Eichendorff-Gymnasium in Bamberg: Eine Schule "im besten Alter"

2 Min
Seit 50 Jahren gehört das Eichendorff-Gymnasium in der Kloster-Langheim-Straße zur Bamberger Schullandschaft. Fotos: Ronald Rinklef
Seit 50 Jahren gehört das Eichendorff-Gymnasium in der Kloster-Langheim-Straße zur Bamberger Schullandschaft. Fotos: Ronald Rinklef
Schulleiterin Brigitte Kaiser (am Pult) begrüßt die Festgäste.
Schulleiterin Brigitte Kaiser (am Pult) begrüßt die Festgäste.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Auch, wenn das "Eichendorff" an sich schon 135 Jahre alt ist, feierte das Mädchen-Gymnasium jetzt das 50-jährige Bestehen seines Schulgebäudes im Osten Bambergs sowie seinen Namen.

Migration, Ökologie, Verantwortung für Staat und Gesellschaft: Schlagworte aus den aktuellen Nachrichten, aber auch Schwerpunkte des sozialwissenschaftlichen Ausbildungszweigs am Eichendorff-Gymnasium, das als einzige Schule in Bamberg ein solches Angebot ermöglicht. Die Mädchen-Schule blickte am Samstag auf 50 Jahre Standort in der Kloster-Langheim-Straße zurück, ihre Tradition beginnt allerdings schon im Jahr 1880, als der damalige Töchterschulverein im Erthalhof in der Unteren Karolinenstraße 24 Schulräume anmietete, um dem gewachsenen Bedarf einer nichtklösterlichen Mädchenschule gerecht zu werden.

"Im besten Alter" nennt Schulleiterin Brigitte Kaiser "ihre" Schule daher liebevoll. In den Klassenzimmern finde man teilweise noch die Originalfarbgebung der 60er-Jahre an den Wänden vor, ansonsten besticht das Innere des Schulgebäudes sowie der Sportplatz aber längst durch bunte Elemente. "Aber nicht nur der bauliche Verfall ist ein Thema, sondern auch die Bildungsformen, die sich dem gesellschaftlichen Wandel anpassen müssen", erklärt die Schulleiterin.

Einst waren etwa Säuglingspflege, Haushaltsthemen und musische Fächer Unterrichtsinhalte, heute kann das Gymnasium einen sprachwissenschaftlichen und einen sozialwissenschaftlichen Zweig anbieten. Konkret heißt das auch: "Unsere Schulküche wurde nicht mehr benötigt. Stattdessen haben wir einen neuen Computerraum eingerichtet. Ein Zweiter wird gerade installiert."

So wird das Schulleben der Forderung des Oberbaurats Jahr 1965 gerecht: "Dieses Haus ist gebaut als Stätte der Erziehung, in der sich alle zu Hause fühlen dürfen, die Begabten und die Durchschnittlichen, die Intellektuellen und die Ästheten, die Robusten und die Sensiblen, die Großen und die Kleinen." Die Schülerinnen der städtischen Anstalt gestalten je nach Interessen den Unterrichtsalltag sowie ihre Lernumgebung mit. So wurde kürzlich beispielsweise ein "grüner Wohlfühlraum" im Schulgarten von den Mädchen selbst erschaffen, anlässlich des Jubiläums "1000 Jahre Michaelsberg" ein interaktiver Reiseführer erstellt.


Kreatives Schaffen

Eine Kostprobe ihres kreativen Schaffens boten zur Feierstunde auch das Schulorchester sowie die AG Theater mit einem Sketch zum Schulhausbau, der besonders das langjährige Fehlen einer Aula in der Schule kritisierte. Mit Anja Knauer kehrte zudem eine ehemalige Abiturientin des Gymnasiums in die alten Räumlichkeiten zurück und stellte - heute Innenarchitektin - ein mögliches Zukunftskonzept ihrer alten Schule vor. Dies beinhalte beispielsweise eine Verlegung des bisherigen Haupteingangs, die Positionierung der Verwaltungsräume ins Erdgeschoss sowie den Bau einer neuen Aula als Zentrum des Gebäudes. Eine große Mensa, barrierefreie Wege und kleine Lernnischen dürften ebenfalls nicht fehlen. Inwieweit auf dieses Konzept einmal zurückgegriffen werden kann, ist noch unklar.

Die große Bedeutung des Eichendorff-Gymnasiums für die Stadt Bamberg stellte besonders der ständige Stellvertreter der Schulleiterin, Gerhard Weiß, in einem gereimten Grußwort heraus und verwies auch auf die mögliche Integration junger Asylbewerberinnen in der Bildungsanstalt.

Auch Landrat Johann Kalb (CSU), der schon einst vor den Türen des Eichendorff-Gymnasiums auf seine künftige Frau gewartet hatte, sowie Bürgermeister Christian Lange (CSU) gratulierten zum Jubiläum und wünschten für die Zukunft alles Gute.

Was beinhaltet diese? "Eine neue Aula", lacht Oberstudiendirektor Brigitte Kaiser. "Wir möchten diese Schule in vielen Hinsichten weiterentwickeln - zusammen mit den Kollegen und Schülerinnen. Wir wollen einen angenehmen Lernraum schaffen und wir möchten, dass Lernen Spaß macht."