Nur 3,5 Grad und ständiger Nieselregen: Die Bedingungen beim RSC-Lauf waren nicht ideal. Dennoch lief Heiko Baier zu einem Streckenrekord.
Viele blieben am Samstag-Nachmittag wohl lieber zuhause im Warmen. 357 Hartgesottenen war das Wetter jedoch herzlich egal: Sie starteten beim RSC-Lauf und der 33. Auflage des Helmut-und-Karl-Will-Gedächtnis-Laufes - trotz nur 3,5 Grad und leichtem, aber beständigem Nieselregen. Im Laufe des Nachmittags füllten die angekommenen Sportler die aufgestellten Bänke, Zuschauer sah man eher selten. Von den Kuchen und Torten, die auch einen Pokal verdient hätten, blieb am Ende noch viel übrig.
"Schade", sagte Mitorganisator und Kommentator Stefan Link. Doch hat auch für ihn der Tag ein positives Fazit: Die Läufer blieben ohne Verletzungen. Und: Auch wenn der Himmel eher grau als blau-weiß war, lief beim mittlerweile einzigen RSC-Lauf auf bayerischem Boden alles gut.
Die Sportler nahmen das Wetter mit Gelassenheit und Humor. Heiko Baier rannte als Erster im Hauptlauf über die Ziellinie und war damit für jeden Fotografen zu schnell. Seine Zeit war ein erneuter Rekord auf der Strecke. Mit 37:49 Minuten lag er über eine Minute unter dem letztjährigen Bestwert von Dominik Briselat, der heuer Zweiter wurde. Baier: "Ich laufe schon lieber bei 25 Grad, aber das ist jetzt halt mal so." Der 31-Jährige aus Dipperz-Friesenhausen hat zwar "früher richtig Leistungssport gemacht", läuft aber jetzt "nur noch ein bisschen RSC", seit er in der Firma seines Vaters mit eingestiegen ist. Die Strecke war gut zu bewältigen, auch auf den Höhen lag entgegen der Befürchtung von Will kein Schnee. Der Boden war nur am Ende etwas matschig.
Für Markus Wingenfeld war das Wetter dagegen ideal. Von den 173 über die elf Kilometer gestarteten Läufern belegte er nach 55:36 Minuten Platz 69 und war mit seinem Ergebnis hoch zufrieden. "Immerhin habe ich erst letzte Woche mit dem Training wieder begonnen", erzählt der Speicherzer: "Es war richtig schön. Wenn man warm gelaufen ist, merkt man den Regen gar nicht."
Auch bei den kürzeren Läufen gaben die Sportler alles und kamen ins Schwitzen. Claudia Kraus wollte eigentlich nur ihren Sohn Julian (beide DJK Kothen) zum Lauf bringen und wieder abholen, doch dieser bestimmte kurzerhand: "Und du läufst jetzt mit." Der Sohnemann hatte sich gegenüber dem Vorjahr um eine Minute verbessert. Seine Mutter nahm ihr Ergebnis sportlich: Bei so viel Spontanität kam die Vorbereitung halt etwas zu kurz. Auch auf der 4,3-km-Strecke war der Boden fest und griffig, nur die Steigungen hatten es in sich.
Die Nordic Walker liefen mal mit, mal ohne Stöcke, ebenfalls auf gutem Terrain. Monika Kress aus Rommerz war zum zweiten Mal in Motten mit dabei. Ihre Trainingsgeräte hatte sie letztes Jahr bei einer Mitläuferin gesehen und heuer selbst mitgebracht. Mit den "Somveys" trainiert sie gegen Rückenschmerzen und für die Tiefenmuskulatur. Nina und Klaus Schuhmann aus Wildflecken nehmen seit über zehn Jahren am RSC-Lauf in Motten teil. Gewinnen ist für sie nicht wichtig, es gehe um den Spaß.
Zum ersten Mal fand der Mini Cup über 2,2 Kilometer statt. Lorena Will vom SC Motten konnte das Wetter nicht davon abhalten. Sie läuft eigentlich nur im Schulsport und lag im Mittelfeld der 23 Läufer, aber "der Platz ist nicht so wichtig". Für die Gewinner allerdings schon. Miguel Renn, Leopold Beirig (beide LG Fulda) und Lorenz Hahl (TSV Poppenhausen) sind froh, es geschafft zu haben und dass es nach der Hälfte der Strecke aufgehört hatte zu regnen. "Nur die Hände waren kalt", sagte Leopold: "Aber jetzt gibt's eine schöne Medaille."
Dass jeder Teilnehmer ein Gewinner war, zeigte sich schon beim ersten Lauf der Bambinis. Der Sieger mit 1:52 Minuten wurde umjubelt, genauso wie der Letzte, Kleinste und Jüngste, der an der Hand seiner Mutter ins Ziel lief.
Alle Ergebnisse gibt es unter
www.rhoensupercup.de