Das Landratsamt will nach einer ersten Umfrage aus dem Jahre 1999 ein weiteres Mal wissen, wie die Jugend tickt, aber auch, was der Jugend fehlt. 2000 junge Menschen im Alter zwischen zwölf und 21 Jahren werden seit Mittwoch angeschrieben. Sie sollen sich per Internet an einen Online-Fragebogen beteiligen.
"Wir wollen wissen, wo es Probleme gibt, an denen wir arbeiten müssen", sagt Landrat Thomas Bold. Er und Jugendpflegerin Melanie Schäfer, die federführend bei der Ausarbeitung des Fragebogens war, betonen, dass die Umfrage kein Selbstzweck ist. Nach Auswertung der Umfrage wird es Empfehlungen geben. An den Landkreis, aber auch an die Kommunen, an Vereine, Schulen und Verbände.
Die Ergebnisse können den Anstoß zur Einrichtung eines fehlenden Jugendraumes oder eines Skaterplatzes geben. Aber es geht auch um Themen wie Ehrenamt, Mobilität, politisches Engagement, Ernährung und Konsum bis hin zu Gewaltbereitschaft und Ausländerfeindlichkeit.
Wie wichtig es ist, kein pauschales Gesamtbild zu erfragen sondern für jede der 26 Kommune im Landkreis ein eigenes Bild zu gewinnen, verdeutlicht der Landrat am Beispiel Mobilität. Innerhalb Bad Kissingens von A nach B zu kommen, sei einfach. Schwierig werde es dagegen für junge Leute, wenn sie zum Beispiel von Hetzlos nach Wartmannsroth wollen.
Auch das Thema Alkohol wird eine Rolle spielen. Gibt es hier gravierende Probleme, kann unter anderem die offene Jugendarbeit reagieren.
Der Landkreis muss die Jugendbefragung nicht alleine stemmen. Ihm zur Seite steht das Institiut für angewandte Wirtschafts- und Sozialforschung "Modus" aus Bamberg.
Zeit bis 5. Mai Die jungen Leute, die um ihre Beteiligung gebeten werden, haben Zeit bis 5. Mai, um die Fragen zu beantworten. Nach der Auswertung wird ein Gremium aus Fachkräften aus der Jugendarbeit, den Gemeinden, dem Landratsamt und aus Jugendlichen Maßnahmen-Empfehlungen formulieren.
Bereits im Herbst 2012 begannen im Rahmen der Kommunalen Jugendhilfeplanung eine Arbeitsgruppe mit den Vorbereitungen der Befragung. Exakt 11 528 Zwölf- bis 21-Jährige gibt es im Landkreis. 2000 von Ihnen werden gebeten, sich an der Befragung zu beteiligen. 1200 Antworten müssen eingehen, damit die Umfrage als repräsentativ gilt. "Wir erwarten einen Rücklauf von 60 Prozent", ist sich Melanie Schäfer sicher.
Absolut anonym Angst, dass seine Angaben an unerwünschter Stelle landen, muss niemand haben. Die Befragung wird absolut anonym gehandhabt, versichern Melanie Schäfer und Thomas Bold. Auch dann, wenn die jungen Leute ihre Adresse angeben. Denn die ist nötig, um an einer Verlosung teilnehmen zu können. Fünf i-Phones und drei i-Pads warten auf neue Besitzer.