Noch heuer wird das ehemalige Bewegungsbad im Innenhof des Luitpoldbades abgebrochen. Es entsteht ein großer Innenhof für das künftige Ämtergebäude.
Der erste - kleine - Schritt in Richtung Behördenzentrum ist schon getan. Einige Bäume im Innenhof des Luitpoldbades mussten fallen. Sie standen zu nahe an den Mauern und hätten zudem die Bauarbeiten behindert. Der 2. Schritt beginnt im Herbst: mit dem Abriss des Bewegungsbades. Ab Mitte Oktober wird das 1980 fertiggestellte, inzwischen reichlich heruntergekommene Gebäude dem Erdboden gleich gemacht.
"Wir müssen diffizil vorgehen", sagt Erwin Full vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt, "denn rundum ist alles denkmalgeschützt." Das fängt mit den Mauern des Luitpold bades an und endet mit dem historischen Zwischengang, der einmal als Eingangsbereich für das Bewegungsbad hergenommen wurde und erhalten bleibt.
Schadstoffe werden entfernt
So ist laut Full auch nicht vorstellbar, dass mit der Abrissbirne gearbeitet wird. Nach einer noch ausstehenden Untersuchung müssen erst einmal alle Schadstoffe entfernt werden. Das könnte zum Beispiel Asbest im Bereich der Installation sein, oder Dämmstoffe mit feinen Fäserchen, die in die Lunge gelangen. Diese Stoffe dürfen nicht mit den anderen Baustoffen vermischt werden und bedürfen einer gezielten Entsorgung. Full geht davon aus, dass anschließend das aus Stahlbeton gefertigte Gebäude des Bewegungsbades zersägt wird. Dass das nicht leise geschehen kann, ist dem Bauamt klar, deswegen wird über Möglichkeiten der Schall-Minimierung nachgedacht. Und auch der Baubeginn nach Saisonende im Herbst trägt diesem Problem Rechnung.
Die Lage des ehemaligen Bewegungsbades im Heilquellenschutzgebiet ist ebenfalls zu berücksichtigen. Deshalb wird die gesamte Maßnahme mit dem Wasserwirtschaftsamt abgesprochen. Voraussetzung ist unter anderem, dass die Baumaschinen so konstruiert sind, dass sie auf keinen Fall Öl verlieren. Der normale, von giftigen Stoffen befreite Bauschutt wird vor Ort zerkleinert, um damit den nach Süden hin abschüssigen Innenhof aufzufüllen.
In zwei Monaten eingeebnet
Erwin Full rechnet damit, dass die Abbrucharbeiten innerhalb zweier Monate abgeschlossen sein werden. Dann kann, noch bevor die Kursaison 2014 beginnt, der eigentliche Umbau des Luitpoldbades zum Behördenzentrum starten. Zum Beispiel mit Arbeiten im Inneren des historischen Baukörpers, zum anderen mit der Herrichtung des Innenhofes. Wie dieser einmal aussehen wird, kann Full noch nicht sagen. Natürlich werde es Begrünung geben, die großen Bäume zwischen Casino und Bewegungsbad werden erhalten bleiben. Ob der Wunsch der Stadt, den Hof für Freilichtveranstaltungen herzurichten, erfüllt wird, steht noch in den Sternen.
Sechsstellig
Der Abriss des Bewegungsbades ist mit einem niedrigen, sechsstelligen Betrag veranschlagt, für den Umbau des Luitpoldbades zum Behördenzentrum standen bisher rund 22 Millionen Euro im Raum, die der Freistaat als Eigentümer investieren will. Auch wenn das Bauamt derzeit noch in der Planungsphase ist, das Baugesuch bei der Stadt noch aussteht, rechnet Erwin Full mit einer Fertigstellung des Behördenzentrums bis Ende 2015. Wenn das Wetter mitspielt und keine Hochwässer für Verzögerungen sorgen.