Die SG Obererthal muss auf ihren Topscorer Florian Döll verzichten gegen die jungen und erfolgshungrigen Garitzer.
SG Obererthal/Frankenbrunn/Thulba II - SV Garitz (Sonntag, 15 Uhr, Machtilshausen)
Nach einer Saison mit recht überschaubarer Punkte- und Torausbeute hat die SG Obererthal/Frankenbrunn/Thulba II im Nachsitzen doch noch die Chance auf den Verbleib in der durchaus attraktiven Kreisklasse Rhön 1. Dass mit dem SV Garitz ein sehr torhungriger und offensiv ausgerichteter Relegationsgegner nach Machtilshausen kommt, macht die Sache für die SG nicht leichter, die in der zurückliegenden Spielzeit zumeist intensiv damit beschäftigt war, den gegnerischen Ansturm auf den eigenen Kasten möglichst unter Kontrolle zu halten.
"In der Anfangsphase der zurückliegenden Saison haben sich gerade meine jüngeren und neuen Spieler in der Kreisklasse erst einmal zurechtfinden und neu orientieren müssen. Das war ein längerer Prozess. In der Rückrunde lief es dann deutlich besser. Wenn wir die Orientierungsprobleme in der Hinrunde nicht gehabt hätten, dann müssten wir uns gar nicht mit dem Thema Relegation beschäftigen, sondern hätten den Klassenerhalt schon vorher aus eigener Kraft geschafft", sagt SG-Trainer Oliver Scholz rückblickend.
Routiniers stehen parat
Dass nun ausgerechnet zur Relegation Topscorer Florian Döll verletzt passen muss, zwingt den Coach zu personellen Umstellungen, zumal die SG nicht gerade mit Torjägern gesegnet ist. Der ein oder andere Obererthaler Routinier werde aber für die Relegation parat stehen, um die Kohlen aus dem Feuer zu holen. "Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen, haben uns zwar im Vorfeld nicht so intensiv mit den Garitzern beschäftigt, weil ja nicht einmal klar war, ob wir überhaupt die Klasse halten können, aber wir wissen um die Stärken der Garitzer. Die haben eine gute Mischung aus jungen Nachwuchskickern und erfahrenen Spielen", so Scholz.
Für die Garitzer, die den notwendigen Generationswechsel längst mit großem Engagement in der Jugendarbeit eingeläutet haben, ist der freie Fall von der Landesliga bis in die Rhöner A-Klasse zwar ein schweres Erbe, doch warum sollten die "Boys in Green" nicht eines Tages wieder an alte Erfolge anknüpfen können? Nicht weniger als 28 Spieler haben die Garitzer in der abgelaufenen Spielzeit eingesetzt, was für die Breite und Qualität des Kaders spricht. Nun möchten die Stadtteil-Kicker den logischen nächsten Schritt gehen.
Eine ausgezeichnete Jugendarbeit
Für Coach Michael Nöth liegt der Schlüssel des unverkennbaren Garitzer Aufschwungs in der seit Jahren ausgezeichneten und intensiven Jugendarbeit, die nun auch im Seniorenbereich ihre Früchte tragen soll. Marco Niebling hat die Talfahrt der Garitzer, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz niemals aufgegeben haben, in den zurückliegenden Jahren als Spieler live miterlebt. Beim letzten Relegationsspiel hatte man sich im Elfmeterschießen gegen die SG Oberleichtersbach/Modlos geschlagen geben müssen und sich so vorläufig aus der Kreisklasse verabschiedet. "Wir wollen nun unsere Chance gleich auf Anhieb nutzen, hoffen aber nicht, dass wir dafür das Elfmeterschießen brauchen. Sicherheitshalber haben wir unter der Woche das Elfmeterschießen dann doch ins Training eingebaut", schmunzelt Niebling.