Die HSC-Reserve lässt sich nicht abschütteln, wird aber von der kuriosen Rotation der Sinnstädter kalt erwischt. Nüdlingens Männer verlieren unglücklich.
FC Bad Brückenau - HSC Bad Neustadt II 31:28 (18:15).
Dieses traditionsreiche Rhönderby hat es schon einige Zeit nicht mehr gegeben, dementsprechend herrschten auf den Rängen der Römershager Dreifachturnhalle reger Andrang und allerbeste Stimmung vor. Für die Aufsteiger aus dem Nachbarlandkreis Rhön-Grabfeld verlief der Saisonauftakt mit lediglich einem Sieg aus sieben Spielen alles andere als zufriedenstellend. Und so lag die Favoritenrolle diesmal bei den Sinnstädtern, die sich in dieser Saison deutlich formstabiler im Vergleich zur vorausgegangen Spielzeit präsentieren. Weil die Neuschter am eigenen Kreis kompromisslos zupacken können und grundsätzlich vor einer körperlichen und zweikämpfenden Spielweise nicht zurückschrecken, setzte die Sinnstadt-Sieben von Beginn an auf ordentlich Tempo und ständige Positionswechsel. Mit den kuriosen Rotationen der Bad Brückenauer in der Vorwärtsbewegung kamen die HSCler überhaupt nicht zurecht. Vor allem der wieselflinke Nick Schumm auf der Außenbahn, aber auch Goalgetter Simon Dietrich profitierten von dem extrem variablen Spiel über die gesamte Breite des babyblauen Parketts.
Genügend Raum für Konter
Der "Handballstolz" aus Bad Neustadt hatte sich ganz offensichtlich im Zentrum auf den sprunggewaltigen Simon Dietrich fokussiert, sodass genügend Raum für die schnellen Konter über die beiden Schumm-Brüder, Simon Weiner und "Michel" Müller blieb. Selbst Keeper Peter Feuerstein, dem in der Vorwoche ein spektakuläres Tor gelungen war, visierte gelegentlich ziemlich frech den HSC-Kasten an. Und doch ließen sich die Neuschter zu keiner Phase der Partie so richtig abschütteln. Im Gegenteil. Je länger das Match dauerte und je heißer der gefürchtete Hexenkessel brodelte, desto wohler fühlte sich die HSC-Reserve. Doch die Sinnstädter waren nicht gewillt, sich vom Aufsteiger Punkte abnehmen zu lassen und legten in Sachen Tempo und Durchsetzungskraft sogar noch einen Zahn zu. Weil die Neuschter trotz intensiver Bemühungen die Sprungwürfe des FC-Überfliegers Simon Dietrich nicht verhindern konnten, bahnte sich ein verdienter Sieg des FCBB-Teams an, das in heißen Phasen immer wieder von Coach Oliver Hilbert-Probeck auf dem Feld unterstützt wurde.
Tore für Bad Brückenau: Simon Dietrich (11/3), Nick Schumm (8), Tom Schumm (4), Simon Weiner (3), Michael Müller (2), Lukas Heil (1), Sebastian Gensichen (1), Oliver Hilbert-Probeck (1).
FC Bad Brückenau - HG Maintal 20:7 (3:5).
Mit großen Problemen in der Offensive starteten die Sinnstädterinnen. Im Abschluss wollte zunächst einfach rein gar nichts gelingen. Zudem stand extrem häufig der Pfosten im Weg. Aufgrund der schwachen Angriffsbemühungen in der Anfangsphase gerieten die FClerinnen frühzeitig mit 0:4 in Rückstand. Nach und nach kämpften sich die Gastgeberinnen zurück in das zunächst spielerisch eher dürftige Match. Weil auch die Mainfränkinnen nicht gerade zielsicher unterwegs waren, fielen im ersten Durchgang lediglich acht Tore. Nach der Pause entdeckten die FClerinnen endlich ihren Torriecher wieder und kombinierten sich mit größerer Sicherheit über das Parkett. Schnelle Tempogegenstöße über Sabrina Beck, Jennifer Frank, Melissa Kalmund und Marie König zeigten den gewünschten Erfolg. Mit dem immer besser werdenden Konterspiel der Gastgeberinnen waren die HGlerinnen heillos überfordert.
Tore für Bad Brückenau: Sabrina Beck (3), Melissa Kalmund (3), Lena Übelacker (3/2), Katharina Probeck (2), Marie König (2), Sophie Gundelach (2), Sabine Bott (2), Jennifer Frank (2), Katharina Schneider (1). MHV Schweinfurt II - DJK Nüdlingen 29:28 (11:15). Mehr als ärgerlich war diese Niederlage, mit der die Nüdlinger auch im vierten Spiel der Saison ohne Erfolgserlebnis blieben. Dabei sah es beim Gastspiel am Main doch lange Zeit sehr gut aus. Mit seinem dritten von insgesamt zehn Toren sorgte Bastian Kiesel für die erste Nüdlinger Führung (4:3), die bis zur Halbzeit auf 15:11 ausgebaut werden konnte. In ihrer besten Phase zogen die Gäste über 7:7 auf 14:9 davon. Doch mit Wiederbeginn kamen die MHV-Cracks in Fahrt, verkürzten schnell mit drei Treffern in Serie, hatten beim 20:20 den Gleichstand erreicht und beim 23:22 erstmals seit Spielbeginn wieder geführt. Es entwickelte sich eine hochdramatische Auseinandersetzung, in der die Nüdlinger 22:25 zurücklagen, aber mit viel Leidenschaft zurückschlugen. Schade aus DJK-Sicht, dass der Treffer von Jonas Rendl zum 28:28 nur der vorletzte der Partie sein sollte... Tore für Nüdlingen: Bastian Kiesel (10/1), Kilian Geßner (6), Vincent Przybilla (4/2), Andreas Petsch (3), Jonas Rendl (3), Jonathan Kaim (2).