Unter dem Motto "Kunst geht fremd ... und bekennt Farbe" sind Werke von Kindern und eine Leihgabe aus Aschaffenburg im Museum "Terra Triassica" zu sehen. Kindergartenkinder und Schüler ließen sich inspirieren.
Ein gelungener Auftakt war die Vernissage zum Projekt "Kunst geht fremd ... und bekennt Farbe" im Euerdorfer Museum "Terra Triassica". Die Einrichtung erhielt aus den Museen der Stadt Aschaffenburg ein Buntpapiermusterbuch, das im Rahmen einer Sonder- und Begleitausstellungen zu sehen ist, und verlieh gleichzeitig ein Kieselholz an das Museum "Obere Saline" in Bad Kissingen.
Bürgermeister Peter Bergel freute sich besonders darüber, dass das Projekt bereits seit zehn Jahren erfolgreich stattfindet. Insgesamt 16 Museen in Unterfranken beteiligen sich an dieser Aktion über einen Zeitraum vom 22. Juli bis zum 8. November diesen Jahres. Mit dem Motto "Farbe bekennen" verbindet Peter Bergel weit mehr - Haltung zeigen, sich zu einer Sache bekennen, zu einer Meinung stehen.
Vom Buntpapiermusterbuch spannte er den Bogen zu den Kalkgesteinen der Trias. Kalksteine wurden als Druckvorlagen für das älteste Flächendruckverfahren, der Lithographie, verwendet. Der Steindruck war bis 1930 eine der häufigsten Techniken zum Bedrucken von Papier. Museumsleiterin Martina Wilm-Kiesel führte zur angekündigten Ausstellung.
Gekämmt, getunt oder geprägt
"Es ist auf den ersten Blick kein sensationelles Kunstwerk, aber eines, das Ihnen sicher bekannt vorkommt", stellte Dr. Thomas Schauerte, Direktor der Museen Aschaffenburg, die Leihgabe mit Mustern veredelter Papiere vor. "Es ist jedoch nicht nur ein Musterbuch, sondern ein Stück Industriegeschichte." Unter Buntpapieren versteht man veredelte Papiere in den Varianten gefärbt, gekämmt, getunkt, bedruckt oder geprägt. Schauerte würdigte besonders die Präsentation des Leihobjektes im Museum Terra Triassica.
Kindergarten und Grundschule steuerten jeweils eine Begleitausstellung mit Werken der jüngsten Nachwuchskünstler aus der Verwaltungsgemeinschaft bei. "Nachdem die Kinder Bilder zum Tauschobjekt betrachtet und inspiziert hatten, wurde in der Gruppe beraten, was und vor allen Dingen wie Kunstobjekte erstellt und geschaffen werden sollten", berichtet Renate Kröckel, Leiterin des Euerdorfer Kindergartens "Haus für Kinder", und: "Klar war sofort: Wichtig sind Farbe und Muster."
Unterschiedliche Techniken
Deshalb wurden verschiedene Materialien zur Mustergebung bereitgestellt. Die Kinder waren kreativ, was sich an den phantasievollen Ergebnissen widerspiegelt. Renate Kröckel überbrachte augenzwinkernd eine wichtige Botschaft der Nachwuchskünstler: "Es handelt sich hier wirklich nur um eine Leihgabe. Die Künstler möchten ihre Werke nach der Ausstellung wieder zurück."
Ebenso bunt und kreativ waren die Schüler der Einhard-Grundschule, deren Werke Andrea Schäfer von der Schulleitung vorstellte. Die Schüler wandten verschiedene Techniken an: Unter anderem füllten die Kinder Seifenblasenflüssigkeit und Farbe in runde Behälter. Mit dem Strohhalm wurde Luft in die Flüssigkeit geblasen, so dass Luftblasen darauf entstanden. Waren die Behälter mit Luftblasen voll, wurde ein Blatt Papier darüber gelegt - mehrmals und mit verschiedenen Farben.