Die "Der Nacht der Musicals" brillierte zwar nicht mit Bühnenbild oder Kostümen, dafür aber mit tänzerischen und gesangliche Qualitäten der Darsteller.
Das Repertoire bei "Der Nacht der Musicals" im Max-Littmann-Saal des Regentenbaus ließ kaum Wünsche offen. In dem zweieinhalbstündigen Programm nahm das spielfreudige Ensemble die Gäste mit auf eine Zeitreise durch das vergangene Jahrhundert. In den 1920er Jahren wurde diese Form des Musiktheaters erstmals aufgeführt, in den 1970er Jahren begann der Siegeszug des Musicals.
Die Veranstaltung erwies sich als Publikumsmagnet: Im großen Saal waren die meisten Plätze besetzt. Zwar war die Bühnendekoration eigentlich nur eine überdimensionale Medienwand, die mit Illussionen und grellen Lichteffekten die Verbindung der Sänger und Tänzer zum jeweiligen Musical unterstützte. Auch die Kostüme der Akteure waren nicht von ausgesuchter Qualität. Dafür beeindruckte aber der schnelle Kostümwechsel: Gerade noch auf der einen Bühneneite als "Grizabella" nach dem Stück "Memory" verschwunden, erschien die Darstellerin schon wieder auf der anderen Bühnenseite im Medley von "Hinter'm Horizont", um in Udo Lindenbergs ostdeutscher Liebesgeschichte einen Part zu übernehmen.
Im Mittelpunkt standen also die 15 Akteure der "Broadway Musical Dance Company", die als ausgebildete Musical-Darsteller über tänzerische und gesangliche Qualitäten verfügten und Spielfreude bewiesen. Zwar passte nicht jede Stimme zu dem, was man von DVD oder von den Originalaufführungen kennt, aber insgesamt bot das Ensemble beste Unterhaltung mit dem "Best of" von fast 30 Stücken aus 17 bekannten Musicals.
Dabei war wohl die Auswahl der Bühnenwerke und der Stücke noch das schwierigste: Was lässt man weg, was wählt man aus? Entschieden hatte man sich jedenfalls für eine gelungene Mischung mit fast nahtlosen Übergängen dank der Hintergrundmusik vom Band.
Wer die lauten, rockigen und ausgeflippten Sachen liebt,wurde genauso bedient wie die Fans von träumerischen Geschichten. Garanten für einen sehr unterhaltsamen Abend waren nicht nur Genre typisch abgemischte und damit eingängige Musik, sondern auch die Sängerinnen Marina Pechmann und Katrin Mayer, sowie die Sänger Retschko Muhadzeri, Istvan Csiszar und Florian Albers, die - wie es anfangs aus dem Off betont wurde - ihre Parts live präsentierten. Dies honorierte das begeisterte Publikum mit reichlich Applaus. Bei"Time Warp" in der ersten Zugabe hüpften alle mit, und bei "The Show must go on" von Queen sangen viele Zuschauer enthusiastisch mit.