Der FC Thulba spielt sich in einen Rausch, knackt die grün-weiße Wand aber nur ein einziges Mal. Der FC 06 verliert schon wieder ein Heimspiel.
FC 06 Bad Kissingen - TSV-DJK Wiesentheid 1:2 (0:2). Tore: 0:1, 0:2 Lukas Huscher (16., 30.), 1:2 Fuaad Kheder (79.). Der Fluch der 06-er im Sportpark hält an, auch das dritte Heimspiel der Saison ging verloren. Das war umso ärgerlicher, weil die bis dahin sieglosen Wiesentheider spielerisch limitiert waren, mit seinen vornehmlich weiten Schälgen aus der Defensive heraus die FC-Deckung aber immer wieder vor Probleme stellte. Entscheidend für den Misserfolg der Gastgeber, die in Abwesenheit des urlaubenden Trainers Mario Wirth von Abwehrchef Christian Heilmann gecoacht wurden, war der mangelhafte Spielaufbau. Im FC-Mittelfeld rackerte Christian Laus, fand aber vornehmlich in der ersten Halbzeit kaum Unterstützung von seinen Nebenleuten. Die Steigerwälder gingen nach einem weiten Schlag von Christian Enzbrenner durch ihre Sturmspitze Lukas Huscher in Führung. Im Gegenzug prüfte Laus mit einem Flachschuss Gäste-Keeper Jan Molitor, was aber schon die einzige nennenswerte Offensivaktion der Platzherren vor dem Seitenwechsel blieb. Diese kassierten nach einer halben Stunde den zweiten Gegentreffer, als sie eine Hereingabe von Martin Seitz nicht unterbanden, Huscher drückte das Leder problemlos über die Torlinie. Nach der Pause brachte Heilmann mit Ervin Gergely und Fuaad Kheder zwei frische Offensivkräfte, die nächste gute Gelegenheit erarbeiteten sich aber neuerlich die Schützlinge von Thomas Latteier: Nach Huscher-Flanke köpfte Jonathan Popp knapp über die Latte. Nachdem Huscher eine weitere Großchance vergeben hatte (66.), igelten sich die Gäste mit zunehmender Spieldauer ein und hatten Glück, dass ein Flugkopfball von Ruslan Zhyvka nach Ecke von Kheder zu hoch angesetzt war. Zwei Minuten später schaffte Kheder dann doch den Anschlusstreffer, als Gergely das Leder nach einem weiten Pass von Heilmann mit dem Kopf in den Rücken der Gäste-Deckung verlängerte. Doch das war es schon mit der Herrlichkeit der Kurstädter, die weiterhin durch unerklärliche Fehler im Spielaufbau immer wieder den Kontrahenten in Ballbesitz brachten. Dieser war nur noch an der Absicherung des Vorsprunges interessiert, was mit einer aggressiven Zweikampfhärte auch gelang. sbp Bad Kissingen: Fl. Rottenberger - Müller (72. L. Rottenberger), Heilmann, Greubel, Götz - L. Hüfner (51. Gergely), Laus, Schmitt - Zhyvka, Puscas (51. Kheder), Ruja.
SV Riedenberg - FC Thulba 1:1 (1:0). Tore: 1:0 Patrick Barthelmes (10., Foulelfmeter), 1:1 Lorenz Heim (76.).
Ein rassiges Derby vor fast 300 Zuschauern voller Emotionen, Leidenschaft und Kampfbereitschaft im oberen Singrund hat zwar letztlich keinen Sieger gefunden, sorgte aber weit über die 94 Spielminuten hinaus für ordentlich Zündstoff und Diskussionen. "Wir haben gegen eine sehr spielstarke Mannschaft gekämpft, die uns alles abverlangt und uns enorm ins Laufen gebracht hat", sagte hernach Riedenbergs neuer Coach Thorsten Seufert, der aufgrund akuter Personalsorgen als Innenverteidiger aushelfen musste. "Thulba war uns spielerisch im Mittelfeld mit einem ganz starken Vicky Kleinhenz und einem ebenso starken Julian Wüscher überlegen. Ganz klar. Der FC hat uns über 90 Minuten große Probleme bereitet. Daher war es für uns Gold wert, dass wir früh in Führung gegangen sind."
Tatsächlich begann die Partie bei mildem Rhöner Sommerwetter aus Sicht der Gäste äußerst unglücklich. FC-Keeper Daniel Neder verirrte sich bei einem Riedenberger Vorstoß völlig im Nirvana an der Außenlinie, Philipp Dorn brachte mit einer kuriosen Bogenlampe die gesamte Frankonen-Deckung in Wallung und am Ende wurde Riedenbergs Stürmer Kevin Lormehs von Cedric Werner etwas ungeschickt ins Wanken gebracht. Strafstoß. Patrick Barthelmes drosch das Leder mit Schmackes an den Innenpfosten. Von dort aus kullerte der Ball seelenruhig hinter dem verdutzten Daniel Neder vorbei an der Grundlinie entlang in die Maschen.
Julian Wüscher dreht auf
Victor Kleinhenz bezeichnete den Elfer hernach als mindestens umstritten und hätte sich seinerseits über einen Strafstoß für den FC in der Schlussphase gefreut, als der Unparteiische Jannik Hofmann (Alsleben) jedoch nur auf Freistoß entschied. "Aber ich will dem Schiedsrichter keine Vorwürfe machen, wir hatten ja selbst genug Zeit, das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen." Besonders den emsigen Julian Wüscher bekamen die Grün-Weißen nur selten unter Kontrolle. "Unser Torhüter Florian Dorn hat heute vier, fünf hochkarätige Chancen entschärft. Er antizipiert clever. Er weiß genau, wohin der Ball fliegen wird, entscheidet sich früh und kommt so immer wieder mit der Hand an die Bälle", sprach Seufert ein dickes Sonderlob aus angesichts der strammen Geschosse von Wüscher, Victor Kleinhenz, Fabio Reuß und Markus Kaufmann. Im zweiten Durchgang zogen sich die Platzherren weit in ihre eigene Hälfte zurück und überließen den emsigen Frankonen das Geläuf. "Wir wollten nicht ins offene Messer laufen und aus einer sicheren Abwehr heraus agieren. Zumindest war das meine Vorstellung von diesem Spiel", so Seufert. Aber der Druck auf die grün-weiße Hintermannschaft wuchs minütlich. "Wir haben es dann wirklich gut gemacht. Viel Ballbesitz, viele gute Aktionen, genügend Torschüsse waren auch da", so Victor Kleinhenz. Aber ein Tor wollte einfach nicht fallen. Erst als Florian Dorns Abwehr in höchster Not nach einer Ecke zu kurz und etwas zu zentral geriet, entdeckte Lorenz Heim den Luft-Akrobat in sich und das Leder schlug unhaltbar im Knick des Riedenberger Kastens ein. Die Grün-Weißen protestierten sofort lautstark, weil Thorsten Seufert von hinten geschubst worden war. Aber diese Szene bewertete der Schiedsrichter Jannik Hofmann nicht im Sinne der aufgebrachten Rhöner. bit Riedenberg: Fl. Dorn - Konopka, Seuring, Seufert, V. Schaab - Vorndran, Barthelmes, Spahn, Ph. Dorn (46., Markart) - Wich (90., Schäfer), Lormehs (86., Eirich).
Thulba: Neder - Düsterwald (74. Graser), Werner (64., Görlitz), Hänelt, M. Gah (81., Wolf) - Kleinhenz, Wüscher, S. Gah, Reuß - L. Heim, Kaufmann.