Adolf Keller feiert heute seinen 70. Geburtstag. Mit seinen Initiativen hat der Winzer und Landwirt viele Entwicklungen angestoßen.
Heute feiert Adolf Keller in
Ramsthal seinen 70. Geburtstag. Der gebürtige Sulzthaler war das jüngste von neun Kindern. Seine Eltern betrieben eine kleine Landwirtschaft, von der die Familie lebte. Keller ging in Sulzthal zu Schule, nach deren Abschluss er zunächst im elterlichen Betrieb blieb, weil sein Vater gestorben war. Danach begann er eine Lehre als Maler und Verputzer in einem Sulzthaler Betrieb. Dort blieb er bis zur Bundeswehr, zu der er 1967 nach Hammelburg eingezogen wurde. Während des Wehrdienstes heiratete er seine Agnes und zog ins Haus der Schwiegereltern nach Ramsthal.
Bis 1974 arbeitete Adolf Keller weiter als Verputzer und half im schwiegerelterlichen Betrieb mit. Ab diesem Jahr hatte er mit seiner Frau eine eigene Landwirtschaft und kaufte Äcker und Weinberge. Auch den Ausbau von eigenem Wein begann er damals. Bei der ersten Lese wurden drei Hektoliter Wein ausgebaut. Heute bewirtschaftet der Betrieb 10,5 Hektar Weinberge.
1976 legte er seine Gesellenprüfung als Landwirt ab und 1978 als Winzer.
Gastronomischer Magnet
Weil in den Sommermonaten keine Gastronomie in Ramsthal geöffnet hatte, entschloss er sich mit seiner Frau, eine Heckenwirtschaft zu betreiben, die schnell über die Ortsgrenzen bekannt und zu einem touristischen Magnet für Ramsthal wurde. Ab 1990 betrieb er eine eigene Brennerei, für die er 1997 auch eine Ausbildung zum staatlich geprüften Brenner absolvierte. Als einer der Ersten in Unterfranken absolvierte er einen Lehrgang als Gästeführer für Gruppen. So kamen viele neue Gäste nach Ramsthal und lernten es kennen und lieben.
Trotz der vielfältigen Belastung im eigenen Betrieb tat Keller alles, um Ramsthal bekannt zu machen. Von 1976 bis 2005 war er Vorsitzender des Weinbauvereins und nach einer Pause wurde er 2009 bis 2016 noch einmal in das Amt gewählt.
In diese Zeit fielen die jährlichen Federweißenfeste, die Tausende von Besuchern nach Ramsthal brachten. Nach seinem Bekunden war die Wahl von Melanie Unsleber zur fränkischen Weinkönigin und deutschen Weinprinzessin der Höhepunkt seiner Vorstandschaft.
In der Gemeinde engagiert
Auch an der Gründung der Vereinsgemeinschaft war er maßgeblich beteiligt und viele Jahre deren Vorsitzender. Weitere Ehrenämter hatte er im Vorstand der Ramsthaler Raiffeisenkasse und ab 1976 in der Flurbereinigung. Im Vorstand des fränkischen Obst- und Weinbrennerverbandes ist er noch aktiv. Dem Gemeinderat gehörte er von 1978 bis 1984 und 1990 bis 2008 an, davon die letzten 18 Jahre als 2. Bürgermeister.
Vom Landkreis wurde er 2009 mit dem Kulturehrenbrief des Landkreises ausgezeichnet.
Das vielfältige Engagement des Jubilars war nur möglich, weil er sich auf seine Agnes verlassen konnte, die sich um das Haus und die drei Kinder kümmerte und ihn in vielen Belangen unterstützte. Das war auch gut für die Entwicklung von Ramsthal, das ohne Adolf Keller nicht so vorangekommen wäre.
Im vergangen Jahr übergab Keller den Betrieb an seine Kinder Karin und Rainer, die ihn in seinem Sinn weiterführen und immer auf die Unterstützung des Seniors zählen können.