"Nicht mal hier bleibt man unbehelligt", ärgert sich Elfriede Walter aus Würgau über eine unangenehme Begegnung auf dem Scheßlitzer Friedhof.
Elfriede Walter ist die Empörung auch viele Tage später am Telefon noch anzuhören. "Ich weiß nicht, wo die so plötzlich hergekommen ist. Am Grab habe ich gestanden und gegossen. Da taucht auf einmal eine kleine Frau neben mir auf und streckt mir einen Zettel entgegen."
Am Nachmittag des Himmelfahrtstags auf dem Scheßlitzer Friedhof war's. Und das ist es, was die Würgauerin so ärgert: "Dass man an diesem Ort als Trauernder derart belästigt wird, ist unverschämt!"
"Gott ist barmherzig, Gott ist allgegenwärtig und lauter solche Sachen hat sie gesagt. In perfektem Deutsch. Ausgesehen hat sie aber südosteuropäisch.
"Ich kann das nicht lesen"
Die Schrift auf dem Zettel war ganz klein. Deshalb fiel mir gleich ein zu sagen, dass ich meine Brille nicht dabei habe. Und einen Geldbeutel auch nicht."
Elfriede Walter ist nicht die Einzige, die an diesem Nachmittag auf dem Friedhof angebettelt wurde. "Einige Gräber weiter war ein Ehepaar ebenfalls mit Gießen beschäftigt. Auch dort stand eine Frau mit einem Zettel. Der Mann ist dann ziemlich energisch geworden. Er hat sie weggeschickt.
Eine einzelne ältere Frau wurde genauso angesprochen - das habe ich noch gesehen. Jetzt frage ich mich, was wäre gewesen, wenn sich das nicht am helllichten Tag abgespielt hätte?
Meine Tasche habe ich gleich festgehalten, als die Frau neben mir auftauchte. Nur - wenn so jemand sich an eine alte Dame heranmacht, die dazu auch noch allein auf dem Friedhof ist, aufdringlich und frech wird und sie einschüchtert, was dann? Wie verhält man sich überhaupt richtig in so einem Fall?"
"Unbedingt Abstand halten", rät Polizeihauptkommissar Holger Dremel von der Bamberger Polizei. "Sich nicht anfassen oder umarmen lassen. Es sind nicht immer nur Bettler, die da auf einen zukommen. Nach einer Umarmung kann schnell mal eine Halskette fehlen - weil ein geschickter Dieb am Werk war."
Jeder ist in seiner Entscheidung frei, ob er jemandem, den er als bedürftig einschätzt, etwas zukommen lassen möchte. Doch soll man überhaupt Geld geben? "Vorsichtshalber nicht! Kein Geld sehen lassen. Es kann sein, dass sich eine bettelnde Person wortreich über einen Euro freut und es taucht plötzlich eine zweite auf, die in den Geldbeutel greift oder ihn ganz an sich nimmt. Generell gilt: Hände weg von Bettlern!
Betteln ist nicht verboten
Man kann ihnen gegenüber durchaus freundlich auftreten, aber sollte gleichzeitig sehr bestimmt klarmachen, dass man nichts geben wird. Normales Betteln ist nicht verboten, aggressives dagegen schon."
Wo sind da die Grenzen? Holger Dremel: "Aggressives Betteln ist Bedrängen oder in den Weg stellen. Das kann den Straftatbestand der Nötigung erfüllen. Das Ansprechen von Passanten jedoch nicht. Strafbar ist das Betteln unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. Wenn jemand zum Beispiel behauptet, Opfer einer Hochwasserkatastrophe zu sein und das nicht stimmt. Das kann als Betrug gewertet werden."
Was kann die Polizei tun? "Da Betteln nicht verboten ist, lässt sich für Stadtgebiete auch keine Verordnung erlassen, die das untersagt. Wenn wir gerufen werden, stellen wir die Personalien fest und schauen, ob ein strafbares Verhalten vorliegt.
Nicht selten sind Bettler in Gruppen organisiert und werden gezielt in Innenstädte geschickt. Vertreiben können wir sie."
Verschwunden sind auch die beiden Frauen vom Scheßlitzer Friedhof. Allerdings zunächst nicht sehr weit. "Da sehe ich sie doch auf der Bank vor dem Friedhofseingang sitzen", erzählt Elfriede Walter. "Beide rauchend. Dafür haben sie auf einmal Geld!"
Das rät die Polizei
Und das rät die Polizei: "Bettler sollten hartnäckig und konsequent abgewiesen werden. Niemals Geld spenden, sonst kommen diese Bettler wieder; Spendenfreudigkeit spricht sich auch in diesen Kreisen herum. Kein Körperkontakt (eine Armlänge Abstand) und nicht umarmen lassen.
Bei allem Mitleid mit den Bettlern: Meist stecken Banden dahinter, das Geld wird anschließend nicht selbst verwendet, sondern ins Heimatland überwiesen.
Achten Sie ständig auf Ihre Wertsachen und ihren Geldbeutel. Nehmen Sie nur so viel Bargeld und Bankkarten mit, wie Sie wirklich brauchen.
Halten Sie Ihre Handtasche stets geschlossen und lassen Sie diese nie unbeaufsichtigt. Tragen Sie Ihre Handtasche am besten quer über den Oberkörper mit der Verschlussseite zum Körper.
Halten Sie die Tasche nicht nur locker in der Hand oder hängen Sie diese nicht nur über die Schulter.
Geldbörsen sollten immer körpernah unter der Kleidung, am besten in verschließbaren Innentaschen aufbewahrt werden. Lassen Sie beim Bezahlen keine Einblicke in Ihre Brieftasche zu.
Wenn Sie Opfer von Dieben geworden sind, verständigen Sie umgehend die Polizei unter dem Notruf 110.
Denken Sie an die sofortige Sperrung Ihrer Kreditkarten und Scheckkarten unter der Sperr-Notruf-Nummer 116 116.
Karten auch durch die Polizei über KUNO sperren lassen, denn durch die Sperrung über 116 116 oder über die Bank ist der Lastschrift-Einzug nicht gesperrt!
mehr auf dem friedhof hat man seine ruhe! in der stadt auf dem dorf überall wird man angebettelt! ich wohne an der hauptstraße bei uns klingelt es mind. eimal in der woche und ein südosteuropäer/in steht mit zettel vor der tür...... oft auch sehr energisch wennman nichts gibt, und ich gebe niixx mehr!
Die haben hier nichts zu suchen und deshalb müßte es auch verboten werden.
In Großstädten sind das ausschließlich mafiöse Strukturen, meist aus Rumänien, die hier noch weniger zu suchen haben und es auch schon deshalb verboten sein müßte.
Ansonsten hat bei uns jeder so viel, daß er nicht hungern und auf der Straße leben muß.