Die Ersatz-Bären auf der Altenburg in Bamberg haben gesundheitliche Probleme. Wer kennt die beiden Tiere überhaupt?
Sie brummen nicht, sie schnüffeln nicht, sie rühren keine Tatze. Der eine steht, der andere liegt. Dass da was ist, hinter dem Gitter des Bärenzwingers auf der Altenburg, registriert jeder Besucher schon von Weitem.
Man wird doch nicht etwa "Balou", den Bären aus dem (Trickfilm-)Dschungelbuch dort eingesperrt haben? So sieht die braune Gestalt, die in entspannter Haltung durch die Eisenstäbe in die Tiefe schaut, auf den ersten Blick aus. Und wer ist der Gefährte, der sich dem großen Tier zu Füßen auf dem Boden zusammengerollt hat?
Poldi, Deutschlands letzter Burgbär, der 1982 eingeschläfert werden musste, gehörte zu seinen Lebzeiten zur Prominenz der Stadt. Seine "Nachfolger" dagegen kennt kaum jemand.
Auch Vorstandsmitglieder des Altenburgvereins müssen erstmal in ihren Erinnerungen kramen, spricht man sie auf die Herkunft der namenlosen, pelzigen Gesellen an.
Eine Kneipe in der Dominikanerstraße war einst die Heimat des großen Bären, sagt Erster Vorsitzender Werner Hippelius. "Bei ihm müssen wir bald mal überlegen, was aus ihm wird. Er geht langsam aus dem Leim."
Der Wirt des "Zwetschgnbaams" war es, der dem Altenburgverein beide Petze geschenkt hat, weiß Gerd Urbanski. "Das muss über 20 Jahre her sein, glaube ich."
Immer wieder Holzwolle-Haufen
Was fehlt denn den Tierchen? "Die Mäuse gehen rein. Vor allem in den Großen", sagt der Schatzmeister. "Immer wieder holen sie was von der Füllung raus. Der Hausmeister muss öfter mal die Holzwolle zusammenkehren. Von hinten ist der große Kunstfell-Bär schon mit Latten gestützt, damit er nicht umfällt."
Übrig bleiben wird von den beiden dereinst nichts. Ganz im Gegensatz zum echten Poldi. Sein Pelz mit den Tatzen hängt in einem Zimmer der Altenburg über einer Stange. Der Kopf kann im Bamberger Naturkundemuseum besichtigt werden.
das Sommerloch...