Seit einem knappen halben Jahr hat sich die Verkehrsführung in der Friedrichstraße geändert. Während Stadt und Radaktivisten bislang sehr zufrieden sind, ärgern sich Autofahrer wie Roland Träger über Rückstau und spontane Spurwechsel.
Wenn Roland Träger mal wieder im Auto sitzt und sich im Schneckentempo dem Schönleinsplatz entgegentastet, findet er wenig freundliche Worte für den Verkehrsversuch Friedrichstraße: "Diese Fahrradspur ist leer. Dafür hat der Rückstau stark zugenommen, nichts geht mehr vorwärts", sagt der Breitengüßbacher, der regelmäßig in Bamberg zu tun hat.
Vor einem knappen halben Jahr wurden in der Friedrichstraße neue gelbe Markierungen aufgetragen. Die Radfahrer haben nun eine zwei Meter breite Fahrspur, die eigene Linksabbiegerspur für Autofahrer ist weggefallen. So teilen sich geradeaus fahrende und linksabbiegende Autos nun eine 3,50 Meter breite Spur.
Auf ein Jahr ist der Verkehrsversuch Friedrichstraße angelegt, Träger kann ihm nichts abgewinnen: "Zwei Meter für die Radfahrer sind viel zu breit, dadurch wird der Verkehrsraum für die anderen Fahrzeuge viel enger." Er habe beobachtet, dass manche Radler "kreuz und quer fahren, die Spuren wechseln, wie sie wollen und ohne Licht unterwegs sind". Er sei froh, dass nicht mehr Unfälle passierten.
Dass die erste Zwischenbilanz aus Sicht der Stadt positiv ausfällt, erklärt Baureferent Thomas Beese. Die Radfahrenden seien begeistert. Die Pünktlichkeit der Stadtbusse habe sich nicht verschlechtert. Die Abbiegevorgänge im Bereich der Luisenstraße/Herzog-Max-Straße und im Bereich Schützenstraße verliefen unproblematisch. "An uns wurden fast keine Beschwerden herangetragen", sagt auch Ines Schellmann, Sachbereichsleiterin Verkehr bei der Polizei Bamberg-Stadt. Allenfalls zu Berufsverkehrszeiten komme es zu erheblichem Rückstau.Sie hat die neue Verkehrsführung selbst schon mit dem Rad ausprobiert und stellt "aus Radfahrersicht eine deutliche Verbesserung" fest.
"Ansonsten verläuft das wirklich problemlos. Wir hatten nur einmal einen Unfall am Schönleinsplatz, als ein linksabbiegender Radfahrer von einem Auto touchiert wurde. Aber das hatte eigentlich auch nichts mit dem Verkehrsversuch zu tun", sagt Schellmann. Aus ihrer Sicht könnte man daher schon in den Echtbetrieb gehen und die provisorische Markierung in eine dauerhafte umwandeln.
"Naturgemäß wird die Maßnahme von kraftfahrenden Verkehrsteilnehmenden, vorwiegend von solchen aus dem Landkreis, wiederholt kritisch gesehen", räumt Beese ein. Rückstaus würden nicht zuletzt durch ortsunkundige Autofahrer, die direkt vor der Ampel am Schönleinsplatz Spurwechsel versuchen, verursacht. Zum anderen benennt Beese "die Wartepflicht derjenigen, die von der Marienbrücke in den Kreisverkehr am Wilhelmsplatz einfahren wollen, gegenüber denjenigen, die von der Augustenstraße her bereits im Kreisverkehr sind" als Problem. Beide Phänomene hätten aber nicht direkt etwas mit dem Verkehrsversuch zu tun. Entsprechend lasse sich derzeit auch noch kein Änderungsbedarf feststellen. "Alle Menschen sind weiter herzlich eingeladen, den Versuch zu beobachten und ihre Erfahrungen der Stadtverwaltung mitzuteilen", sagt der Baureferent.
Auch Christian Hader zieht für die Initiative Radentscheid eine positive Zwischenbilanz "zum Radfahrstreifen, dessen Ausgestaltung wir insbesondere ja hinsichtlich der Breite mit Unterstützung von ADFC, VCD und der Arbeitsgemeinschaft der älteren Bürger Bambergs gegen den ursprünglichen Willen im Rathaus erkämpft haben". Seine Initiative bekäme Dankesmeldungen "insbesondere von Eltern, da es sich hier um eine wichtige Schulroute für den Bamberger Osten handelt".
ja und da gibt es eine radfahrerin die vor einem stadtbus vom schillerplatz bis greifeklau mitten auf der straße fährt.
Meinen Kommentar vom 17.01. erlaube ich mir noch mit dem Hinweis zu ergänzen, dass das von mir erwähnte Parkhaus am Ertl-Zentrum in Hallstadt den Kunden KOSTENLOS zur Verfügung steht.
Zum Vergleich haben mir nicht ganz 2 Stunden in der Tiefgarage Georgendamm wegen zweier Arzttermine 3 EUR Parkgebühr gekostet; will man eventuell noch weitere Stunden in Bamberg einen Stadtbummel machen summiert sich die Gebühr auf satte 7 EUR. Da hätte sich durchaus ein P&R-Ticket am Heinrichsdamm gelohnt, was ich beim nächsten Mal auch nutzen werde.
Trotzdem ist Bamberg ein teures Pflaster geworden und auch die Radfahrerfraktion sollte sich an den Kosten beteiligen.
Wenn ich mir dann noch die Konzepte der Möchtegernobs ab März ansehe, graust es mir.
Jeder weiß wie Bamberg autobereinigt wird. Dann kann die Fahrradlobby mit ihren gesponserten Lastenrädern völlig unbelästigt in der Innenstadt um die Schiffstouristen groven. Der Einkauf der paar übrigen autobelasteten
Einwohner findet in Hallstadt statt. Auch einige Ärzte haben das Problem schon erkannt und tendieren zum Rand.
Was hilft das wenn der "Radweg" 50 m weiter wieder im Nirvana verschwindet??? Das Bamberger Radkonzept ist einfach ein Flickenteppich ohne Geist und Konzept. Wenn der Feldversuch nur dazu gemacht wurde, um festzustellen, dass keiner über den Haufen gefahren wurde, ist das schon eher makaber
da geb ich Ihnen vollkommen recht, wenn man noch sieht das ab Schönleinsplatz bis Obstmarkt auf der linken Seite der langen Straße Parkverbot herrscht und das niemanden interessiert, im Gegenteil dort wird jetzt mehr geparkt als vorher, als es erlaubt war und es interessiert niemanden, wird ja nicht kontrolliert, mehr darf ich hier jetzt nicht schreiben sonst werde ich wg. der Zensur hier wieder gesperrt.