Dirigent Martin Reinhard hat von der Jugendblaskapelle Höchstleistungen verlangt - und diese bekommen.
Großwenkheim Ein anspruchsvolles Weihnachtskonzert hat die Jugendblaskapelle Großwenkheim in der barocken Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt gespielt. Der sicher leitende, moderierende und singende Dirigent Martin Reinhard bewies bei der Zusammenstellung des Konzerts ein glückliches Händchen, riskierte aber auch einiges und verlangte von seiner Kapelle Höchstleistungen. "Bei der Auswahl berücksichtige ich eine möglichst große Bandbreite aus verschiedenen Musikrichtungen, vom Marsch über den Jazz bis zur Klassik", sagte Reinhard. Wichtig sei, dass die Stücke "auch für uns Hobbymusiker spielbar sind". Glücklicherweise habe er in der Kapelle alle Register und Stimmen besetzt. "Beim ersten Blick auf das Programm, vor allem bei dem Stück ,Star Wars Saga', hatte ich echte Bedenken, ob wir das spielen können.
Wir haben es nach intensiven Proben geschafft", sagte Dieter Gehring, Vorsitzender der Jugendblaskapelle.
Zehn Jugendliche in Ausbildung
"Herausforderungen sind wichtig für uns alle, und unser Dirigent weiß, was er von uns fordern kann", so Gehring weiter. Er wies vor dem Konzert auf die zehn Jugendlichen hin, die derzeit ein Blasmusikinstrument erlernen und dankte der Städtischen Musikschule Münnerstadt für die gute Zusammenarbeit.
Nach dem Auftaktstück "Hymnus", Auf den Frieden der Welt, einem festlichen Preis- und Lobgesang, hob die Kapelle ab in eine weit, weit entfernte Galaxis mit dem modernen Stück "Star Wars Saga" von John Williams.
Martin Reinhard forderte seine Kapelle zielgerichtet - und sie meisterte das ungemein schwierige Stück ebenso glänzend wie die weiteren Programmpunkte.
Der "Florentiner Marsch" von Julius Fucik gehört, so Reinhard, zu den meistgespielten Stücken bei Weihnachtskonzerten. Die "Festliche Serenade" komponierte Hans Hartwig in Anlehnung an den berühmten "Großen Zapfenstreich", der normalerweise mit dem Deutschlandlied endet. Hartwig setzte stattdessen das Volkslied "Guten Abend, gut` Nacht" ans Ende, eine interessante Variante. Begleitet von der Jugendblaskapelle zeigten Martin Reinhard, sein Bruder Heiko und Cousin Michael Gessner, beide Posaunisten, bei "White Christmas" in englischer und deutscher Sprache, dass sie auch hervorragende Sänger sind.
Auf dem Weg zum Fest
Das Potpourri "In heil`ger Nacht" mit bekannten deutschen Weihnachtsliedern führte das Publikum im nahezu vollbesetzten Gotteshaus, nach dem riskanten, aber bravourös gemeisterten Abstecher in die Galaxis, stimmungsvoll auf den Weg zum größten Fest der Christenheit. Für die 40 Musikerinnen und Musiker im Alter zwischen zehn und 65 Jahren gab es viel Lob und lang anhaltende stehende Ovationen.