Bislang wurden in Unterfranken vier Fälle von Hirnhautentzündung gemeldet, zwei im Landkreis Bad Kissingen. Experten warnen vor der Hyalomma-Zecke.
Erbrechen und Übelkeit, Fieber, Nackenstarre, Lichtempfindlichkeit - die Symptome der FSME, der Frühsommer-Meningoenzephalitis, sind schlimm. Die Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute kommen von einem Virus, das die Zecke überträgt. 2018 gab es mit 576 beim Robert-Koch-Institut registrierten FSME-Fällen in Deutschland den höchsten Wert seit Einführung der FSME-Meldepflicht im Jahr 2001. 2017 wurden 468 Fälle gezählt. Wie sind die Zahlen in diesem Jahr, vor allem in Unterfranken?
Der Sommer geht dem Ende zu. Ein Sommer, in dem viele Menschen in Deutschland sich über einen Zeckenbiss mit FSME angesteckt oder aber eine Lyme-Borreliose entwickelt haben. Auch die wird von Zecken ausgelöst, die Symptome sind grippeähnlich mit Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit oder Fieber. Sie wird auch "Wanderröte" genannt, da sich rund um den Biss eine typische Rötung bildet die sich nach außen ausweiten kann. Eine Impfung gibt es nicht - anders als bei FSME. Dafür lässt sie sich mit Antibiotika in der Regel gut behandeln.
Beunruhigende Prognose
Da das Jahr 2018 die meisten je gezählten FSME-Fälle aufwies, fürchteten Mediziner und Wissenschaftler, dass nach dem wiederholt sehr heißen Jahr viele Zecken auf der Suche nach einem Wirt sind und somit sich die Zahlen noch erhöhen könnten.
Bis jetzt vier Fälle
Zumindest für Unterfranken gilt das augenscheinlich nicht, auch wenn der Sommer noch nicht ganz vorüber ist. Obwohl Franken zum Hot Spot in Deutschland zählt und sich hier die Zecke ausgesprochen wohl fühlt, sind die Zahlen - Stand heute - nach unten gegangen.
Registriert werden die unterfränkischen Fälle von FSME und Lyme-Borreliose am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, der zentralen Fachbehörde des Freistaats, in Erlangen. Vom 1. Januar 2019 bis zum 5. August wurden in Unterfranken 407 Fälle von Borreliose gemeldet und vier FSME Fälle. Im Vergleich dazu die Zahlen von 2018: Da waren es im gleichen Zeitraum 467 Borreliose-Fälle, die Zahl der FSME-Erkrankten ist mit vier gleich geblieben.
Im ganzen Jahr 2018 hat es in Unterfranken 661 Borreliose-Fälle und sechs FSME-Erkrankte gegeben.
Runtergerechnet auf den Landkreis Bad Kissingen ist die Zahl der 2019 bis jetzt an FSME-Erkrankten noch kleiner. Lena Pfister, Pressesprecherin des Bad Kissinger Landratsamts: "In diesem Jahr hatten wir bislang zwei FSME-Fälle. 2018 gab es ebenfalls zwei. In den Jahren 2014 bis 2017 gab es keine Fälle."