Die Stadtverwaltung wurde vor der jüngsten Stadtratssitzung offenbar von der Ankündigung der Bayerischen Musikakademie überrascht, dass dort eine 2G-Regelung eingeführt wurde.
"Wir müssen schauen, wie sich das weiter entwickelt", kommentierte Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) die Neuerung. Er stellte klar, dass für Mandatsträger eine Ausnahme gelte, allerdings müssten alle anderen Besucher der Sitzung geimpft oder genesen sein, neben Besuchern also auch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Das machte kurzfristige Umplanungen erforderlich, weil es nach Informationen aus dem Umfeld im Hammelburger Rathaus nach wie vor ungeimpfte Mitarbeiter gibt. Deshalb ist derzeit offen, wo in Zukunft die Stadtratssitzungen stattfinden, der Sitzungssaal im Roten Schloss scheidet wegen seiner geringen Größe für das gesamte Gremium aus.
Der Bürgermeister teilte zudem mit, dass die Regierung von Unterfranken Einwände gegen die Ausschreibung für die Planung des Brunnens an der Ecke Bahnhof-, Dalberg- und Wankelstraße einlegte. Eine Vermischung der Ausschreibung mit Landschaftsarchitekten sei nicht förderfähig, deshalb sei die Gestaltung nun doch als künstlerisches Projekt ausgeschrieben worden. Auf Nachfrage aus dem Gremium berichtete Warmuth zudem, dass es vorerst keine baulichen Maßnahmen in der inneren Kissinger Straße gebe. Die Stadt wolle zunächst die Ergebnisse des Verkehrswegekonzepts abwarten. Zudem soll die Ausleuchtung der Westheimer Straße in Westheim kontrolliert werden.
Bauanträge für gleich mehrere Ställe und die Nutzungsänderung von einem Schweine- in einen Rinderstall in Diebach lagen dem Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung vor. "Dort wird nichts Neues gebaut", stellte Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) jedoch klar. Vielmehr habe das Landratsamt beim Bauantrag für eine Biogasanlage festgestellt, dass "einige Bauvorhaben nicht ordnungsgemäß genehmigt wurden". Deshalb reichte der Landwirt nun die Pläne für einen Kälberstall und eine Spitzbogenhalle als Rinderstall nach. Der Stadtrat stimmte den Bauanträgen und der Nutzungsänderung zu.
Ebenfalls für Diebach gab es einen Tekturplan, also einen geänderten Bauantrag: Der Stadtrat hatte bereits im Juni die Errichtung einer landwirtschaftlichen Maschinenhalle am Heerweg abgesegnet. Nun kamen noch eine Garage, ein Zaun und eine Stützmauer zum Nachbargrundstück dazu. Auch diesem erweiterten Bauantrag stimmte der Stadtrat ohne Einwände zu.
Eine weitere landwirtschaftliche Gerätehalle soll in der Gemarkung Untererthal entstehen. Laut Landratsamt sei der Antragsteller privilegiert, dürfe also im Außenbereich eine Halle bis zu einer Größe von 200 Quadratmetern errichten. Der Stadtrat erteilte einstimmig das gemeindliche Einvernehmen.
Als "schönes Beispiel für städtebauliche Nachverdichtung" bezeichnete Andreas Reuter von der Bauabteilung der Stadt den geplanten Neubau eines Wohnhauses am Franz Bindrum-Weg in Hammelburg. Zudem sind ein Carport und eine Schallschutzwand zum benachbarten Lidl-Grundstück hin vorgesehen. In dem Gebäude sollen zwei Wohnungen entstehen, die Flachdächer werden zum Teil begrünt.
In einer Baulücke am Lindenberg in Pfaffenhausen soll ein Wohnhaus mit Einliegerwohnung und Doppelgarage entstehen. "Der Bebauungsplan stammt aus dem Jahr 1963", begründete Andreas Reuter, weshalb aus seiner Sicht mehrere beantragte Abweichungen davon vertretbar sind: Das Haus soll mit einer Photovoltaikanlage versorgt werden, deshalb sei ein Pultdach in Richtung Süden geplant, unter anderem werde deshalb die Traufhöhe zur Straße deutlich überschritten. Dem stimmte der Stadtrat ebenso zu wie dem energetischen Ausbau eines Dachgeschosses und der Erweiterung eines Balkons in Untererthal. Auch dort gibt es Abweichungen vom Bebauungsplan Altenhof, die aus Sicht der Bauabteilung jedoch vertretbar sind.