Ich war, vor allem vor meinem Umzug nach Euerbach, oft im Sportheim des TSV Pfändhausen. Ich kenneviele der Verantwortlichen des FV, unter anderem meinen ehemaligen Spieler bei der DJK Waldberg Christian Geßner, der Vorstandsmitglied des TSV war und beim FV ist. Auch die meisten meiner künftigen Spieler kenne ich persönlich. Ich habe mir immer wieder mal Spiele des Teams angeschaut.
Dann kam die Anfrage des Vereins.
Der Verein kam in der Winterpause auf mich zu, nachdem der aktuelle Trainer Klaus Seufert erklärt hatte, dass er seine Trainertätigkeit nach dieser Saison beenden werde. Die dann geführten Gespräche des Vorstands mit mir waren aus meiner Sicht unkompliziert, ich habe mich dann nach kurzer Überlegungszeit entschlossen, das Traineramt zu übernehmen.
Es gab doch sicher auch zuvor schon Anfragen anderer Klubs, Trainer und zumal gute und erfahrene, werden doch gesucht?
Diese Anfragen gab es. Sie führten aber nicht zu Vertragsabschlüssen, weil die Vorstellungen der Vereinsverantwortlichen mit den meinigen divergierten. Dabei spielten finanzielle Aspekte keine Rolle; es waren ausschließlich sportliche Perspektiven. Wenn mir ein Vorstand zum Beispiel erklärt, dass nur sieben oder acht Spieler zum Training erscheinen, was selbst bei Landesliga- oder Bezirksliga-Klubs der Fall war, sehe ich keine Grundlage für den angestrebten sportlichen Erfolg.
Diese Perspektiven sehen sie nun?
Wichtig ist für mich zum einen, dass ein Verein ordentlich geführt wird. Das ist hier der Fall. Zum anderen war es für mich immer wichtig, dass ich Spieler und Mannschaft weiterentwickeln kann. Diese Möglichkeit sehe ich, weil es hier viele junge Spieler gibt, die Potenzial haben. Zum anderen weiß ich, dass der Kader groß und die Trainingsbeteiligung gut ist. Da macht es mir als Trainer auch Spaß. Der Spaßfaktor ist für mich persönlich das Wichtigste; es geht mir nicht ums Geld, denn dann hätte ich bei einem höherklassigeren Verein anheuern müssen.
Wie sehen Sie die aktuelle Situation der Mannschaft?
Wenn es in der Rückrunde gut läuft und die Mannschaft scheint den Ehrgeiz zu besitzen und hat die Qualität, könnte der Aufstieg noch gelingen. Es war für mich beim Vertragsabschluss aber kein Muss. Ich werde mich bemühen, es dann in der nächsten Saison zu realisieren. Als Trainer sollte man sich immer ein Ziel setzen und das kann nur heißen, in der Tabelle weit vorne platziert zu sein. Dazu ist man auch den Zuschauern gegenüber verpflichtet, die Zuschauerresonanz ist hier vergleichsweise überdurchschnittlich.
Sie werden sich in der Rückrunde sicher viele Spiele ihres neuen Vereins ansehen, werden sie auch den Spielermarktsondieren?
Ich werde mich bemühen, oft am Platz zu sein. Neuverpflichtungen werde ich nicht forcieren. Meine Absicht ist es, mit dem vorhandenen und kompakten Kader zu arbeiten. Der wird auch im Toto-Pokal antreten; da kann der Verein ja auf Erfolge zurückblicken, die es zu wiederholen gilt.
Die Sommerpause ist mit acht Wochen, bei Teilnahme an einer Relegationsrunde noch weniger, recht kurz. Arbeiten Sie schon an einem Vorbereitungsprogramm?
Da ich mit einem wohl weitgehend unverändertem Aufgebot trainieren werde, stellt sich das Problem, neue Spieler in kurzer Zeit zu integrieren, wohl weniger. Das Vorbereitungsprogramm wird gerade mit der Abteilungsleitung abgestimmt, sicher ist ein Ablösespiel für Benjamin Kaufmann Ende Juni gegen den TSV Großbardorf.
Das Gespräch führte Peter Balthasar