Um die Trinkwasserversorgung auch für die Zukunft zu sichern, will der Markt Schondra einen neuen, dritten Tiefbrunnen erbohren.
Das geologische Gutachten eines Ingenieurbüros enthielt zwei Standortvorschläge für die erforderlichen Probebohrungen: Brunnen 1 in der Unteren Au zwischen Schondra und Schönderling und Brunnen 2 zwischen Rudelberg und Himmelreich beim Schlossbrunnen östlich von Schondra.
Angestrebt wird eine Fördermenge von 8,8 l/s über einen Zeitraum von 22 Stunden. Bei Brunnen 1 soll nur das untere Grundwasserstockwerk im Unteren Buntsandstein untersucht werden. Das Wassereinzugsgebiet ist dort sehr groß, so dass eine höhere Wasserausbeute erwartet werden kann; außerdem ist das Wasser wahrscheinlich nicht so hart ist wie in Brunnen 2.
Bei Brunnen 2 werden beide Grundwasserstockwerke, die durch eine Lehmschicht getrennt sind, untersucht. Da der Standort relativ nahe zu den alten Brunnen liegt, muss durch Pumpversuche sichergestellt werden, dass die alten und der neue Brunnen sich nicht gegenseitig beeinflussen.
Vorteilhaft wäre bei Brunnen 2 die Anbindung an den vorhandenen Hochbehälter.
In der intensiven Diskussion im Marktgemeinderat spielten die nach einer erfolgreichen Probebohrung notwendige Ausweisung eines Wasserschutzgebietes sowie die Anliegen der Landwirtschaft eine dominierende Rolle. Die notwendigen Auflagen für die Landwirtschaft sahen einige Räte bei Brunnen 2 als weniger gravierend an. Die Nachfrage nach einem möglichen negativen Einfluss der Autobahn bei Brunnen 2 verneinte Bürgermeister Bernold Martin mit Hinweis auf eine entsprechende Aussage des Wasserwirtschaftsamtes. Er stellte auch den Antrag, die Probebohrung für Brunnen 1 vorzunehmen. Mit 6:6 Stimmen fand dieser Antrag nnicht die erforderliche Mehrheit. Die Abstimmung über Brunnen 2 ergab ein Verhältnis von 6:5, da der Bürgermeister wegen persönlicher Beteiligung nicht an der Abstimmung teilgenommen hat.
Sollte die Probebohrung dort nicht zum Erfolg führen, müsste man versuchen, bei Brunnen 1 erfolgreich zu bohren.
Bei der anschließenden Vergabe der Bohrarbeiten erhielt die Firma Osel-Bohr (Bamberg ) den Zuschlag bei einer Auftragssumme von 40 742 Euro.
Befürwortet wurde der Bauantrag von Norbert Kühnlein auf Anbau eines Balkons an sein Wohnhaus. Diskussionen gab es um einen Antrag von Roman Jörg, der eine sofortige Räumung des gemeindlichen Bauplatzes in Einraffshof forderte, eine seiner Begründungen: "Die ham uns um Geld gebracht". Nachdem das Gremium bereits eine weniger rigorose Lösung ins Auge gefasst hatte, wurde der Antrag mit 3:9 Stimmen abgelehnt.