Die Keller unter dem Hof der Oberen Saline in Bad Kissingen sind nicht mehr standfest. Eine Sanierung kann jedoch frühestens 2014 beginnen. Auch heuer wird beim Salinenfest ein Teil des Hofes abgesperrt bleiben müssen, denn es besteht Einsturzgefahr.
Es ist nicht zu übersehen: Quer durch den ganzen Hof der Oberen Saline zieht sich eine Absperrung. Den Kellergewölben mangelt es an Standfestigkeit. Schon der große Rasenmäher der Kurgärtnerei könnte zu schwer sein, eines der Gewölbe einstürzen lassen.
Herausgekommen war die Baufälligkeit vor gut zwei Jahren, sagt der Leiter des städtischen Hochbauamtes, Hans Bauer. Da hatte sich am südlichen Ende der Mauer, die drei der vier Kellereingänge beherbergt, eine Delle gebildet. Da haben wir uns gesagt: "Jetzt müssen wir an die Stützmauer samt der Keller ran." Zumal der untere Platz an den Reiterverein verpachtet ist und die Stadt als Eigentümerin der Oberen Saline nicht riskieren wollte, dass durch Gesteinsbrocken irgendjemand zu Schaden kommt.
Nicht mehr sicher Die Stadt gab eine statische Voruntersuchung in Auftrag, der Statiker ließ ein Bodengutachten machen und Bohrkerne aus der Mauer entnehmen. Und dabei stellte der Fachmann fest, dass die Gewölbe teilweise undicht sind. Vor allem aber sah sich der Statiker mit stark verrosteten Stahlträgern an den Decken dreier der vier Keller konfrontiert. Es sei nicht mehr gewährleistet, dass die Decken tragen, konstatierte der Gutachter. Vor allem die Auflagen der Stahlträger sind fast total zerbröselt. Kurz: Gewölbe und Stützmauer müssen saniert werden. Der Statiker empfahl denn auch, die Keller und den Bereich darüber zu sperren. Es bestehe Gefahr für Leib und Leben.
Neuer Platz für Buden und Bühne Damit fuhr der Statiker zunächst einmal den Organisatoren des Salinenfestes in die Parade, waren die Schäden doch kurz vor dem Fest entdeckt worden. Bisher standen zum Teil Verpflegungsbuden auf den gefährdeten Bereichen, aber vor allem auch Tische und Bänke für die Festbesucher. Kulturreferent Peter Weidisch und seine Mitstreiter mussten auf die Schnelle umdis ponieren. Der gefährdete Bereich wurde abgesperrt, gut drei Meter über das Ende der Keller hinaus. Ein Teil der Buden und die Bühne bekamen neue Standorte. Daran wird sich auch heuer nichts ändern.
Früher war der Bereich über den Kellern einmal überbaut, sagt Hans Bauer. Derzeit bemüht sich Peter Weidisch im Staatsarchiv um Unterlagen.
Genaue Untersuchung Auch im Haushaltsentwurf der Stadt hat sich die marode Bausubstanz bemerkbar gemacht. Das Bauamt hat Mittel für eine Untersuchung eingestellt und wird bei der unterfränkischen Kulturstiftung einen Zuschuss für das Gutachten beantragen. "Wir brauchen ein Fachbüro, das sich mit denkmalgeschützten Mauern auskennt," sagt Bauer. Die eigentliche Sanierung kann frühestens 2014 folgen.
Wie viel diese Sanierung letztendlich kosten wird, was genau gemacht werden muss, weiß Hans Bauer noch nicht. Das wird erst das Gutachten zeigen. Nur so viel: "Billig wird das mit Sicherheit nicht." Und daran bleibt die Stadt, die die Obere Saline vor über 20 Jahren vom Freistaat erworben und zu Museum und Reiterhof ausgebaut hat, alleine hängen.