Natürlich gibt es noch viele Baustellen in einzelnen Bereichen, trotzdem sei man über das Erreichte am neuen Campus in Bad Neustadt in der Kürze der Zeit zufrieden, hieß es in einem Pressegespräch.
Es ist gerademal einen Monat her, dass die Umzüge der Herz- und Gefäß Klinik, der Klinik für Handchirurgie, Teile der Neurologischen Klinik und der Rhön-Kreisklinik in das Zentrum für klinische Medizin (ZkM) am neuen Campus in Bad Neustadt erfolgten. "Wir bitten um Verständnis, dass da noch nicht alles perfekt sein kann", sagen Professor Dr. med. Bernd Griewing, Vorstand Medizin, Chefarzt Dr. med. Michael Schneider, Leiter der Zentralen Notaufnahme und Jochen Bocklet Geschäftsführer am Rhön-Klinikum im Rahmen eines Pressegesprächs. Natürlich gebe es noch viele Baustellen in einzelnen Bereichen, so am Übergang vom Parkhaus zum Klinikum, im neuen Atrium oder im Zentrum für ambulante Medizin (ZaM). Trotzdem sei man über das Erreichte in der Kürze der Zeit zufrieden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus insgesamt vier Kliniken müssen sich nun in einer neuen und komplexen Umgebung zurechtfinden.
"Wir haben uns in vielen Bereichen bereits sehr gut zusammengefunden, und die neuen Teams werden jede Woche besser", sagt Professor Dr. med. Griewing. Die Frage, warum man am Klinikum nicht abwartete, bis die letzten technischen Arbeiten durchgeführt waren, beantworten sowohl Professor Dr. med. Bernd Griewing, als auch Dr. Michael Schneider beide spontan und eindeutig: Der Umzug um die Weihnachts- und Neujahrstage sei bewusst so geplant gewesen, weil in dieser Zeit, über das gesamte Jahr gesehen, die wenigsten Patienten in einem Krankenhaus sind. Das sei für die Mitarbeiter zwar eine extreme zusätzliche Belastung, aber jeder andere Monat sei den Patienten bei in der Regel dann hoher Auslastung der Kliniken nicht zumutbar. "Uns war es wichtig, eine lückenlose Versorgung für die Menschen, die unsere Hilfe brauchen, zu garantieren", fügt Geschäftsführer Jochen Bocklet an. Dass in einigen Bereichen des neuen Campus, wie zum Beispiel im ambulanten Zentrum, wo im Verlaufe des Februars die niedergelassenen Ärzte und andere medizinische Dienstleister einziehen, immer noch Baustellen sind, sei deshalb nicht zu vermeiden. "Aber die bautechnischen Themen werden immer weniger."
Schon normaler Klinikbetrieb im Kernbereich
Nicht betroffen ist der medizinische Kernbereich der Klinik. Dort habe sich der normale Klinikbetrieb eingestellt. Natürlich habe das Personal, vor allem diejenigen, die aus der ehemaligen Rhön-Kreisklinik kommen, eine Zeit der Orientierung gebraucht. Aber auch das pendle sich mittlerweile ein. In den ersten Wochen waren einige technische Systeme noch nicht so fein abgestimmt oder programmiert, wie es sein soll, so zum Beispiel der Betrieb der Aufzüge, Telefonanlagen oder einige elektrische Türöffner, erklärt Jochen Bocklet. Der damit verbundene Baulärm oder auch Wartezeiten für Patienten und Angehörige werden von Woche zu Woche geringer. Es sind vor allem die bislang ungewohnten, langen Gänge und Wege in dem von vier Einzelkliniken zu einem verschmolzenen, großen Klinikum. Wenn Patienten zum Beispiel zu einem klinischen oder niedergelassenen Facharzt gebracht werden müssen. Allerdings sei es der große Vorteil, diese Fachärzte, zu denen die Patienten bislang mit dem Fahr- oder Rettungsdienst an unterschiedlichen Örtlichkeiten in der Stadt gebracht werden mussten, nun unter einem Dach zu haben. "Das erspart uns viel Zeit und ist zum Vorteil der Patienten."
Zentrale Notaufnahme wichtiger und richtiger Schritt
Hervorragend angelaufen ist die neue Zentrale Notaufnahme. "Denken Sie an frühere Zeiten, als es im Landkreis vier Notaufnahmen gab, und dort entschieden wurde, wohin der Patient gebracht werden soll, ergänzt dessen Leiter, Chefarzt Dr. Michael Schneider. Nun habe man alle wichtigen Bereiche, wie beispielsweise Radiologie, Herzkatheterlabor, Stroke Unit oder eine Intensivstation in Reichweite. Es gibt zwei Schockräume, Computer- und Magnetresonanztomographen, Räumlichkeiten auch für kleinere operative Eingriffe sowie fachbezogene Behandlungs- und Untersuchungszimmer. In der Kurzliegestation können Patienten bis 24 Stunden in der Notaufnahme medizinisch überwacht und versorgt werden.
Für Chefarzt Dr. med. Michael Schneider ist die Zentrale Notaufnahme am Campus in Bad Neustadt ein wichtiger und richtiger Schritt in die Zukunft. Vor allem deshalb, da man am Klinikum alle notwendigen Fachkliniken und medizinische Expertisen gebündelt hat. "So ist eine umfassende, interdisziplinäre und wenn notwendig hochspezialisierte Versorgung der Patienten möglich." Speziell Fragen zum weiteren Behandlungsverlauf und zur Durchführung spezieller Diagnostik und von Operationen können mit den Fach- und Oberärzten der Fachabteilungen nach der Erstdiagnostik eng abgesprochen werden.
Das Team der neuen Zentralen Notaufnahme besteht aus in der Notfallmedizin ausgebildeten Ärzten und Pflegepersonal. Quasi "über den Gang" ist auch der Praxisbereich der Kassenärztlichen Vereinigung. "Die Zusammenarbeit klappt auch hier bereits sehr gut", sagt Dr. Schneider. Ein großes Lob gibt es von Professor Dr. med. Bernd Griewing, Vorstand Medizin, für das gesamte Personal. "Die medizinische Versorgung hat in der Übergangsphase und im neuen Klinikum von Beginn an ohne spürbare Einschränkungen auf hohem Niveau funktioniert", schreibt der Professor in einem Brief an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wichtig ist ihm die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit dem neuen Team aus der ehemaligen Kreisklinik. Kollegialität sei gerade in dieser Startphase gefragt.
Fragt man Schwestern und Pfleger im Haus, sprechen sie von einem nach den wenigen Wochen guten Miteinander. Man habe zusammen finden müssen, "aber das klappt von Tag zu Tag besser."