32 Jahre lang, mehr als die Hälfte ihres Lebens hat sich Marita Hüfner ehrenamtlich im Pfarrgemeinderat Kothen-Speicherz engagiert. Acht Jahre lang war sie stellvertretende Pfarrgemeinderatsvorsitzende. Nun ist Schluss.
Im Rahmen eines Gottesdienstes wurde sie zusammen mit Sandra Hohmann (acht Jahre), Andrea Göpfert (zwölf Jahre) und Hiltrud Albert (24 Jahre) mit der Dankesurkunde verabschiedet. Es waren nicht nur ein Mitwirken und Rat und Tat, für das Pfarrer Michael Krammer dankte, sondern Herzblut, das Marita Hüfner in dem Ehrenamt einbrachte. Anders jedenfalls lässt es sich ihr Engagement, dass "ausschließlich der Pfarrgemeinde galt", so Hüfners Worte, nicht beschreiben. Ortsteildenken gibt es bei ihr nicht. Und so setzte sie sich in Kothen ebenso ein wie in Speicherz. Egal ob das Pfarrfest in Kothen oder Speicherz organisiert werden musste. Hüfner brachte sich ein, wo sie nur konnte. Sie schrieb die Festplakate und backte sogar das Brot für die Pfarrfeste selbst.
Ihr Hauptengagement galt dem caritativen Bereich, den Familien und Senioren. Sie gestaltete und bereicherte die Seniorennachmittage. Sie führte die jährliche Caritas-Haussammlung durch. Zur Ehrenarbeit zählte auch die Teilnahme an den Versammlungen des Caritas-Kreisverbandes, wohin sie meist alleine nach Bad Kissingen oder Würzburg fuhr. Zeitweise gehörte sie hier dem Beirat an. Sie stellte sich dem Ehrenamt.
Während ihrer langjährigen Tätigkeit änderten sich mit dem Tode von Pfarrer Rudolf Schlör und später Pfarrer Lothar Kirchner die ehrenamtlichen Aufgabenbereiche bis heute unter Pfarrer Michael Krammer.
"Ich habe immer versucht, unseren Ort miteinzubinden", blickt sie zurück. Dazu zählte auch ihr Einsatz, Bischof Friedhelm Hofmann im Rahmen der Visitation 2008, einen Besuch in Speicherz abzuringen. "Und wenn es nur eine halbe Stunde ist", pochte Marita Hüfner damals. Groß war die Freude in dem kleinen Speicherz, als er tatsächlich kam und sogar noch mehr als eine halbe Stunde Zeit mitbrachte.
Nachwuchs geworben Die verheiratete dreifache Mutter und vierfache Oma nahm an den Fortbildungen für Lektoren, Pfarrgemeinderatsmitglieder und Frauen in der Kirche teil - unterstützte Wegenetze mit anderen Pfarrgemeinden. Erst kürzlich warb sie mit Katharina Ziegler und Maren Ebert Nachwuchs sowie junge Nachfolger, die künftig auf dem Maria Ehrenberg Lektoren- und Kommunionhelferdienst tun.
"Ich habe alle Aufgaben gerne gemacht und mich immer gerne eingebracht", gesteht sie. Bis dato teilt sie die Lektoren ein und erstellt den Plan für die Kirchenpflege in Speicherz. 32 Jahre lang hat sie das dörfliche Kirchenleben gestaltet. Sie war mittendrin im Gremium als die Pfarreiengemeinschaft der Ortsteile Kothen, Motten und Speicherz, heute Pfarreiengemeinschaft Maria Ehrenberg gebildet wurde. Hier oben in der Wallfahrtskirche im Truppenübungsplatz gelegen, half Marita Hüfner bei der jährlichen Frühjahrsputzaktion zum Beginn der Wallfahrtssaison. Während des Jahres traf man sie vor allem zum Hauptfest Maria Himmelfahrt, 14. und 15. August, beim Kerzenverkauf zur vorabendlichen Lichterprozession. Helfend sprang sie beim Herbstputz zum Ende des Wallfahrtsjahres ein, wenn neben dem Putzen, vor allem weggepackt und die Kirche winterfest gemacht werden musste. Ganz aufhören wird sie nicht. Schließlich hat das langjährige Ehrenamt im Pfarrgemeinderat Hüfner geprägt. So bleibt sie weiterhin Lektorin und Kommunionhelferin. Und wie verbringt sie nun das mehr an Freizeit? Die Antwort der begeisterten Radlerin kommt prompt: "Einfach eine Runde mehr Fahrradfahren", freut sie sich spontan.