Staatsbad sucht Herberge

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Die Kurverwaltung braucht eine Unterkunft, wenn ihr Domizil heuer abgerissen wird und das künftige Behördenzentrum erst 2016 fertig gestellt ist. Fotos: Thomas Mäuser
Die Kurverwaltung braucht eine Unterkunft, wenn ihr Domizil heuer abgerissen wird und das künftige Behördenzentrum erst 2016 fertig gestellt ist. Fotos: Thomas Mäuser
Das Krugmagazin in der Kurhausstraße war schon einmal als Sitz für die Kurverwaltung vorgesehen.
Das Krugmagazin in der Kurhausstraße war schon einmal als Sitz für die Kurverwaltung vorgesehen.
 
Im Foyer des Kurhausbades ließe sich zumindest die Tourist-Info vorübergehend unterbringen.
Im Foyer des Kurhausbades ließe sich zumindest die Tourist-Info vorübergehend unterbringen.
 

Wohin sollen Tourist-Info und Büros, wenn das Gebäude der Saatsbad GmbH abgerissen wird? Das Finanzministerium sucht noch nach einer Interimslösung, bis das Behördenzentrum fertig gestellt ist.

Noch heuer sollen laut Finanzminister Markus Söder der nicht denkmalgeschützte Teil des ehemaligen Steigenberger samt dem Anbau, in dem die Kurverwaltung residiert, abgerissen werden. Das Luitpoldbad, in das die Staatsbad GmbH einziehen soll, wird jedoch erst 2016 fertig. Wohin so lange mit der Kurverwaltung?

"Das steht noch nicht fest", sagt Horst Wolf, Pressereferent des Finanzministeriums. "Die bestmöglichen Orte werden geprüft." Welche Orte das sein könnten, ist ebenfalls noch offen.

Allerdings gibt es eine Reihe von Gebäuden, die sich in öffentlicher Hand befinden und geeignet wären, die Kurverwaltung für eine kurze Interimszeit aufzunehmen. Einige dieser Bauwerke waren sogar schon als neuer Sitz der Staatsbad GmbH angedacht, bevor das Luitpolsbad als Behördenzentrum ins Spiel gekommen war.


Ausweichquartier Krugmagazin

Dazu zählt das ehemalige Krugmagazin in der Kurhausstraße. Architekt dieses 1839 gebauten und heute denkmalgeschützten Gebäudes war Friedrich von Gärtner. Das Krugmagazin diente jahrzehntelang als Domizil für die Verwaltungd er Staatlichen Bäder OHG, bis diese 1999 in die Staatsbad GmbH aufging. Seit Ende des Heilwasserabfüllung 2001 steht das Gebäude weitgehend leer, musste dann noch von 1998 bis 2005 als Baubüro für die Generalsanierung des Regentenbaus und den Baus des Hochwasserschutzes herhalten.

Nachdem schon 2005 feststand, dass sich die Staatsbad GmbH von dem modernen Zweckbau am Steigenberger trennen will, dachte das Finanzministerium daran, die Kurverwaltung im Krugmagazin unterzubringen. Die Planungen liefen 2007 an, die Kostenschätzung sprach von 2,2 Millionen Euro. Doch schon während der Planungsphase war nicht mehr sicher, ob das Vorhaben auch verwirklicht würde. Denn inzwischen hatte MdL Robert Kiesel (CSU) das Luitpoldbad als Behördenzentrum ins Spiel gebracht. Die Planungen für den Umbau des Krugmagazins wurden vom Saatlichen Bauamt zwar noch zu Ende geführt, verschwanden dann aber in der Schublade.


Tourist-Info im Kurhausbad?

Auch das Kurhausbad war schon einmal im Gespräch, zumindest für den öffentlichkeitswirksamen Teil der Kurverwaltung: die Kur- und Tourist-Information. So könnte es durchaus sein, dass eines der beiden Gebäude doch noch in den Genuss kommt, zumindest die Tourist-Info aufzunehmen - wenn auch nur für kurze Zeit.

Während das Kurhausbad laut Markus Söder in Zusammenhang mit den einem angestrebten Hotel-Neubau auf Kosten des Freistaates generalsaniert wird, ist die Zukunft des Krugmagazins weiter offen. "Hier ist noch nichts entschieden", sagt Horst Wolf. Auch nach einem Käufer werde derzeit nicht gesucht. Ob und wann der Freistaat in das historische Gebäude investiert, bleibt also weiterhin offen. Wobei der Pressereferent des Finanzministeriums nicht vergisst, darauf hinzuweisen, dass der Freistaat in den vergangenen Jahren eine Menge Geld für Bad Kissingen in die Hand genommen habe und das auch weiterhin tue.