Riedenberger sorgen sich um Schulstandort

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Die Grundschule in Riedenberg Foto: Benedikt Borst/Archiv
Die Grundschule in Riedenberg  Foto: Benedikt Borst/Archiv

Bürgermeister Roland Römmelt gibt auf der Bürgerversammlung einen aktuellen Überblick: Probleme machen die Themen Grundschule, Sinntal-Radweg, Südlink.

von unserer Mitarbeiterin Evelyn Schneider

Ein dreiviertel Jahr ist seit dem Amtsantritt von Riedenberg´s Bürgermeister Roland Römmelt (CSU) vergangen. Am Freitag hat er in der Bürgerversammlung zum ersten Mal Rechenschaft abgelegt. "Meine allerersten Aufgaben waren ausschließlich sehr schöne. Ich durfte zahlreiche Einweihungen vornehmen", sagte er. Das lange umkämpfte Mehrzweckgebäude wurde fertig gestellt, das Kapellchen war neu saniert und der Prozessionsaltar fand nach der vollständigen Restaurierung vor dem Mehrzweckgebäude einen neuen Standort. Im Juli traf das neue Feuerwehrfahrzeug ein.

Finanziell vermeldete Römmelt erfreuliche Ergebnisse. Die Kosten des Gemeindezentrums lagen mit 1 087 453 Euro rund 70 000 Euro unter dem Ansatz. Der Bürgermeister betonte, dass das nur der Eigenleistung durch Bürger und Gemeindearbeiter zu verdanken sei. Die Zuwendungen für das Gebäude beliefen sich bis jetzt auf 212 000 Euro.

Niedriger Schuldenstand

Römmelt berichtete, dass die Gemeinde keine Kredite in Anspruch nehmen musste, sondern aus den Rücklagen schöpfen konnte. Dennoch liege die Verschuldung pro Kopf mit 218,48 Euro weit unter dem Landesdurchschnitt von 590 Euro. Die Rücklagen der Gemeinde belaufen sich aktuell auf rund 770 00 Euro. Sorgen bereitet ihm dagegen die Entwicklung der Einwohnerzahlen. Mit 970 gemeldeten Riedenbergern wird die angestrebte tausender Marke weiter verfehlt. "Doch ich sehe etwas Licht am Ende des Tunnels. So langsam nehmen die Geburten wieder zu in der Gemeinde. Junge Leute bauen wieder im Ort, das gibt Hoffnung", sagte Römmelt.

Ob der Grundschulstandort zu halten ist, hänge davon ab, ob die Klassen 5 und 6 im Schulgebäude Wildflecken bleiben und nicht wie die Klassen 7 und 8 nach Brückenau gehen. Nur dann ist die Schule Wildflecken ausgelastet und die Grundschüler von Riedenberg und Oberbach werden weiterhin in Riedenberg unterrichtet.

Beim Thema DSL verzeichnete Römmelt Fortschritte: "Die Regierung von Unterfranken bearbeitet derzeit den Bewilligungsantrag, der hoffentlich im März bei uns eintrifft. Dann gehen wir in die Vertragsverhandlungen mit den Unternehmen, das wird nochmal etwa sechs Wochen dauern. Nach der geplanten Bauzeit von circa einem Jahr habe ich die Hoffnung, dass wir vielleicht schon in diesem Jahr am Ziel sind", erläuterte er den Sachstand.

Veto im Landtag gegen Radweg

Unmut zeigte der Bürgermeister bei der Entwicklung der stillgelegten Sinntal-Bahnstrecke zum Radweg. Grünenpolitiker hatten im Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtages ein Veto gegen den Gleisrückbau eingereicht. "Obwohl sie gar nicht aus unserer Gegend stammen und die Situation vor Ort absolut nicht kennen. Jetzt stagniert die ganze Sache wieder", kritisierte Römmelt. Er setzt auf einen kombinierten Rad- und Fußweg, der auch innerhalb Riedenbergs kurze Verbindungswege verspricht.

Die geplante Südlink Stromtrasse bereitet Sorgen. "Das wäre eine Katastrophe, wenn sie so gebaut würde wie geplant. Sollte sie wirklich nicht verhinderbar sein, müssen wir mit allen Mitteln für die Erdverkabelung kämpfen", meinte Römmelt. Des Weiteren kündigte er an, dass heute 27 Asylbewerber im Ort eintreffen. Es handle sich um Familien aus dem Kosovo.