Kletterlandschaft soll neue Mitglieder bringen

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2. Vorsitzender der Kissinger Sektion, Johannes Fiedler (links), ehrte Dr. Helmut Schachenmayer (rechts) für 65 Jahre Mitgliedschaft im Deutschen Alpenverein.Klaus Werner
2. Vorsitzender der Kissinger Sektion, Johannes Fiedler (links), ehrte Dr. Helmut Schachenmayer (rechts) für 65 Jahre Mitgliedschaft im Deutschen Alpenverein.Klaus Werner
50 Jahre: Artur Zoll, Hermann Matthes, Adelgunde Peetz, Heinz Pfeffermann, Irmgard Pfeffermann, Bernd Eisenmann. Klaus Werner
50 Jahre: Artur Zoll, Hermann Matthes, Adelgunde Peetz, Heinz Pfeffermann, Irmgard Pfeffermann, Bernd Eisenmann. Klaus Werner
 
2. Vorsitzender Johannes Fiedler (links) und 1. Vorsitzender Bernd Eisenmann (rechts) ehrten Dr. Helmut Schachenmayer für 65-jährige Mitgliedschaft. Klaus Reuss
2. Vorsitzender Johannes Fiedler (links) und 1. Vorsitzender Bernd Eisenmann (rechts) ehrten Dr. Helmut Schachenmayer für 65-jährige Mitgliedschaft. Klaus Reuss
 
Am Rednerpult: Bernd Eisenmann. Klaus Werner
Am Rednerpult: Bernd Eisenmann. Klaus Werner
 

Stagnation auf hohem Niveau - das ist die durchgängige Bilanz der Bad Kissinger Sektion des Deutschen Alpenvereins in ihrer Mitgliederversammlung.

Im abgelaufenen Jahr stieg die Mitgliederzahl beim DAV Bad Kissingen geringfügig auf 2321 Personen, aber die prozentualen Steigerungen der letzten Jahre wurden nicht erreicht. Gleiches gilt für die nach wie vor gute Auslastung der Bad Kissinger Hütte; dagegen halbierte sich die Besucherzahl bei der Kletterhalle zu den Höchstständen der vergangenen Jahre.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung erläuterten die Verantwortlichen um Vorsitzenden Bernd Eisenmann die Veränderungen und Aktivitäten des Vereinsjahres 2017, wobei Eisenmann das Wichtigste für einen sportorientierten Verein voranstellte: "Es war ein unfallfreies Vereinsjahr." In seinem Rückblick ging er auf die Veränderungen ein. Positiv sei weiterhin, dass der Verein aufgrund seiner Mitgliederstruktur keine "Überalterung" habe, denn 80 Prozent sind unter 60 Jahre. Jedoch müsse man gerade die 35- bis 59-Jährigen stärker in das gesellige und ehrenamtliche Vereinsleben einbinden.

Dem rückläufigen Besuch der Kletterhalle soll die neue Gestaltung des Boulderbereichs entgegenwirken. Den Umbau habe man zur Veränderung genutzt, um die Attraktivität des DAV-Zentrums zu steigern. Weitere bauliche Veränderungen sind geplant und die Grundlage für die Förderung sei durch einen 25-jährigen Pachtvertrag mit der Stadt gelegt worden.


Engagement mehr verteilen

Die familienorientierte Sektionsfahrt habe die Erwartungen nicht erfüllt, deshalb werde man wieder zum Gewohnten zurückkehren, jedoch die Ausrichtung auf Klettersteige stark verringern. Eisenmann lobte, dass der Verein nicht von bezahlten Kräften lebe, sondern vom Engagement seiner Mitglieder. Jedoch müsse man diese ehrenamtliche Arbeit auf mehr Schultern verteilen - auch vor dem Hintergrund, dass im nächsten Jahr Neuwahlen anstehen und zum Beispiel die Position des Vorsitzenden aufgrund seines Rückzugs neu zu besetzen sei.

Stellvertretender Vorsitzender Johannes Fiedler bilanzierte über alle Abteilungen hinweg 49 zeitintensive Veranstaltungen mit 773 Teilnehmern, wobei das Spektrum vom Breiten- bis zum Leistungssport abgedeckt wurde. Er betonte die kostenlosen Angebote der Sektion wie z. B. die Materialausleihe, die 120 mal genutzt wurde, und kündigte an, dass man über Kletterkurse neue Mitglieder gewinnen wolle: "Der Zuspruch ist da", war Fiedler sicher. Dies erhoffe man auch vom neuen Boulderbereich, der nicht nur jüngere Gäste ansprechen soll. Man habe mit ca. 50 000 Euro und über 1000 Stunden Eigenleistungen eine Attraktion von 75 m² Fläche, mit 35 Routen und 500 Griffen erschaffen. Zusammen mit dem "neuen Flair" im Gruppenraum erhoffe man sich mehr Resonanz über alle Mitglieder hinweg.

Ergänzt wurden die Berichte durch Jugendreferentin Anne Beyer, die einen Überblick zu den Aktivitäten wie Eisklettern, Klettertouren und Gletscherkurs gab. Im Kinderbereich gibt es eine hohe Nachfrage, so dass die Gruppen sehr gut besucht seien - aber auch hier würden immer Helfer benötigt.

Die hohe Zahl der Mitglieder, aber auch die baulichen Aktivitäten im Kletterzentrum schlugen sich in den Zahlen von Schatzmeister Hartmut Breunig nieder, aber auch in einem kalkulierten Defizit im mittleren fünfstelligen Bereich, der aus den Rücklage ausgeglichen wurde. Gleiches gilt für das Konto der Bad Kissinger Hütte im Tanheimer Tal, das von Hüttenwart Erich Lehenbauer geführt wird und im letzten Jahr mit 270 000 Euro an Kosten für die Werksverkehrsbahn belastet wurde. Erfreulich war hier, dass die Einnahmen aus Übernachtung und Pacht trotz eines Pächterwechsels nicht eingebrochen sind. Die Baukosten konnten auch hier durch 1000 Stunden an Eigenleistung entlastet werden. Lob gab es von Kassenprüfer Norbert Paulus für die Führung der Bücher, so dass die Entlastung einstimmig durch die anwesenden 94 Mitglieder erteilt wurde.


Pläne für 2018

Bernd Eisenmann zeigte im Anschluss auf, welche Schwerpunkte man sich für das Jahr 2018 gesetzt habe: bauliche Ergänzungen und Erweiterung am Kletterzentrum und auf der Bad Kissinger Hütte, verstärkte Initiativen zur Nachwuchsgewinnung und die Vorbereitung der kommenden Neuwahlen. Passend dazu gab es einen Ausblick auf geplante Veranstaltungen wie die Bergmesse am 30. Juni 2018 mit Einweihung der neuen Seilbahn oder die Vereinsfahrt an die Mecklenburger Seeplatte Ende August.

Sehr ausführlich stellte Eisenmann die finanziellen Veränderungen und Belastungen aus dem umfangreichem Angebot dar und betonte dabei: "Der kontinuierliche Zuwachs der letzten Jahre war die Basis für kostenlose Leistungen und stabile Beiträge." Jedoch müsse man auf Veränderungen reagieren und die finanzielle Basis des Vereins sicherstellen. Aufgrund der Konkurrenzsituation sollen die Eintrittspreise für die Kletterhalle nicht verändert werden, dagegen werden die Mitgliederpreise mit Ausnahme des Familienbeitrags um ca. zehn Prozent erhöht. Damit bewege man sich im Vergleich mit den benachbarten Sektionen und man "fängt eigentlich nur die steigenden Abgaben an den Hauptverein auf, die fast 50 Prozent der Mitgliedsbeiträge betragen", so Ehrenvorsitzender Heinz Steidle. Mehrheitlich genehmigten die Mitglieder den Vorschlag für die neuen Mitgliedsbeiträge und waren dann auch mit den Haushaltsplänen für Sektion und Hütte einverstanden.

Umfangreich waren die Ehrungen für langjährige Treue zum Verein im Rahmen der Mitgliederversammlung der DAV-Sektion Bad Kissingen. Geehrt wurden mit Urkunde, Ehrennadel oder Bocksbeutel:
65 Jahre: Dr. Helmut Schachenmayer.
60 Jahre: Gertrud Hubert.
50 Jahre: Uwe Luz, Hermann Matthes, Adelgunde Peetz, Brigitte Peetz, Heinz Pfeffermann, Irmgard Pfeffermann, Karlheinz Wiesler und Artur Zoll.
40 Jahre: Ellen Brückner-Fritsch, Werner Heinzel, Dieter Zopf.
25 Jahre: Hubert Denst (Höchheim), Ludwig Edelmann (Sulzthal), Georg Eirich (Bad Neustadt), Maria, Andreas und Rainer Hänelt (Wartmannsroth), Roland Härter (Hohenroth), Theodorf Heurich (Bad Brückenau), Rolf und Anita Hofmann (Höchheim), Joachim Jaitner (Bad Bocklet), Hugo Johannes (Bad Neustadt), Werner Kirchner (Bad Kissingen), Marko Koberstein ( Fuchsstadt), Johannes Kormann (Münnerstadt), Ralf Künzl (Bad Kissingen), Ulrich und Birgit Löbmann (Bad Neustadt), Ulrich Lüdemann (Schwabach), Horst und Elke Mauer (Höchheim), Heinz und Gertrud Mauer (Saal an der Saale), Peter Moret (Hohenroth), Herrmann Neugebauer (Bad Bocklet), Joachim Reitberger (Euerdorf), Hubert Rink (Münnerstadt), Holger Rohner (Hammelburg), Franz Schlembach (Bad Neustadt), Theo Schlereth (Windhausen), Richard und Margit Schönfeld (Oerlenbach), Ernst Schreiner (Stangenroth), Dieter Wahler (Bad Neustadt) und Michael Zilly (Augsburg).