Seit mehr als 30 Jahren legen engagierte Förster im Staatswald des Neuwirtshauser Forstes Feuchtbiotope an. Bei einer Exkursion des Bund Naturschutz (BN) stellte einer von ihnen, Arnulf Schöberl, Förster im Revier Schönderling des Forstbetriebes Hammelburg, viele neu angelegte Feuchtbiotope vor.
Auf einer Länge von etwa 800 Metern wurde eine ganze Kette von unterschiedlich strukturierten Wasserflächen angelegt. Diese im Bereich des Feuerbaches liegenden Tümpel befinden sich in der Kernzone des Biosphärenreservates Rhön. Der ursprüngliche Bestand war zu einem Großteil mit Fichten bestockt. Diese wurden entfernt, nur die natürlich vorkommenden Laubbäume und Kiefern werden erhalten.
Dort, wo einst die Fichten standen, bieten nun Dutzende von großen und kleinen Teichen auf dieser Fläche Fröschen und Molchen, verschiedenen Wasserinsekten und Libellenlarven einen idealen Lebensraum. Auch der in den umgebenden Wäldern nistende seltene Schwarzstorch wird von den Teichen als Nahrungsquelle profitieren.
Obwohl die Teiche erst vor einem Jahr angelegt wurden, konnte Ulf Zeidler, Ehrenvorsitzender des BN, den zahlreichen Exkursionsteilnehmern schon eine große Artenvielfalt demonstrieren; besonders die Kinder waren unentwegt mit dem Kescher unterwegs, um immer wieder etwas Neues zu entdecken.
Wie solche Waldteiche nach einigen Jahren aussehen, konnte Schöberl an einer Fläche zeigen, auf der die Teiche schon etwa fünf Jahre alt sind. In der Waldabteilung Nasswald wurde außerdem eine Fläche zusätzlich überstaut, so dass dort die schwachen Fichten bereits abgestorben sind, wodurch die zukünftige Kernzone mittlerweile in einen naturnahen Zustand versetzt wurde. Alle diese Maßnahmen dienen dem Naturschutz im Wirtschaftswald, dem sich die Bayerischen Staatsforsten im Staatswald als Bürgerwald verpflichtet fühlen und immer wieder entsprechende Finanzmittel bereitstellen. Im beschriebenen Fall finanzierte die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes KG diese Maßnahme mit Ausgleichsgeldern.