Nicht nur die eben auf Eis gelegte Ausländermaut erweckt außerhalb des Freistaates den Eindruck, dass man in Bayern ganz gerne unter sich ist. Ein falscher Eindruck, sagt Innenminister Joachim Herrmann (CSU).
Sehr willkommen sogar, den der Auslandstourismus ist einer der Motoren für den Fremdenverkehr gerade in Franken. Das sagte der Minister, der zugleich Vorsitzender des Tourismusverbandes Franken ist, am Freitag bei der Mitgliederversammlung in Schloss Seehof bei Bamberg.
Herrmann zog Bilanz: Mit 22 Millionen Übernachtungen ließ Franken 2014 ganze Bundesländer wie Rheinland-Pfalz und Sachsen hinter sich, und in Bayern (1,3 Prozent mehr Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr) waren die Franken mit einem Plus von 1,9 Prozent ein wichtiger Besuchermagnet.
Städte machen Quote "Quote" machten laut Herrmann vor allem die Städte. Und besonders stark wuchs der Auslandstourismus mit einem Plus von 4,8 Prozent bei den Übernachtungen. Ganz vorne liegen die Niederlande und die USA, aber auch Länder wie China holen in der Statistik auf: 2014 genossen mehr als 100 000 Touristen aus dem reich der Mitte fränkische Gastlichkeit, 20 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Zahlen des Verbandes offenbaren aber auch Schwächen: Ländliche Gebiete fallen hinter den Städten zurück. Hier locken zwar attraktive Rad- und Wanderwege, vor allem bei der Qualität des gastronomischen Angebotes besteht aber Nachholbedarf. "Es gibt ein paar Regionen in Franken, da könnte man mit dem Motto ,Wandern mit knurrendem Magen' werben", sagte ein Teilnehmer am Rande.
Förderprogramme Herrmann verwies auf die staatlichen Förderprogramme, zeigte aber auch die Grenzen auf: Die Investitionen in eine zeitgemäße Bewirtung und Unterbringung sind ebenso hoch wie das Risiko, auf einem Schuldenberg sitzen zu bleiben. Sein Ausblick war dennoch positiv: Zugpferde wie 500 Jahre Bier-Reinheitsgebot (2016) und 500 Jahre Reformation (2017) sollen den Tourismus in Franken weiter ankurbeln und Gäste aus dem In- und Ausland anlocken, letztere in absehbarer Zeit weiterhin mautfrei.
"Gott schuf den Menschen nach seinem Angesicht. Als Mann und als Frau erschuf er ihn."
"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen, ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."
Herrn Staatsminister Herrmann wäre zu empfehlen, gelegentlich einen Blick in das Buch der Bücher sowie in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland zu werfen. Vielleicht dämmerte ihm dann, daß dort nicht steht:
"Gott unterteilte die Menschen nach ihren wirtschaftlichen Potentialen. In arm und in reich teilte er sie ein."
"Die Würde des Menschen bemißt sich nach seiner Kaufkraft. Diese zu bewerten und weitgehend abzuschöpfen, ist vornehmste Aufgabe wirtschaftlichen Handelns."