Bürgerinitiative Ortsteile Schondra gegen Südlink informiert in Riedenberg

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Ingo Queck (stehend) referierte gemeinsam mit Gerhard Schumm in Riedenberg zum Thema Südlink und die Möglichkeiten eines gemeinsamen Widerstandes. Foto: Evelyn Schneider
Ingo Queck (stehend) referierte gemeinsam mit Gerhard Schumm in Riedenberg zum Thema Südlink und die Möglichkeiten eines gemeinsamen Widerstandes. Foto: Evelyn Schneider

Ingo Queck und Gerhard Schumm machen in Riedenberg gegen Südlink mobil. Ganz klar äußern sich beide Referenten über die ihrer Meinung nach mehr als zweifelhafte bisherige Vorgehensweise der zuständigen Stellen.

Der Widerstand gegen die geplanten Riesenstromtrassen entlang der A 7 formiert sich weiter. In Riedenberg fand eine erneute gemeinsame Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative Sinntal gegen die Stromtrasse und der Bürgerinitiative Ortsteile Schondra gegen Südlink statt.

Noch einmal referierten Ingo Queck und Gerhard Schumm über die desaströsen Folgen dieser Monstertrassen und riefen zum gemeinsamen Widerstand auf.

"Jedes Dorf, jeder Ortsteil muss seine Einwendungen kundtun. Nur wenn viele gemeinsam und immer wieder so aktiv werden, kann man vielleicht noch Einfluss auf die zuständigen Politiker nehmen", betonten die beiden Redner unisono. "Kommen diese Pläne in die Phase der Netzplanungskonferenz, geht es um die Wurst", sagte Schumm.Laut Umweltverträglichkeitsgesetz dürfe das Biosphärenreservat nicht verletzt werden. Es müsse deutlich infrage gestellt werden, ob die für das Biosphärenreservat zuständigen Stellen, wie das Landratsamt und der Bezirk, mit ihren bisherigen Vorgaben, einfach so ausgeschaltet werden können. Der Netzplanungskonferenz müsse gezeigt werden, welche Probleme hier entstehen.

Ganz klar äußerten sich die beiden Referenten über die mehr als zweifelhaften bisherigen Vorgehensweisen der zuständigen Stellen. So seien die vier großen Netzbetreiber mit der sogenannten Szenario-Errechnung, die die Notwendigkeit solcher Höchstspannungsleitungen ermitteln soll, beauftragt worden. "Das wäre genauso, als wenn man die Zigarettenkonzerne den Tabakmarkt und die Preise ganz alleine planen lassen würde", konstatierte Schumm. Hier müsse unbedingt eine Verfassungsbeschwerde wegen fehlender Neutralität angestrebt werden.

Nur Strom-Transit-Trassen

Dann müssten diese Berechnungen offen gelegt werden. Schnell wäre dann ersichtlich, dass diese Trassen nur Strom-Transit-Trassen seien, die über Grafenrheinfeld als Umschlageplatz für den Export in die anderen Europäischen Länder dienen. Es gehe nur um den Profit, und das auf Kosten der Anwohner. An den neuen Netzen würden ausschließlich die Netzbetreiber verdienen.

Auch Bürgermeister Roland Römmelt (CSU) zeigte seinen Unmut. "Es tut mir in der Seele weh, wenn ich den Verlauf durch unsere Natur sehe. Das ist absoluter Wahnsinn. Der einzige Politiker, der sich bislang wirklich auf unsere Seite geschlagen hat, ist Sandro Kirchner, der in seiner Rede zur Regierungserklärung 'Energie für Bayern - sicher , bezahlbar, sauber', deutlich macht, wie wichtig die Energiewende für Bayern ist." Aber gerade jetzt sei der Moment, in dem geklärt wird, ob Bayern 40 Jahre lang in eine Einbahnstaße einbiege. Eine Energieversorgung, die nur auf Kohle und subventionierte erneuerbare Energien setzt, war und sei nie das Ziel der Energiewende. Die geplante Energieversorgung sei weder zulässig, noch umwelt- und klimaschonend, zitierte er den Politiker. "Wir dürfen das auf keinen Fall über uns ergehen lassen", ist auch Riedenbergs Bürgermeister Roland Römmelt dieser Meinung.