Die Sanierung der Eckartsrother Straße wird weiterhin heiß diskutiert aufgrund der Kostensituation. Jetzt soll erst der Baugrund untersucht werden.
Die Sanierung der maroden Eckartsrother Straße in Oberbach beschäftigt den Marktgemeinderat Wildflecken schon seit einer ganzen Weile. Und noch gibt es jede Menge Diskussionsbedarf im Gremium.
In der jüngsten Sitzung ging es zunächst einmal um die Auftragsvergabe für die Baugrunduntersuchung. "Die Untersuchung des Baugrundes ist die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen", sagte Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW). Die Kosten für die Untersuchung betragen rund 7300 Euro. Der Gemeinderat erteilte den Auftrag einstimmig an die Geotechnik Badel GmbH.
Fördermittel nur mit Verbreiterung
Bautechniker Robert Rapp vom tiefbautechnischen Büro Köhl informierte das Gremium hernach über mögliche Fördermittel für die Straße. Allerdings müsse die Eckartsrother Straße deutlich verbreitert werden, um zum Beispiel Fördermittel der Regierung von Unterfranken überhaupt in Anspruch nehmen zu können: von aktuell streckenweise rund 5,20 Metern auf 5,50 Meter. An einigen Stellen sei die derzeitige Straße jedoch so schmal, dass man zwangsläufig Privatgrundstücke erwerben müsse, um auf eine förderfähige Breite zu kommen.
Auch die Entwässerung der Straße müsse bei einem förderfähigen Ausbau der Straße neu geregelt und verbessert werden, so Rapp. Und so würde der Vollausbau der Eckartsrother Straße unvermeidlich zu einem millionenschweren Projekt, machte Rapp klar.
Kein Verhandlungsmarathon
Erneut regte sich im Gremium gehörig Widerstand gegen ein vermeintliches Millionenprojekt. Einige Räte forderten eine deutlich günstigere Alternative zum Vollausbau der Straße. "Ich bin für eine Sanierung der Eckartsrother Straße, aber ich will dort ganz sicher keine Autobahn bauen. Wenn wir auf Grunderwerb von Privatleuten angewiesen sind, dann bauen wir die Straße in vier Jahren noch nicht", sagt Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW). Man werde es ganz sicher mit Grundstückseigentümern zu tun bekommen, die ihre Flächen nicht verkaufen wollen. Und einen jahrelangen Verhandlungsmarathon könne und wolle sich die Gemeinde in dieser Angelegenheit nicht erlauben.
Gemeinderat Klaus Rest (PWW) sprach sich energisch gegen einen Vollausbau der Eckartsrother Straße aus, der die Gemeinde deutlich mehr als eine Million Euro, im ungünstigsten Fall sogar bis zu zwei Millionen Euro kosten könnte. "Wir können doch nicht auf einer so kurzen Strecke von 1,5 Kilometern Millionen-Beträge versenken", sagt Rest, der darauf aufmerksam machte, dass die Eckartsrother Straße im Allgemeinen nur sehr wenig befahren werde.
Holger Trump (CSU/PWG/OWII) beurteilte eine "millionenschwere Deluxe-Sanierung" als "nicht angemessen", denn der spärliche Autoverkehr in diesem Bereich rechtfertige die hohen Ausgaben nicht. Christoph Schmitt (PWW) warnte davor, dass sich die Marktgemeinde unglaubwürdig mache, wenn sie deutlich mehr als eine Million Euro für eine kurze Zufahrt für lediglich 50 Anwohner ausgibt.