Das Fest der Diamantenen Hochzeit feierten am 11. Mai die Eheleute Anna und Leo Müller in Motten.
Anna, geborene Will, erblickte 1936 in Motten das Licht der Welt als fünftes von sieben Kindern. Nach dem Schulabschluss arbeitete sie als Haushaltshilfe und in der Druckerei Fleischmann in Fulda.
Leo Müller wurde als zweites von vier Kindern 1933 ebenfalls in Motten geboren. Da sein Vater im Zweiten Weltkrieg vermisst gemeldet wurde, musste Leo schon als Jugendlicher im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb mitarbeiten. Nach seiner Ausbildung zum Zimmermann war er bis zu seiner Rente als Hausmeister beim Bundesforstamt in Wildflecken tätig.
Die beiden kannten sich natürlich aus der Schule, wirklich näher lernten sie sich aber beim Mottener Feuerwehrfest kennen. Sie waren 1957 das erste Brautpaar überhaupt in Motten, dass an einem Samstag kirchlich getraut wurde. Bis dahin hatte sich Pfarrer Richard Himmelsbach strikt geweigert, am Wochenende zu trauen.
Dankgottesdienst am Samstag
Leo Müller machte dem Pfarrer damals aber deutlich "entweder samstags oder wir finden eine andere Pfarrei". Pfarrer Himmelsbach gab nach und so heirateten die beiden bereits am frühen Morgen des 11. Mai 1957 standesamtlich und um 10 Uhr in der St. Bartholomäus Kirche in Motten. Hier wird am Samstag, 13. Mai, um 10.30 Uhr auch der Dankgottesdienst gefeiert.
Das Leben der beiden war geprägt von viel Arbeit, im Beruf und der heimischen Landwirtschaft. Urlaub bedeuteten Ausflüge nach Bamberg, Würzburg und Nürnberg. Leo Müller war 30 Jahre lang aktiver Feuerwehrmann der FFW Motten. Für seine Verdienste und 60-jährige Mitgliedschaft wurde er bereits mit der Ehrenurkunde der Mottener Wehr geehrt.
Beide sind sehr gläubig und besuchen gemeinsam die Sonntagsgottesdienste, Anna außerdem, wenn möglich das Rosenkranzgebet. Sie erledigt den Haushalt und Leo hilft ihr dabei. "Was geschnippelt werden muss, Kartoffeln, Gemüse, Geschnetzeltes, übernimmt er", erzählt sie lächelnd. Schwimmen hält sie fit, dafür fahren sie ein Mal wöchentlich ins Schwimmbad nach Bad Brückenau.
Und wenngleich sie nie an der Walldürn-Wallfahrt teilgenommen, unermüdlich verköstigen sie seit 60 Jahren die Wallfahrer mit Kaffee und Kuchen. Dafür räumen sie ihr Wohnzimmer frei und schaffen Platz für die Wallfahrer, die sich gerne bei den Müllers stärken.
Zu ihrem Ehrentag gratulieren zwei Söhne, zwei Töchter mit Ehepartnern und sechs Enkel.