Kulturtage: Stadt zieht positive Bilanz

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Beim Stadtspaziergang zum Auftakt der Kulturtage bewundern Gäste die Fränkischen Trachten in den Schaufenstern. Foto: Ulrike Müller
Beim Stadtspaziergang zum Auftakt der Kulturtage bewundern Gäste die Fränkischen Trachten in den Schaufenstern. Foto: Ulrike Müller

Einig sind sich die Organisatoren in zwei Dingen: Erstens, das Programm war toll. Zweitens, es hätten ruhig mehr Leute kommen können.

Tatsächlich lässt sich kein pauschales Urteil fällen, wenn es um die Bilanz der Unterfränkischen Kulturtage geht. Unterschiedliche Programmpunkte wurden unterschiedlich gut angenommen. Die Führung zu jüdischen Stätten der Kurstadt beispielsweise war mit 20 Teilnehmern recht gut besucht, einen Tag später konnten König Ludwig I. und seine Wittelsbacher aber lediglich zwei Zuhörer für sich gewinnen. Platzte die Galerie Form + Farbe bei der Lesung des Brückenauer Autors Josef Krug förmlich aus allen Nähten, so profitierte die Krimi-Lesung vor allem von den Gästen, die ohnehin in der Klappe zu Gast waren. Und was die Konzerte angeht, so gab es gut besuchte und weniger gut besuchte.


Foto-Dokumentation geht weiter

"Bei dem ein oder anderem hätte ich mir mehr Besucher gewünscht", sagt Dieter Sternecker vom Kulturbüro. Manche Veranstaltung habe gewiss zu einem ungünstigen Zeitpunkt stattgefunden. Das sei aber vor allem deshalb der Fall gewesen, um Überschneidungen zu vermeiden. Darüber hinaus waren die meisten Angebote kostenlos. Er habe gehofft, dass so Leute, die sonst keine kulturellen Veranstaltungen besuchen, den Weg zu den Kulturtagen finden.

Für ihn und seinen Kollegen Roland Heinlein hat sich der Aufwand dennoch gelohnt. Als "unangestrengt, locker und in guter Atmosphäre" beschreibt Heinlein die Tage. Auch die Tagung der unterfränkischen Heimatpfleger sei entspannt gewesen, von vielen Kollegen habe er positive Rückmeldungen bekommen. Die Dokumentation des ehemaligen Geschäftslebens in der Innenstadt wird übrigens auch nach den Kulturtagen weitergehen. Auch wenn es oft mühsam sei, alte Fotografien zusammenzutragen, will der Arbeitskreis Geschichte das Projekt auf alle früheren Geschätte (nicht nur die Lebensmittelläden) ausweiten.


Insgesamt lockerer Charakter

Karin Bauer von der Tourist-Info berichtet ebenfalls von positiven Rückmeldungen. Die Wanderausstellungen in der Innenstadt hätten guten Zuspruch gefunden. "Wir wollten Kultur erlebbar machen und die Hemmschwelle bewusst niedrig halten", ergänzt Sternecker. Deshalb seien die Kulturtage auch mit einem Stadtspaziergang eröffnet worden. Die Verleihung des Valentin-Becker-Preises habe ihren feierlichen Charakter behalten, sei aber insgesamt lockerer gewesen.

Auch Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) hat "rundum nur Positives" gehört. Einzig den Sternenmarsch der Blaskapellen hätte sie gerne noch verwirklicht. Wegen des Kreismusikfestes in Modlos war das aber nicht umsetzbar. "Ich glaube nicht, dass man es hätte besser machen können", lautet ihr Fazit. "Das, was geboten war, war genau das Maß."


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