Bäumchen, die mit "Strohhalm" trinken

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So ein "Trinkhalm" kann vielen Gewächsen das Leben leichter machen: Schlauch rein, Wasser marsch, Bäumchen freut sich. Foto: Sabine Christofzik
So ein "Trinkhalm" kann vielen Gewächsen das Leben leichter machen: Schlauch rein, Wasser marsch, Bäumchen freut sich.  Foto: Sabine Christofzik

In den Pflanzbeeten der Plätze und Grünflächen in Bamberg verpasst das Gartenamt den blühenden Stämmchen "Tankstutzen".

Da wird so manches andere Gewächs in Bamberg grün vor Neid beziehungsweise gelb vor Durst: So ein Tankstutzen wie die "Solanum"-Hochstämmchen am Schönleinsplatz ihn haben, ist was Feines.

Spaziergänger, Auto- und Buspassagiere bekommen in diesen Tagen etwas zu sehen, was sonst unter üppigen Blumenteppichen verborgen ist.

Die Eisheiligen sind vorbei. Jetzt bringen die Mitarbeiter des städtischen Garten- und Friedhofsamts überall den Sommerflor an. Und nun sieht man sie in den für kurze Zeit nackten Pflanzbeeten: die "Strohhalme", durch die Kleingehölze im Sommer ihr Wasser schlürfen werden.

Stücke einfachen Drainagerohrs sind es, die Flüssigkeit bis zu einen halben Meter tief ins Erdreich leiten. Neu ist das nicht - aber meistens unsichtbar (und mit Sicherheit auch in manchem Privatgarten anzuwenden).

"Not macht erfinderisch", sagt Robert Neuberth, Leiter des Garten und Friedhofsamts. "In diesen extrem trockenen Sommern werden wir immer mehr zum Gießamt."

Drainagen und unterschiedliche Wasserlenkungsmethoden - vor allem der Einsatz von Substraten, die Wasser länger im Boden halten - hätten sich bewährt.


"Wir müssen jetzt schon gießen"

"Es ist paradox: Im Alpenvorland saufen sie ab und wir müssen jetzt schon gießen, weil es hier zu wenig regnet", seufzt Neuberth.

Rund 67 000 Pflanzen kommen aus den Gewächshäusern des Stadtgartenamts ins Freie. Dazu zählen neben den Kleingehölzen wie dem Solanum und den Wandelröschen auch die bis zu zwei Meter hoch wachsende "Canna" (Blumenrohr) und natürlich jede Menge Buntblühendes für den Boden. "Man muss immer auch Strukturbildner in verschiedenen Höhen dabeihaben. Jedes Jahr wird anders komponiert und nach Pflanzplan neu gesetzt. Es sieht nie gleich aus".

Im Oktober kommt alles, was überwintern muss, zurück ins Glashaus.