Meistens sind in den Pfarrhäusern bereits Brandmelder vorhanden, ergab unsere Umfrage unter einigen Pfarrern in der Region.
"Alarm für die Feuerwehren Stockheim, Mellrichstadt und Ostheim. In Stockheim brennt das Pfarrhaus". So lautete die Meldung der Integrierten Leitstelle Schweinfurt am Morgen des 7. Februar. Pfarrer Andreas Hutzler war von den Flammen in seinem Zimmer im Obergeschoss eingeschlossen. Nachbarn retteten den 51-Jährigen mit einer Leiter aus dem Gebäude. Der Pfarrer erinnert sich heute noch mit Schrecken daran.
Wir haben aufgrund dieses Vorfalls eine Umfrage unter einigen Pfarrern gestartet. Meistens sind in den Pfarrhäusern bereits Brandmelder vorhanden. Das war auch in Stockheim der Fall. Was aber, wenn trotzdem der Weg über die Treppe nach unten versperrt ist? Mellrichstadts Pfarrer Thomas Menzel: "Ich fühle mich in meinen Pfarrhaus sicher. Es gab eine Begehung mit der Kirchenverwaltung und Brandmelder sind auch im Haus."
Paul Reder, Pfarrvikar in Nordheim/Rhön, nennt sofort die Rauchmelder im Haus. "Außerdem habe ich sogar einen nagelneuen Blitzableiter, so dass ich mich also sicher fühlen kann." Nach dem Brand seines Kollegen in Stockheim habe er aber doch schon einmal überlegt. Immerhin ginge es von seinem Fenster auch einige Meter nach unten. Dann stellte er aber fest, dass nicht weit entfernt ein Nachbardach vorhanden ist. Darauf könnte er sich retten.
Pfarrer Karl Feser hat in seinem Pfarrhaus in Merkershausen solch eine Möglichkeit nicht. Er hat nachgemessen: 6,50 Meter ginge es von seinem Schlafzimmerfenster nach unten. Das wäre schon schwierig, aber, was bliebe übrig, wenn bei einem Brand der Weg über das Treppenhaus versperrt wäre. "Wenn mich niemand hört, müsste ich springen, würde mir aber ganz sicher die Füße brechen."
Pfarrer Manfred Endres in Bischofsheim hat bislang über solch eine gefährliche Situation noch nicht nachgedacht. Er hat zwar Rauchmelder im Haus, aber im Fall der Fälle? Wäre auch ihm der Weg über das Treppenhaus durch Rauch und Flammen versperrt, bliebe der Fluchtweg über das Fenster, aber da gehe es einige Meter nach unten. Pfarrer Fjodor Hölldobler von der orthodoxen Kirchengemeinde in Bischofsheim hat überall Rauchmelder im Haus. Aber, lacht er, "mir passiert schon nichts, schauen Sie, hier habe ich eine große Ikone mit meinem Schutzengel, und der passt auf mich auf."
Dekan Andreas Krefft, der im Obergeschoss des Pfarrzentrums in Bad Neustadt seine Wohnung hat, fühlt sich eigentlich sicher, überall sind Rauchmelder. Julia und Florian Mucha, evangelisches Pfarrerehepaar in Aubstadt, haben das Schlafzimmer ebenfalls im ersten Stock. Da sie Holzöfen haben gibt es sowohl -, als auch Rauchmelder. Aber, sagt Julia Mucha, wenn wir uns nicht über das Treppenhaus retten könnten, ginge es vom Fenster doch einige Meter nach unten.
Eine Anfrage bei der Diözese in Würzburg ergab, dass man für Brandmeldeanlagen in Pfarrhäuser nicht investieren müsse. "Das ist Sache der Kirchenstiftungen," sagt Pressesprecher Bernhard Schweßinger. Pfarrhäuser sind meist Wohnhäuser mit Büroräumen. Es gelten die Vorgaben der Bayerischen Bauordnung. Außerdem finden regelmäßige Arbeitsschutz- und Arbeitssicherheitsprüfungen statt. Im Drei-Jahres-Rhythmus begeht eine Fachkraft Arbeitssicherheit die jeweiligen kirchlichen Objekte, so auch Pfarrhäuser. Mängel werden protokolliert. Die Information geht an die örtliche Kirchenverwaltung oder das diözesane Bauamt.