Mottener Urgestein engagierte sich in der Kommunalpolitik und vielen Vereinen
Nach kurzer schwerer Krankheit ist in der vergangenen Woche der Mottener Unternehmer Ottmar Herbert verstorben.
Das am 26. Januar 1938 geborene Mottener Urgestein hatte die von seinem Vater 1924 gegründete Firma nach den Kriegsjahren gemeinsam mit seinem Bruder Karl wieder angekurbelt. Im Frühjahr 1954 wurden in der Brückenauer Straße in Motten Blumenkästen gefertigt, im Herbst Kartoffelkisten. Ab 1956 belieferte man die Kaufhausketten Hertie und Kaufhof, unter anderem in Berlin und Köln. 1958/59 bauten die Brüder eine neue Werkstatt in der Fuldaer Straße. Noch heute ist hier der Holzfachmarkt. Am 22. August 1959 heiratete er seine aus Döllbach stammende Ehefrau Gertrud. Auch die Expansion in die "Au", wo bis heute Holzpaletten, Rindenmulch und Pellets hergestellt werden und Restholz aufbereitet wird, vollzog Ottmar mit seinem Bruder.
Mit dem Tod seines Bruders 1987 folgte dessen Ehefrau Klothilde in die Geschäftsführung. Das Unternehmen zählt bis heute zu den größten Arbeitgebern der Gemeinde. Ottmar Herbert selbst zog sich 2003 aus der Firma zurück. Wobei er es sich nicht nehmen ließ und noch bis vor drei Wochen jeden Tag mindestens eine Stunde im Betrieb vorbeischaute. Gerne unterstützte er dabei die Mitarbeiter im Büro. Bis vor wenigen Jahren sah man ihn auch noch hinter dem Steuer der bekannten blauen Herbert-Lastwagen auf der Landstraße.
Als Gemeinderat engagierte er sich zwei Perioden von 1990 bis 2002 in der Kommunalpolitik.
Für aktive Vereinsarbeit blieb keine Zeit. Als passives Mitglied in beinahe allen Ortsvereinen war der 80-jährige stets Wohltäter und Sponsor.
Die Freizeit, die er im Rentenalter hatte, genoss er vor allem im Schluppwald bei seinen beiden Hirschgehegen. Der Geschäftsmann hinterlässt, Ehefrau, drei Söhne, zwei Töchter und Schwiegerkinder, elf Enkel und zwei Urenkel. Die Beisetzung des Verstorbenen fand bereits am vergangenen Samstag statt.