Neuer Pfarrer im Oberen Sinngrund

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Pfarrer Mariusz Dolny ist ein leidenschaftlicher Radfahrer. Ausgestattet mit Helm und im Sportoutfit, kann er so am besten abschalten. Heidi Vogel
Pfarrer Mariusz Dolny  ist ein leidenschaftlicher Radfahrer.  Ausgestattet mit Helm und im Sportoutfit, kann er so am besten abschalten. Heidi Vogel
Mariusz Dolny, bislang Pfarrer von Urspringen und Ansbach in der Pfarreiengemeinschaft "Maria - Patronin von Franken" . Heidi Vogel
Mariusz Dolny, bislang Pfarrer von Urspringen und Ansbach in der Pfarreiengemeinschaft "Maria - Patronin von Franken" . Heidi Vogel
 

Mariusz Dolny war zuletzt in Urspringen und für die Pfarreiengemeinschaft "Maria - Patronin von Franken" zuständig.

Pfarrer Mariusz Dolny wird am Sonntag, 20. Januar, in der Oberbacher Kirche Mariä Himmelfahrt als neuer Leiter der katholischen Pfarreiengemeinschaft Oberer Sinngrund, Wildflecken, offiziell eingeführt. Beginn des feierlichen Einführung ist um 15 Uhr.

Durch Verzögerungen bei der Renovierung im Pfarrhaus Wildflecken hatte sich der Termin auf Januar verschoben. In den Tagen vor der Einführung beteten die Gläubigen in unterschiedlichen Wortgottesfeiern besonders für einen guten Start von Pfarrer Dolny und für eine gute Weiterentwicklung der Pfarreiengemeinschaft Oberer Sinngrund.

Mariusz Dolny tritt die Nachfolge von Florian Judmann an, der im Mai 2012 nach Wildflecken gekommen war. Die Pfarreiengemeinschaft umfasst die Orte Riedenberg, Oberbach, Wildflecken und Oberwildflecken. Sie war im Jahr 1992 aus der Taufe gehoben worden und wurde in den Anfangsjahren von Pfarrer Rainer Fries (Oberbach), Pastoralreferent Bernhard Hopf (Riedenberg) sowie Gemeindereferentin Edeltraud Steiner (Wildflecken) stark geprägt. Bis heute spielt die Integration von Neubürgern im Oberen Sinngrund eine tragende Rolle.

Mit Pfarrer Mariusz Dolny wechselt ein Geistlicher in die Rhön, der sich im Jahr 2006 ganz bewusst für das Bistum Würzburg als neue Heimat entschieden hatte. Geboren wurde Mariusz Dolny im Jahr 1964 als neuntes von zehn Kindern in Tuchomie im Nachbarland Polen. Nach dem Abitur besuchte Dolny von 1983 bis 1989 das Priesterseminar in Koszalin und wurde am 28. Mai 1989 zum katholischen Priester geweiht.

Von 1989 bis 1993 war er Kaplan in Slupsk, von 1993 bis 2002 Direktor im Priesterseminar in Koszalin, von 2002 bis 2005 Pfarrer in Miastko. "Ende 2005 habe ich mich dazu entschieden, meine Heimat Polen zu verlassen. Seit 2006 bin ich in der Diözese Würzburg als Priester tätig", berichtet Dolny in einem öffentlichen Brief an die Einwohner des oberen Sinngrundes.

Der Kontakt nach Deutschland bestehe allerdings schon wesentlich länger, nämlich seit dem Jahr 1990. "Damals war ich als junger Priester in der Diözese Regensburg als Urlaubsvertretung tätig. Auf meine Anfrage beim Bischöflichen Ordinariat in Würzburg Ende 2005 erfuhr ich, dass die Pfarrei in Werneck neu zu besetzen ist. Ich bewarb mich und betreute von Februar 2006 bis zum September 2008 die Gläubigen in der Kommune im Landkreis Schweinfurt."

Im November 2008 wechselte Mariusz Dolny nach Urspringen in den Landkreis Main-Spessart. Hier war er zunächst für die Katholiken in seinem neuen Heimatort sowie in der Nachbargemeinde Roden mit Kuratie Ansbach zuständig. "Sehr schnell habe ich mich damals eingelebt und war gleich zu Beginn meiner Tätigkeit gefordert. Schließlich stand die Renovierung des in die Jahre gekommenen Pfarrhauses an. Aber auch die Gründung einer Pfarreiengemeinschaft auf der Fränkischen Platte stellte eine Herausforderung dar." Hier galt es, mit viel Fingerspitzengefühl die Gläubigen der fünf benachbarten Orte Ansbach, Birkenfeld, Karbach, Roden und Urspringen zu einer Pfarreiengemeinschaft zusammenzuführen. Somit war Dolny seit dem Jahr 2009 für die Katholiken der Pfarreiengemeinschaft "Maria - Patronin von Franken" zuständig. Die jährlich in einem anderen der fünf Orte stattfindende Sternwallfahrt mit großem Zuspruch spiegelt das Zusammenwachsen in der jüngsten Vergangenheit wider. "Als bauliche Veränderungen in meinem bisherigen Heimatort Urspringen standen die Renovierung des Kirchturms und des Pfarrheims an."

Dolny bezeichnet sich selbst als einen leidenschaftlichen Radfahrer. "Sofern es mir die Zeit erlaubt, radle ich mit Helm und im Sportoutfit los. Hierbei kann ich, nach teils anstrengenden Sitzungen, nicht nur bestens abschalten, sondern erkunde gleichzeitig auch die Umgebung und genieße die Natur." Als bekennenden James-Bond-Fan bezeichnet sich Dolny, der sich außerdem als ordnungsliebend einschätzt. Und mit einem kühlen Weizenbier könne man dem 54-Jährigen durchaus eine Freude bereiten. Dass Pfarrer Dolny außerdem ein Liebhaber von schöner Musik ist, hatten die Oberbacher unlängst beim Weihnachtskonzert in der Kirche Mariä Himmelfahrt erfahren. Genau dort beginnt - zumindest ganz offiziell - seine Amtszeit in der neuen Heimat Rhön.

Eine große Rolle spielt im Oberen Sinngrund seit vielen Jahren auch die Ökumene. Also der Dialog und das Zusammenarbeiten der christlichen Kirchen. Die evangelische Pfarrerin Daniele Roth, die über acht Jahre lang in Wildflecken arbeitete und bei vielen Vereinen und Einheimischen eine sehr große Beliebtheit erlangt hatte, verließ den Oberen Singrund im Oktober, um als Klinikseelsorgerin in Deggendorf im Dekanatsbezirk Regensburg zu arbeiten. Die evangelische Pfarrstelle in Wildflecken blieb zunächst vakant. Während der Zeit der Vakanz übernimmt Pfarrer Carsten Friedel aus Geroda die Konfirmandenarbeit und die pfarramtliche Geschäftsführung. Der 43-jährige Familienvater ist seit 2008 in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Geroda tätig. "Gerne möchte ich die Lücke, die Frau Pfarrerin Roth hinterlässt, zumindest etwas füllen, bis dann hoffentlich sehr bald eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für Frau Pfarrerin Roth nach Wildflecken kommt." Für den Bereich der Taufen, Trauungen oder auch Beerdigungen ist Pfarrer Gerd Kirchner aus Bad Brückenau Ansprechpartner in der Vakanz-Zeit.