Baustart für den Windpark bei Wattendorf

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Hier werden später mal die Transporter mit den Bauteilen der Windenergieanlagen entlangfahren. Foto: Ronald Rinklef
Hier werden später mal die Transporter mit den Bauteilen der Windenergieanlagen entlangfahren.  Foto: Ronald Rinklef
 
 
 
 
 
 

Im Herbst sollen fünf Windräder ans Netz gehen. Am Dienstag, 19. April, informiert die Firma Naturstrom in Wattendorf über den ersten Bauabschnitt.

Zwischen Wattendorf und Stadelhofen baut die Firma Naturstrom mit Sitz in Forchheim den Windpark Wattendorf-Stadelhofen. Seit Anfang des Monats laufen die Arbeiten des ersten Bauabschnitts auf dem Gemeindegebiet Wattendorf. Zurzeit werden die Zufahrtswege und die Kranstellflächen erschlossen.

Bis Herbst dieses Jahres sollen fünf von insgesamt elf geplanten Binnenland-Windenergie-anlagen des Typs GE 2.5-120-139m mit einer Gesamthöhe von knapp 200 Metern realisiert sein. Der einzuspeisende Strom des Windparks wird über das Umspannwerk Würgau verteilt.

Insgesamt nimmt der Öko-Energieversorger somit bis Ende 2016 12,5 MW im Windpark Wattendorf-Stadelhofen in Betrieb.
Jährlich wird aus diesen fünf Anlagen eine Stromproduktion von etwa 27,5 Millionen kWh erwartet, wodurch rechnerisch über 8500 Drei-Personen-Haushalte versorgt werden können.

"Wir sind uns bewusst, dass der Windpark einen Eingriff in den Lebensraum der Menschen vor Ort darstellt", sagt Projektleiter Max Wackwitz. "Deshalb legen wir während der Planung und der Realisierung größten Wert darauf, so verträglich und transparent wie möglich zu arbeiten."


Details am Dienstag

Bei einem Informationsabend ein am Dienstag, 19. April, um 19.30 Uhr im Feuerwehrhaus in Wattendorf soll das Windparkprojekt Wattendorf-Stadelhofen vorgestellt werden. Neben dem Windparklayout für den ersten Bauabschnitt, technischen Details und Zeitplänen erläutert "Naturstrom" auch den regionale Öko-Stromtarif.

Vier Windkrafträder sollen bei Stadelhofen, fünf auf Wattendorfer Gebiet und zwei auf dem Gebiet der Stadt Weismain (Landkreis Lichtenfels) gebaut werden. Keine der drei Gemeinden hatte dem Vorhaben seinerzeit zugestimmt.

Für die Flächen im Landkreis Bamberg hat das Landratsamt ersatzweise das gemeindliche Einvernehmen hergestellt. Das heißt, es hat die Genehmigung erteilt, die die Gemeinderäte nicht geben wollten.

Stadelhofen zog vor Gericht. Die Gemeinde machte vor dem Verwaltungsgericht geltend, dass im Zuge des Genehmigungsverfahrens die artenschutzrechtlichen Gesichtspunkte nur unzureichend beziehungsweise methodisch fehlerhaft geprüft worden seien. Mehrere Vogelarten würden gefährdet, wenn die Windräder gebaut und in Betrieb genommen werden dürften. Zudem fürchtet Stadelhofen eine starke Beeinträchtigung des Landschaftsbilds und unzumutbaren Lärm durch die Windräder.


"Kein grober Eingriff"

Die Kammer teilte die Bedenken nicht. Das beklagte Landratsamt hatte vor dem Verwaltungsgericht ins Feld geführt, dass der Bau des Windparks keinen groben Eingriff in eine besonders schützenswerte Umgebung darstellen würde, zumal sich die Standorte in einem Windkraft-Vorranggebiet befänden. Auch von einer erdrückenden Wirkung könne angesichts des Abstands der Anlagen von mehr als 1000 Meter zur nächst gelegenen Wohnbebauung nicht die Rede sein.

Obwohl auch die Gemeinde Wattendorf dem Windräder-Bau kritisch gegenüberstehe, habe sie keine eigene Klage erhoben, so Bürgermeister Thomas Betz. "Wir wollten das Stadelhofener Ergebnis abwarten. Ein erfolgreicher Ausgang hätte auch Auswirkungen auf die anderen betroffenen Kommunen gehabt."

Im Moment laufen Vorbereitungsarbeiten. Da der Transport der Rotorflügel durch Gräfenhäusling nicht möglich ist, ist eine Umgehung notwendig. Dazu wird ein Flurbereinigungsweg verbreitert und ein Teil neu angelegt.
Die Transporter fahren dann etwa zwei Kilometer auf der Staatsstraße weiter und biegen ins Gebiet des Windparks ab.