200 Rosen erhält Franziska Koch von den Gästen auf dem traditionellen Rosenball. Die 19-Jährige wird neue Rosenkönigin und vertritt ein Jahr die Stadt.
19 Jahre alt, schlank, hellbraunes Haar und dunkle Augen - das ist die Rosenkönigin 2018, Franziska Koch. Über mehrere Casting-Runden hat sie sich bis in das Finale am Samstag vorgekämpft. Ihr Wunsch, "dass die Reise heute Abend weitergeht", wurde letztlich mit 200 Rosen erfüllt. Koch sicherte sich damit den Großteil der Publikumsgunst und setzte sich auf dem traditionellen Rosenball gegen ihre Mitfinalistinnen Laura Beyfuß und Mareike Metz durch.
Rund 500 Gäste waren zu dem Sommernachts-Event in den mit 8000 Rosen geschmückten Regentenbau gekommen. Mit der Blütenpracht setzte die Kurgärtnerei in diesem Jahr das Jubiläum "100 Jahre Freistaat Bayern" floristisch um. Die Wappen der bayrischen Regierungsbezirke sowie eine blau-weiße Königskrone waren der Blickfang einer opulenten Dekoration für die Schönheitswahl.
Stilsicher durch den Abend führte Schauspieler und Sänger Marten Krebs. Mit einem Schuss Humor begrüßte er die Gäste, moderierte die drei Vorstellungsrunden und zelebrierte am Ende die Krönung der Rosenkönigin. Er erledigte seine Aufgabe professionell, ohne Moderationskärtchen, ohne Versprecher und ohne Peinlichkeiten. Ganz selbstverständlich gab er den drei Kandidatinnen auf der Bühne Stichworte und Hilfen und nahm ihnen si die Nervosität. Die anfängliche Unsicherheit bei den drei jungen Frauen verflog sehr schnell und das Publikum erfuhr nicht nur aus den Einspielungstrailern, sondern auch live so manches aus ihrem Leben.
In den Vorstellungsrunden traten Franziska Koch, Laura Beyfuß und Mareike Metz selbstbewusst, authentisch und gut vorbereitet auf. Beispielsweise bei der Quizrunde, wo sie ihr Wissen um Kissinger Höhepunkte wie die Kisssalis-Therme, das Rakoczy-Fest, die Brunnenanlage und das Kurorchester unter Beweis stellten.
Die 27 Jahre alte Laura Beyfuß charakterisierte sich als fröhlicher und geduldiger Mensch, der sich sich in andere hineinversetzen kann. Als freie Rednerin gestaltet sie Hochzeiten und Trauerfeiern mit. Mit Bad Kissingen ist sie seit ihrer Kindheit vertraut. Sie hat sich um das Amt der Rosenkönigin beworben, um Einheimischen und Gästen die Vorzüge der Stadt näherbringen.
Die gelernte Hotelfachfrau Mareike Metz hat einen ausgeprägten Familienbezug. Ihre Lieblingsorte sind die Innenstadt zum Bummeln, die Parkanlagen, in denen sie gerne spazieren geht sowie die Kisssalis-Therme.
Franziska Koch kennt sie auch, die Lieblingsplätze: Den Rosengarten und das "Dampferle als schönster Arbeitsplatz", den Luitpoldpark mit Hängematten und das Terrassenschwimmbad. Die spätere Gewinnerin nennt Sport in allen Varianten als Hobby. Das Amt der Rosenkönigin sieht sie einerseits als Herausforderung, andererseits als Bereicherung.
Dass beides zutrifft, bestätigte Rosenkönigin 2017 Nina Dees bei ihrer Abschlussrede, als sie auf 50 Veranstaltungen zurückblickte und dabei die Treffen mit Stargeiger Nigel Kennedy und Bundeskanzlerin Angela Merkel als Höhepunkte bezeichnete.
Dann wurde es spannend, denn im Weißen Saal präsentierten sich die drei Kandidatinnen vor ihren Fotos und bedankten sich artig bei den Gästen, die die Wahlrose "Luxor" vor ihrem Konterfei ablegten. Hinter verschlossenen Türen und mit Hilfe von zwei Ballgästen wurde ausgezählt. Spät in der Nacht hatte das Herzklopfen der Kandidatinnen ein Ende, als Marten Krebs das geheimnisvolle Kuvert theatralisch öffnete und Franziska Koch als Gewinnerin verkündete. Mareike Metz und Laura Beyfuß fungieren bis zum nächsten Rosenball als "Rosenprinzessinnen".
Franziska Kock zeigte sich nach der Wahl sichtlich gerührt. Ihre Gefühle könne sie noch nicht in Worte fassen, meinte sie auf Nachfrage. Aber eins betonte sie: "Ich bin stolz, meine Heimatstadt repräsentieren zu dürfen. Ansonsten lasse ich mich von dem überraschen, was auf mich zukommt."
Die nach eigenem Bekunden schlagfertige Garitzerin absolviert derzeit eine Ausbildung zur Polizistin. Für die anstehenden Repräsentationsverpflichtungen hat sie die Rückendeckung ihrer Dienststelle: "Meine Ausbilder stehen hinter mir und letztlich ist es eine Frage der Organisation", sagt sie. Gardetanz, Schwimmen, Radfahren, Kraft- und Fitnesstraining sowie weitere Sportarten stehen im Mittelpunkt ihrer Freizeitaktivitäten.
Schade, dass vor dem Konzert am Sonntagabend der gesamte Blumenschmuck im Max-Littmann-Saal bereits entfernt wurde.
Bei den hohen Kosten hätte man doch bis Montag warten können!