nutzen für Patienten
Was bringt dir die verpflichtende Dokumentation in der ePA? Zum einen gibt es mehr Transparenz und Kontrolle über deine Gesundheitsdaten. Du kannst jederzeit und ortsunabhängig auf deine Gesundheitsdokumente wie Befunde, Arztbriefe, Medikationslisten oder deinen Impfpass zugreifen. Damit gewinnst du mehr Überblick und Selbstbestimmung über deine eigenen Gesundheitsinformationen. Während einer bestehenden Behandlung hat dein Arzt vollen Überblick über deine Medikamente – ebenso wie du.
Die ePA kann außerdem dabei helfen, künftig Doppeluntersuchungen zu vermeiden, da behandelnde Ärzte leichter auf bestehende Befunde zugreifen können, anstatt sie erneut anfertigen zu müssen. Vor allem in Notfällen oder bei einem Arztwechsel kann es sehr hilfreich sein, einen schnellen Zugriff auf vollständige Krankheitsverläufe zu erhalten. Auch in der medizinischen Forschung und der Prävention, Diagnostik und Therapie können diese Patientendaten genutzt werden.