19 junge Plopaare sorgen bei der traditionellen Kirchweih für einen enormen Zuspruch durch die Bevölkerung. Im kommenden Jahr wird Jubiläum gefeiert.
Eine Rekordkirmes mit insgesamt 19 Plopaaren wurde in Wildflecken gefeiert. Höhepunkt der traditionellen Kirchweih war wie immer der Tanz um den Baum mit anschließender Kirmesrede, in der die Geschehnisse aus dem zurückliegenden Jahr mit einer ordentlichen Portion Humor, aber auch mit einigen nachdenklichen Tönen näher beleuchtet wurden.
Die Kirmesrede wird grundsätzlich von unbekannten "Ghostwritern" aus der Gemeinde verfasst. Das Geheimnis, wer die tatsächlichen Verfasser der Zeilen waren, wird stets streng gehütet. Kirmeskönig Erick Nietsch trug die Rede, unterstützt von seiner Kirmeskönigin Jana Tong, vor.
Die nunmehr 49. Wildfleckener Kirmes wurde von der Freiwilligen Feuerwehr, vom Musikzug und von den Plopaaren gemeinsam ausgerichtet - dazu gab es goldenes Herbstwetter. Schon jetzt ist die Vorfreude der vielen jungen Kirmespaare auf die 50. Jubiläumskirmes im kommenden Jahr ausgesprochen groß. Bunt gemischt waren die zahlreichen Kuriositäten, die in der Kirmesrede aufs Korn genommen wurden.
Themen waren ein Versprecher von Bürgermeister Gerd Kleinhenz, der beim 60-jährigen Jubiläum des SCK Oberwildflecken die Gäste beim SCK Oberbach wilkommen hieß. Immer wieder spielt auch die große und die kommunale Politik bei der Wildfleckener Kirmesrede eine ganz wichtige Rolle.
Das Thema Migration durfte dabei natürlich nicht fehlen, und so wurde darauf hintewiesen, dass die Kirmes-Truppe Mitglieder aus Russland, Jugoslawien und der Schweiz hat.
Schließlich berichtete Kirmeskönig Erick Nietsch von den Investitionen von Paul & Co in Oberwildflecken. Überhaupt nahmen heuer Themen rund um kommunale Bauprojekte einen breiten Raum ein. Kritisch und augenzwinkernd beleuchtet wurde ein Projekt, das Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) einst als wichtiges Leuchtturmprojekt bezeichnet hatte: Der Bau des Pumptracks, der wegen Verschmutzungen im Wasser auf Eis liegt. " Aber wir sind sicher, mit Blick nach Berlin, wir kriegen unseren Pumptrack noch vor dem Flughafen hin", so der Kirmeskönig. Auch die Suche nach einer neuen Nutzung für den seit vielen Jahren leerstehenden Ratskeller nahm er aufs Korn.
Im Ortsteil Oberbach hatte das Thema Mobilfunk hohe Wellen geschlagen. Dabei waren immer wieder ziemlich unterschiedliche Meinungen aufeinander geprallt. In Oberbach gibt es nach wie vor die größten Funklöcher in der Kommune, was sich aber schon bald ändern soll: "Dann brauchen sie dort keine Rauchzeichen mehr, auch die Trommeln zieht man dann aus dem Verkehr. Vielleicht sind am Ende doch alle Oberbacher zufrieden, wenn sie im Notfall den Arzt übers Handy dann kriegen."