Riedenberger Original Erwin Hergenröder überraschend gestorben

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Er wurde nur 54 Jahre alt: Mit Erwin Hergenröder starb ein humorvolles Riedenberger Original. Auch bestach er durch seine große Kompetenz in der Politik und im Finanzbereich. Foto: Evelyn Schneider
Er wurde nur 54 Jahre alt: Mit Erwin Hergenröder starb ein humorvolles Riedenberger Original. Auch bestach er durch seine große Kompetenz in der Politik und im Finanzbereich. Foto: Evelyn Schneider

Mit nur 54 Jahren starb Erwin Hergenröder nach kurzer, schwerer Krankheit. Mit ihm schied ein Mann aus dem Leben, der in Riedenberg sowohl durch seine Kompetenz in der Politik und im Finanzbereich eine Kapazität war, der aber auch ganz besonders durch seinen unvergleichlichen Humor zu einem der großen Riedenberger Originale gehörte.

Viele Jahre war er eine feste Größe bei den Riedenberger Bütten-Abenden. Unvergessen sind seine Sketche, in denen er sich auch gerne mal selbst aufs Korn nahm. Manchmal genügte schon seine bloße Anwesenheit, um seinem Publikum die Lachtränen in die Augen zu treiben. Obwohl er absolut nicht singen konnte, schmetterte er zu solchen Anlässen dennoch umso lauter - vorzugsweise die Bayernhymne. Viele Jahre war er auch der Verfasser der traditionellen "Ortsschelle".

Seine Leidenschaft gehörte allerdings auch den Riedenberger Vereinen, in denen er viele Jahre durch sein Fachwissen im Kassenbereich zur Seite stand.Viele Jahre brachte er sich beim SV Riedenberg ein.

Sport und Feuerwehr

Von 1981 bis 1993 bekleidete er dort das Amt des 2. Kassiers , bis 2006 war er direkt anschließend als 1. Kassier tätig. Von 1983 bis 1988 war er der Spielleiter der Zweiten. Mannschaft. Bei den Baumaßnahmen des Vereins 2006 unterstützte er diesen ebenfalls im Bauausschuss.

Zahlreiche Urkunden und Ehrennadeln erhielt er im Laufe der letzten Jahre sowohl vom Verein, als auch vom Bayerischen Landessportverband und Bayerischen Fußballverband. Zuletzt bekam er 2005 das Verbandehrenzeichen in Gold und 2007 die Verdienstnadel in Gold verliehen.

Auch dem Wohl der Freiwilligen Feuerwehr Riedenberg hatte er sich verschrieben. Bereits 1978 trat er bei und erhielt für 25 Jahre aktiven Dienst die Staatliche Ehrung. Seit 2010 lenkte er als  stellvertretender Vorsitzender die Geschicke des Feuerwehrvereins. Seit sich der Böllerschützenverein 2003 gründete, war er auch dort mit Eifer dabei, und übernahm auch bei diesem Verein die Kassiertätigkeit 2009. Beim Obst- und Gartenbauverein gehörte er ebenso zu den Gründungsmitgliedern, und auch bei Musik- und Gesangverein war er Mitglied. Die größte Lücke wird er aber im Riedenberger Gemeinderat hinterlassen. Dort war er zuletzt auch als 2. Bürgermeister aktiv. Er war als Kommunalpolitiker ein engagierter Klardenker und erstklassiger Analytiker.
Seit Mai 1990 gehörte der dem Gremium an. Von 1990 bis 2014 war er Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss, von Mai bis Dezember 2008 als stellvertretender Vorsitzender. Ab diesem Zeitpunkt bis April 2014 übernahm er den Vorsitz.

Auch der Gemeinschaftsversammlung agierte er als Stellvertreter von 2008 bis April 2014. In der aktuellen Periode gehörte er diesem Gremium erneut bis zu seinem Tod an.

Große kommunale Verdienste

Für seine kommunalen Verdienste erhielt er die Dankurkunde im Jahr 2009. Sein politisches Engagement zeigte sich auch in seiner Tätigkeit als zweiter Stellvertreter des Vorsitzenden der PWG/Freie Wähler Bad Brückenau und Umgebung. Im Jahr 2000 war er dort beigetreten. Auch dort zeichnete er sich durch seine Verlässlichkeit aus und fungierte als Multiplikator im Bereich des Oberen Sinngrundes.

Eines seiner größten Hobbies aber war die Geschichte Deutschlands. Jede Jahreszahl, jede Begebenheit, jedes Kriegsdetail konnte er benennen. Monarchien und Dynastien waren ihm geläufig wie keinem anderen. Besonders aber war für ihn das Leben König Ludwigs.

Großes geschichtliches Wissen

Ein Highlight erlebte er erst wenige Tage vor seinem Tod, als es ihm gelungen war, die im Zweiten Weltkrieg verschollene Fahne des Kriegervereins zu ersteigern und der Gemeinde zu übergeben.
Bei den Recherchen zum erst kürzlich erschienenen Bericht in unserer Zeitung über den Ersten Weltkrieg in Riedenberg war er der wichtigste Mann und maßgeblich an der detailgetreuen Wiedergabe der Geschichten beteiligt.

Sein Tod löste in ganz Riedenberg und Umgebung tiefste Betroffenheit aus. Mit ihm ist ein Mann gegangen, der sich auch durch seine Großzügigkeit und Freundlichkeit auszeichnete, die er jedem zuteil werden ließ.