Eine Kur für die 40 Jahre alte Nordbrücke

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Die Sanierung der Nordbrücke hat begonnen. Die Fertigstellung wird im November sein. Fotos: Thomas Mäuser
Die Sanierung der Nordbrücke hat begonnen. Die Fertigstellung wird im November sein. Fotos: Thomas Mäuser
Die Brüstung macht einen maroden Eindruck.
Die Brüstung macht einen maroden Eindruck.
 
Detail der Übergangskonstruktion.
Detail der Übergangskonstruktion.
 
Fast während der gesamten Bauzeit wird die Brücke halbseitig befahrbar bleiben.
Fast während der gesamten Bauzeit wird die Brücke halbseitig befahrbar bleiben.
 

Das über 40 Jahre alte Bauwerk wird saniert. Die Arbeiten haben begonnen und sollen bis November dieses Jahres abgeschlossen sein. Die Brücke bleibt die meiste Zeit über halbseitig befahrbar.

Die Baustelleneinrichtung steht: Es kann losgehen mit der Sanierung der Nordbrücke. Voraussichtlich bis November werden die Arbeiten an der über 40 Jahre alten Brücke dauern, auf der bereits seit rund zwei Jahren ein Tempolimit gilt. Hätte ein außer Kontrolle geratenes Auto "100 Sachen" drauf, bestünde die Gefahr, dass das Geländer durchbricht.


Genau untersucht

"Aufgrund ihres Alters braucht
die Brücke eine gründliche Instandsetzung", sagt Robert Haupt vom Staatlichen Bauamt in Schweinfurt. Grundlage für die Sanierungsplanung war eine 2010 durchgeführte Hauptuntersuchung. Dabei wurden alle wichtigen Elemente wie Beton, Stahlbewehrung, Abdichtung, Entwässerung, Pfeiler und Widerlager überprüft.

Schon damals hatte sich gezeigt, dass neben den sichtbaren Schäden an den Gehsteigen auch die Übergangskonstruktion zwischen Brücke und Straße der Erneuerung bedarf. Saniert werden müssen laut Haupt auch die Entwässerungseinrichtungen, während die beiden Widerlager noch in Ordnung sind.

Sorge bereiteten dem Bauamt allerdings Flecken auf der Unterseite der Brücke, die auf Schäden an der Fahrbahn-Abdichtung schließen ließen. Um genaueres herauszufinden, hat das Staatliche Bauamt bereits 2011 eine Spezialfirma aus Dresden beauftragt, Proben aus dem Inneren des Bauwerks zu entnehmen. Dazu diente eine kleine, in die Fahrbahn geschlagene Öffnung.

Diese Proben wurden inzwischen elektrochemisch untersucht, um herauszufinden, wie weit eingedrungenes Streusalz die Stahlbewehrung und den Beton angegriffen hat.


Fit für die nächsten 25 Jahre

Die Untersuchung hat nur geringe Schäden zu Tage gefördert. "Die Sanierung lohnt sich", resümiert Haupt. Anschließend werde die Brücke wieder 25 Jahre Ruhe geben. Wäre mehr als die Hälfte der Brücke von schweren Korrosionsschäden unterhalb des Fahrbahnbelages betroffen, wäre ein Neubau sinnvoller als die Sanierung gewesen.

Im Wesentlichen kann die Baumaßnahme bei halbseitiger Sperrung der Fahrbahn stattfinden. "Nur an zwei Wochenenden brauchen wir eine Vollsperrung", sagt Robert Haupt. Dann, wenn die Fahrbahn und die Gehsteige neu betoniert werden. Denn unter Belastung würde die Brücke vibrieren, der Beton bekäme beim abbinden Risse. Wenn komplett gesperrt werden muss, dann wird das Bauamt die Bevölkerung rechtzeitig informieren und für eine Umleitung sorgen, betont Haupt.


Neues Geländer

Komplett erneuert wird auch das Geländer. Die jetzige Aluminiumkonstruktion wird recyclet und durch ein solche aus Stahl ersetzt. Diese wird ein Tragseil im Handlauf haben, das Fahrzeuge, die gegen das Geländer prallen, wesentlich besser vor einem Absturz bewahrt.

Dass nicht schon früher mit der Instandsetzung begonnen wurde, hatte laut Robert Haupt mit der Haushaltslage zu tun. Doch inzwischen seien mehr Mittel für den Brückenbau zur Verfügung gestellt worden.

Gute Nachrichten für das Bauamt brachte auch die Anfang Januar dieses Jahres durchgeführte Ausschreibung, an der 20 Bieter teilnahmen: Statt geschätzter 1,4 Millionen Euro wird nur eine Million fällig.