Die Arbeiten an Oberfrankens größtem BMW-Autohaus sind angelaufen. Ab Mitte 2018 sollen in Bamberg rund 70 Mitarbeiter der Firma Sperber beschäftigt sein.
Die Bagger sind da, die Erdbewegungen schon deutlich zu sehen. Der Bauzaun verhindert, dass kein Unberechtigter die Baustelle betritt. Es ist eindeutig: Hier wird gebaut. Es soll das größte BMW-Autohaus in Oberfranken entstehen. BMW-Sperber zieht seine beiden Filialen in Bamberg und Hallstadt am Berliner Ring zusammen. Die Arbeiten sollen fix vorangehen. Geplant war, dass das neue BMW-Haus zum 31. Dezember steht. Das wird nach Verzögerungen im Planungsstadium nicht eingehalten werden können. Ende Juni 2018 soll es aber soweit sein.
Wie Geschäftsführer Joachim Sperber erklärt, sollen dort später 70 Mitarbeiter arbeiten, "wobei wir noch auf der Suche nach Verstärkung unseres Teams sind". Es werden also mit dem Neubau neue Arbeitsplätze entstehen.
Das Vorhaben auf dem rund zwei Hektar großen Gelände soll rund 14 Millionen Euro kosten. Die sind aus Sicht von Geschäftsführer Sperber gut investiert: "Der Neubau ist für mich persönlich und für die Firma Sperber, die seit 1950 besteht, ein nächster großer Schritt in die Zukunft." Denn das Autohaus sei dann eines der umweltfreundlichsten, die es in Deutschland gebe, was Sperber besonders wichtig sei. "Es gibt einen Wandel in der Automobilwelt und ich bin mir sicher, mit dem Neubau sehr gut aufgestellt zu sein", so Sperber.
Neue Zu- und Abfahrt
Die Architektur wird zeitgemäß und hochwertig sein. Es sollen Schauräume für die BMW-Fahrzeuge, Verwaltung, Servicebereich sowie die Werkstatt und ein Lagergebäude unterkommen. Von der Ohmstraße wird der Bau erschlossen, auch eine neue Zu- und Abfahrt vom Berliner Ring wird entstehen. Für den Bau musste der Jugendtreff Filterlos weichen, der nun auf dem Areal neben den Graf-Stauffenberg-Schulen Platz gefunden hat, wo er Mitte Juli eröffnet werden soll. Den Großteil der Kosten für Umzug und Neubau des Jugendtreffs übernimmt BMW-Sperber.
Zu den Verzögerungen des Autohaus-Neubaus war es aufgrund von Protesten gekommen: Bei den Anwohnern des Malerviertels war das Vorhaben auf Gegenwehr gestoßen, da sie den angrenzenden Grüngürtel behalten wollten. Das Autohaus wurde schließlich zehn Meter Richtung Süden verschoben, auch sollen Bäume neu gepflanzt werden.
Sperber wird nach dem Umzug seine Filialen am Kunigundendamm in Bamberg und in Hallstadt aufgeben.
Neben der unnötig flächenfressenden Bauweise des Autohauses berücksichtigen die Zufahrten keinerlei Sicherheitsbelange nicht motorisierter Verkehrsteilnehmer:
- Von der Moosstraße her wird der Gehweg deutlich schmaler gestaltet, als es den einschlägigen Regelwerken nach erforderlich wäre. An der verfügbaren Fläche liegt es nicht!
- Vom Berliner Ring her werden vor allem Radfahrer gefährdet, da ihre Vorfahrt auf dem benutzungspflichtigen Radweg regelmäßig mißachtet werden dürfte: seitens der über den eigens neu errichteten Rechtsabbiegestreifen einbiegenden wie auch seitens der aus dem Grundstück ausfahrenden Kraftfahrer. Entsprechende Warnungen und Gestaltungsvorschläge wurden im Zuge der Bürgerbeteiligung lakonisch zurückgewiesen: Die Autofahrer hätten die StVO zu beachten. Bekannte (!) Tatsache ist: Unfälle wie beschrieben gehören zu den häufigsten und schwersten, welche Radfahrer erleiden.
Aber was zählen schon Menschenleben und Gesundheit, wenn ein wenig zukunftsfähiges Verkehrsmodell (das individuelle Kraftfahrzeug als Rückgrat der Massenmobilität) auf Teufel komm' 'raus konserviert werden soll?
auf der einen Seite wird in Bamberg händeringend Bauland gesucht. In der heutigen FT-Ausgabe ist ja die Rede von einer Parzelle des Gärtnerlandes, welches nun bebaut wird. Auf der anderen Seite wäre dieses Areal, auf der H. Sperber baut, ideal gewesen für den Bau von vielen Wohnhäusern. Naja - Wohnungsbau, insbesondere sozialer Wohnungsbau spült halt nun mal keine Gewerbesteuern ins Stadtsäckel.
In Bamberg gäbe es genug bezahlbare Wohnungen, wenn nicht bis zu 3400 "Neubürger" vorhandenen Wohnraum blockieren würden.
Dann verdrängen viele Studenten WG´s Familien aus Wohnungen, da man sich nicht mehr langfristig an Mieter bindet und man mehr Kohle für die Wohnungen verlangen kann.
Abgesehen davon sollen ja auf dem alten Areal des BMW Autohauses Wohnungen gebaut werden soweit ich das in Erinnerung habe. Sozialwohnungen werden das aber wohl auch nicht werden.
Die Stadt hat doch keinerlei Interesse den Wohnungsmarkt zu entspannen, das hat man doch schon gesehen wie sie mit den Kasernen umgegangen ist. Künstlich das Angebot knapp halten um die Mieten möglichst in die Höhe zu treiben, das nennt man auch Lobbyismus.