Der Schnee kam doch noch nach Bad Kissingen

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Der Servicebetrieb räumte den Ring im "Doppelpack". Fotos: Thomas Mäuser
Der Servicebetrieb räumte den Ring im "Doppelpack". Fotos: Thomas Mäuser
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Für die Räum- und Streudienste brachte die Nacht zum Sonntag den ersten Großeinsatz. Wintersport in der Rhön ist noch nicht möglich. Die Polizei meldet keine größeren Vorkommnisse.

hr war Michael Bauer beim Blick aus dem Fenster klar, dass es eine kurze Nacht werden würde. Bauer ist Bereitschaftsführer beim Servicebetrieb der Stadt Bad Kissingen und der erste, der früh raus muss, wenn es schneit. Wie die zahllosen anderen Helfer, die im gesamten Landkreis für freie Straßen sorgen.

Der Anruf für Michael Bauer kommt um 3 Uhr. Am Apparat ist ein Mitarbeiter der Stadtwerke mit der Nachricht, dass der Krankenhausberg nicht mehr befahrbar sei. Bauer verständigt den Bereitschaftsfahrer, der schon kurz nach 3 Uhr die steile Straße zum Krankenhaus frei macht.


Sonntags ab 5 Uhr im Einsatz

Werktags wird in Bad Kissingen ab 4 Uhr geräumt, sonntags ab 5 Uhr. Vom Bauhof aus verständigt Michael Bauer seine Mannen. Zehn Fahrzeuge und acht Mann vom "Fußvolk" machen sich auf die zugeschneiten Wege und Straßen. Auch die Fremdfirmen werden verständigt. So schippt zum Beispiel in Poppenroth der Maschinenring.

Buslinien und Rettungswege müssen zuerst frei sein. Nachdem die "Schnee-Männer" alarmiert sind, läuft alles nach Plan. Auch wenn sich dieser Winter am Sonntag zum ersten Mal im weißen Kleid gezeigt hat und die drei großen Salz-Silos an der Kläranlage noch rappelvoll sind. Die "Premiere" hat jedenfalls geklappt.

Schon gegen 8.30 rücken die ersten Schneeräumer wieder im Bauhof an. Geschafft. Das Thermometer zeigt exakt null Grad, es beginnt bereits zu tauen.

In den Kuranlagen tropft es von den kahlen Bäumen herunter, die Äste und Zweige fangen an, ihre Pappschnee-Last abzuwerfen. Seit 6 Uhr sind Herbert Loose und zwei weitere Mitarbeiter der Kurgärtnerei unterwegs. Auch sie haben Bereitschaft, räumen und streuen die wichtigsten Wege in den Parks und Anlagen. "Bis um 10 Uhr soll alles fertig sein", sagt Loose.


Lifte noch außer Betrieb

Des einen Leid, des anderen Freud? Können die Skifahrer endlich losziehen? "Nein", verrät ein Blick auf die Schneeberichte aus der Rhön. Die Schneedecke ist noch zu dünn, heißt es von den Kreuzberg-Liften. Rothang-, Blick- und Dreitannenlift - alle sind geschlossen. Auch in der restlichen Rhön sieht es mau aus. "0 Skigebiete sind geöffnet", heißt es am Sonntag kurz vor 11 Uhr. Am Schneetelefon der Tourist.Info Bischofsheim kommt lediglich die Ansage, dass es in den nächsten Tagen weiter schneien soll. "An diesem Wochenende ist noch kein Wintersport möglich".

Nur zwei Einsätze aufgrund des Schneefalls vermeldete die Polizei in Bad Kissingen. Zwischen Untereschenbach und Steinach kam in der Nacht zum Sonntag bei heftigem Schneetreiben ein Wagen von der Fahrbahn ab und rutschte eine drei Meter hohe Böschung hinunter. Die Fahrerin blieb unverletzt. Am Sonntag Vormittag stürzte zwischen Nordbrücke und Klaushof ein Baum auf die Straße, den die Feuerwehr beseitigen musste. Weitere Einsätze für die Feuerwehr gab es nicht.

Drei Verletzte bei Unfall

Die Polizeiinspektionen Hammelburg und Bad Brückenau meldeten keine Unfälle, die die winterlichen Straßenverhältnisse zur Ursache gehabt hätten. Einen schweren Unfall ereignete sich dagegen im Landkreis Rhön-Grabfeld zwischen Münnerstadt und Strahlungen. Eine 18-Jährige war auf schneeglatter Straße mit ihrem Wagen von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt.Die drei Insassen des Audis wurden verletzt und mussten in Bad Neustädter Krankenhäuser eingewiesen werden.