"Bamberg Facts": Wissen im Facebook-Video

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Diese drei stecken hinter "Bamberg Facts": Lasse Titus Wilk, Philipp Mößner und Jens Schongar (v.l.) Foto: Bamberg Facts
Diese drei stecken hinter "Bamberg Facts": Lasse Titus Wilk, Philipp Mößner und Jens Schongar (v.l.)  Foto: Bamberg Facts

Die Facebookseite "Bamberg Facts" veröffentlicht kurze Videos mit stets sieben Fakten zu einem bestimmten Thema. Voraussetzung: Es geht immer um Bamberg.

Plötzlich sind sie auf Facebook aufgetaucht, und dann gleich mehrmals pro Woche: Kleine Videos, jeweils nicht mal eine Minute lang. Der Inhalt: komprimiertes Bamberg-Wissen. In der Beschreibung der Seite ist zu lesen: ",Bamberg Facts‘ liefert dir in kurzer und schnell verständlicher Form interessante Fakten über deine geliebte Stadt."

Beispiele? "Sieben Filme, die in Bamberg gedreht wurden", "Sieben Fakten über die Bamberger Katakomben" oder "Sieben Fakten über den Bamberger Dom". Dies sind drei von zahlreichen Videos, die mehrmals pro Woche auf der Facebookseite von "Bamberg Facts" veröffentlicht werden.
 

 

 

 

 




Dass der Schwerpunkt auf kurzen Filmen und nicht etwa Fotos liegt, hat seinen Grund, wie Jens Schongar sagt. Er ist einer der drei Macher von "Bamberg Facts" und schon ein bisschen stolz, dass die Seite nach eigenen Angaben im ersten Monat bereits eine Millionen Menschen in Oberfranken erreicht hat. Die Fanzahlen bewegen sich momentan auf 4000 "Likes" zu.

 

 


Auf Facebook abgestimmt

Doch warum gibt es die Seite überhaupt? "Wir wollten was für Bamberg machen. Etwas, das genau auf Facebook abgestimmt ist." Schongar meint damit den Algorithmus des sozialen Netzwerks, sprich das Verfahren, nachdem bestimmte Inhalte ausgespielt werden. "Momentan sind das vor allem Videos", sagt Schongar.
Besonders gut angenommen werden Videos mit Text, "denn 90 Prozent der Leute haben den Ton nicht an". Die Idee von Jens Schongar sowie seinen Geschäftspartnern: ausprobieren. Wobei es sich keinesfalls um ein kleines Hobbyprojekt handelt.

Die drei Männer unter 30 sind vom Fach. Lasse Titus Wilk und Jens Schongar haben zusammen eine Digital-Agentur, Philipp Mößner arbeitet in einem digitalen Filmstudio, das sich auf Webvideos und Kurzfilme spezialisiert hat. Die drei Macher der "Bamberg Facts" wollten sehen, wie schnell sie es schaffen, online eine hohe Reichweite zu erzielen und sich zu vernetzen. Schongar betont: Ums Geld geht es vorerst nicht, "dafür haben wir unsere Hauptjobs".

Er sieht die Facebookseite eher als Fallstudie an, die die Beteiligten gespannt verfolgen. Schließlich geht es ums schöne Bamberg. Gleichwohl haben die Macher zum Ziel, dass "Bamberg Facts" weiter wächst und mehr Leute erreicht. "Das wollen wir uns selbst beweisen."

Also setzen sich die Jungunternehmer abends nach der Arbeit zusammen, suchen Bamberg spezifische Themen, produzieren die Videos und streuen sie auf Facebook.

"Unser erfolgreichster Beitrag war der mit sieben Liedern über Bamberg", sagt Jens Schongar. Die Reichweite des Posts habe bei 270.000 gelegen. Für einige der Videos nehmen die Macher auch ein bisschen Geld in die Hand, das Werbebudget liegt bei fünf bis neun Euro. Facebook spielt die Videos dann häufiger oder auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten aus.

 

 




Denen scheint's zu gefallen. Gegründet am 20. Mai, hatte die Seite nach etwas über einer Woche 2000 Fans. Mittlerweile kommen Ideen für Fakten-Videos über Bamberg nicht mehr nur von den Seitenbetreibern selbst, sondern auch von den Nutzern. "Wir planen nun auch eine Website. Die User sollen die Möglichkeit haben, ihre Ideen mit einzubringen. Es soll Raum für eine Community entstehen", sagt Schongar.

Doch woher wissen die Köpfe hinter "Bamberg Facts", ob ihre verbreiteten Informationen überhaupt stimmen? "Wir lehnen uns nicht zu weit aus dem Fenster", sagt Jens Schongar. Man fokussiere sich hauptsächlich auf Themen, bei denen die Informationen als relativ gesichert gelten, etwa was den Bamberger Dom oder die Untere Brücke angeht. Außerdem hat Philipp Mößner eine journalistische Ausbildung. Trotzdem wissen die Seitenbetreiber: Wächst das Projekt weiter, brauchen sie echte Redakteure. Denn aktuell haben wir "den Großteil der Fakten von Wikipedia".