Entenplage bleibt bestehen

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Heinrich Schlereth vom Fremdenverkehrsverein Waldfenster hatte bereits im Frühjahr den schlechten Zustand des Fischweihers angesprochen. Viele Jahre war das Gewässer verpachtet, nun kümmert sich niemand mehr darum. Foto: Kathrin Kupka-Hahn/Archiv
Heinrich Schlereth vom Fremdenverkehrsverein Waldfenster hatte bereits im Frühjahr den schlechten Zustand des Fischweihers angesprochen. Viele Jahre war das Gewässer verpachtet, nun kümmert sich niemand mehr darum. Foto: Kathrin Kupka-Hahn/Archiv

In der Bürgerversammlung Waldfenster gab es heftige Diskussionen um die Entenplage rund um den Fischweiher und die Finanzierung des Wegebaus in der Flur.

Es sind possierliche Vögel. Planschen den ganzen Tag im Wasser. Auch bei Regenwetter. Schnattern munter vor sich hin. Eine perfekte Dorfidylle könnte man meinen. Doch weit gefehlt. In Waldfenster sind die Enten inzwischen zu einer echten Plage geworden. Etwa 40 Tiere leben am Fischweiher im Schulzengrund, der der Gemeinde gehört.

Sehr zum Ärger der Nachbarn. "Ständig machen sie in unsere Gärten rüber. Den Spielplatz haben sie total vollgeschissen", schimpfte Anwohner Franz Vorndran in der Bürgerversammlung am Donnerstag im Pfarrgemeindezentrum). Die Bürgerversammlung war mit rund 50 Bewohnern sehr gut besucht. Entsprechend wurden auch zahlreiche Probleme angesprochen und teilweise heftig diskutiert.


Keine konkrete Antwort

Auch beim Thema Enten erhitzten sich die Gemüter. Zudem böte der Fischweiher keinen schönen Anblick. Neu ist das Thema nicht. Bereits im Frühjahr hatte Heinrich Schlereth vom Fremdenverkehrsverein Waldfenster den schlechten Zustand des Gewässers angesprochen. "Was unternimmt die Gemeinde? Was geschieht mit dem Ententeich?", wollte jetzt Franz Vorndran von Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) wissen.

Doch eine konkrete Antwort gab es nicht. "Uns liegt ein erstes Angebot von einem Landschaftsplaner vor. Allerdings muss zunächst der Gemeinderat beschließen, dass wir ihn mit den weiteren Planungen beauftragen", antwortete der Rathauschef. Der Waldfensterer Josef Seller fragte nach, was generell geplant sei. "Es gibt noch nichts Genaues", so Bug.


Kneippbecken erwünscht

Er wisse, dass von einigen Bürgern ein Kneippbecken gewünscht sei. Zudem müsse man noch Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt führen, da der Weiher aus einer Quelle gespeist wird. "Für die Planungen sollten wir uns mit der Dorfgemeinschaft zusammensetzen", schlug Bug vor. Hinsichtlich der Entenplage werde die Gemeinde jedoch nichts unternehmen. Deshalb schlug Marco Seller vor: "Dann feiern wir halt ein Entenfest", woraufhin erst einmal kräftig gelacht wurde. Deutlich ernster verlief hingegen die Diskussion um die Feldwege in der Waldfensterer Flur.

Sie wurden vor etwa 25 Jahren im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens neu angelegt. Etliche sind mittlerweile stark ausgefahren und dringend sanierungsbedürftig. Die Gemeinde würde die Instandsetzungsarbeiten auch erledigen, jedoch ist ein Streit darum entbrannt, wie diese finanziert werden. Laut einem Gemeinderatsbeschluss sollen die Jagdgenossen, wie in den anderen Ortsteilen der Großgemeinde auch, 50 Prozent der Instandsetzungskosten tragen, den Rest finanziert die Gemeinde. Doch mit dieser Regelung sind die Waldfensterer nicht einverstanden.


Jagdgenossen wehren sich

"Das Geld haben wir nicht", sagte Jagdvorsteher Johannes Schlereth. Die Jagdgenossen seien lediglich Zuschussgeber, könnten außerdem nur über das Geld verfügen, das ihnen bei der Abstimmung in den jährlichen Teilnehmerversammlungen zur Verfügung gestellt wird. Zudem stünde in der Satzung der Jagdgenossenschaft nichts davon, dass Wegebau zu den Aufgaben der Jagdgenossen gehöre. "So kann es nicht weitergehen", forderte er Bug zu einer Stellungnahme auf.

Zudem kritisierte Schlereth, die Art und Weise der Gemeinde, wie mit dem Thema umgegangen werde. Es hätten im Vorfeld keine Gespräche stattgefunden. "Der Gemeinderatsbeschluss wurde uns von oben aufgedrückt", fügte er hinzu.


Kann-Regelung im Gesetz

Bug wollte das so nicht stehen lassen und berief sich in seiner Stellungnahme auf die Regelungen des Bayerischen Straßen- und Wegegesetzes. Dies besage, dass die Kommunen bis zu 70 Prozent der Bau- und Instandhaltungskosten auf die Anlieger und Nutzer umlegen könne. "Es ist eine Kann-Regelung. Die Gemeinde hat davon noch keinen Gebrauch gemacht", fügte er hinzu. Nicht zuletzt, weil der Aufwand dafür enorm hoch sei.
"In den anderen Ortsteilen läuft das problemlos", so Bug. Landwirt Roland Metz fragte schließlich nach, wie die Gemeinde bei den Brücken verfahre. Die würden ja ähnlich wie die Feldwege auch von der Allgemeinheit genutzt. Bug entgegnete: "Die Gemeinde kann nicht alles machen. Sie ist kein Goldesel, der das Geld kackt." Außerdem gab er zu bedenken: Man müsse mal überlegen, wer die Feldwege am stärksten nutzt.