Der Landkreis Bad Kissingen will mit dieser App Asylsuchenden und Zugewanderten die Bewältigung des Alltags erleichtern.
Digitale Medien haben vielleicht nicht nur Vorteile. Aber für die Integration von Zugewanderten aller Art können sie echt hilfreich sein. Der Landkreis nutzt das jetzt mit einer App.
Zu wissen, was man wann, wo, wie und warum tun muss, um in der deutschen Gesellschaft gut zurecht zu kommen, ist schon für Eingeborene unabdingbar. Die aber haben immerhin noch den Vorteil, dass sie sich solches Wissen nach und nach aneignen können. Zuwanderer jedoch brauchen sehr viele neue Informationen auf einmal. Und dabei ist für sie gerade am Anfang die Sprachbarriere besonders hoch. Integreat kann da eine wertvolle Hilfe sein. Der Landkreis Bad Kissingen will mit dieser App Asylsuchenden und Zugewanderten die Bewältigung des manchmal komplizierten Alltags erleichtern.
Auch für Helfer
Die Integreat-App macht sich zunutze, dass viele Flüchtlinge und Zuwanderer für den Austausch untereinander und den Kontakt mit im Herkunftsland zurückgelassenen Familienmitgliedern auf Smartphones angewiesen sind. Auf diese Weise, so Landrat Thomas Bold bei der Vorstellung, trage die digitale Technik dazu bei, "die Integration bei uns im Landkreis aktiv und nachhaltig zu fördern".
Die App tut das, indem sie den Nutzern allgemeine und lokale Informationen zur Bewältigung des Alltags zugänglich macht. Eine entscheidende Hilfe ist die Mehrsprachigkeit des Angebots. Nicht nur die Zugewanderten selbst, sondern auch mögliche Gegenüber in Helferkreisen, Ämtern, Schulen und Betrieben haben so die Möglichkeit, sich über Sprachgrenzen hinweg in Bezug auf manchmal komplexe Fragen verständlich zu machen.
Info auch auf Arabisch und Farsi
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Bei der Vorstellung der App berichteten Landrat Bold sowie Bildungsmanager Stefan Seufert und Andrea Herzer, Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte des Bildungsbüros des Landkreises Bad Kissingen, dass die App aktuell ihre Informationen in Deutsch, Englisch, Arabisch und Farsi liefert. Farsi ist unter anderem Amtssprache in Afghanistan.
Bei Bedarf seien auch weitere Sprachen möglich. Über Russisch und Somali hat man im Landkreis ebenfalls bereits nachgedacht. Zusätzlich erleichtert wird die Nutzung der Anwendung durch eine Programmführung über Bilder.
Vereint sind im Angebot der App nicht nur Informationen, sondern auch Zugänge zu Formularen. Es gibt regionalisierte Hinweise darauf, wo Integrationskurse oder Sprachkurse angeboten werden oder wo man Lehrstellen und Praktikumsplätze finden kann. Dazu kommen aber auch Grundangaben über Regeln, die Zugewanderte aus ihrer Kultur nicht kennen, in Deutschland aber beachten müssen. Die Informationen werden beständig aktualisiert. Zuständig ist vor Ort Andrea Herzer.