5. Kommunion/Abendmahl An diesem Sonntagmorgen fand kein Abendmahl statt. Stattdessen gab es das Angebot, nach dem Gottesdienst auf eine Tasse Kaffee oder ein Glas Saft zu bleiben. Viele folgten der Einladung. Bewertung: Auch jenseits des Abendmahls wird versucht, Gemeinschaft zu schaffen.
6. Segen
Nach der Segensformel blieben alle noch sitzen, um dem letzten Musikstück von Thomas Betzer zu lauschen - ein schönes Ende eines Gottesdiensttests. Bewertung: Eine gute Möglichkeit zum Genießen und Nachdenken.
7. Ambiente
Hell, luftig, modern - bin ich bei Ikea? Tatsächlich ist der Gottesdienstraum sehr einladend und ohne großen Schnickschnack. Die hellen Fliesen geben die Richtung vor, sie treffen am Pult aufeinander - und in diesem Halbrund stehen die Stühle in Reihen. Ein Sträußchen rosa Hortensien ist der einzige aktuelle Schmuck, genähte Fahnen im Hintergrund erinnern kunterbunt an Kirchenfenster. Bewertung: Der Raum strahlt Offenheit und Klarheit aus - hier kann man durchatmen.
8. Kirchenbänke
Gibt es nicht! Die Stühle sind in Halbkreisen angeordnet und nicht aneinandergehängt, so dass dem Einzelnen die Freiheit bleibt, den Stuhl ein wenig in alle Richtungen rücken zu können. Die Möbel sind bequem und haben im Rücken eine Ablage fürs Gesangbuch, Handtaschen hängen locker über den Lehnen - so kann man sich gut konzentrieren, ohne dass einem die Füße einschlafen. Bewertung: Hier lassen sich auch längere Gottesdienste "aussitzen".
9. Beleuchtung Der Gebetsraum in der Auferstehungskirche ist etwas Besonderes. Sehr schlicht gehalten dominieren im Raum die vier riesigen Fenster, die vom Boden bis unter die Decke reichen. Das natürliche Licht von zwei Seiten gibt dem Raum Strahlkraft. Und der Blick der Gläubigen fällt hinaus in die Wipfel der Bäume auf dem abschüssigen Kirchengrundstück. Bewertung: Diesen Architekten sollte der Pfarrer regelmäßig in seinem Abendgebet danken.
10. Sinne In einem evangelischen Gotteshaus geht es nicht darum, Sinne anzusprechen, sondern dem Geist eine Botschaft zu vermitteln. Dennoch schweift ab und zu das Auge ab, hinaus in die Natur rund um das Gotteshaus - es dürfte nicht anders sein, denn das macht den Gottesdienst sinnlich. Bewertung: Der Blick hinaus beruhigt.
Warum ein Gottesdiensttest:
Die Ergebnisse unserer Gottesdiensttests, das wissen wir, sind rein subjektiv. Warum dann dieser Test? Weil wir glauben, dass es eine Diskussionsbasis braucht, um Kirche und Bürger wieder näher zusammenzubringen. Und weil wir denken, dass Kirche und Glaube nicht weiter auseinanderdriften sollten. Wir freuen uns deshalb auf den Dialog mit Kirchenvertretern, Gläubigen und allen Menschen, die uns ihre Meinung zu diesem wichtigen Thema mitteilen wollen. Schreiben Sie uns: redaktion@infranken.de. Zum Abschluss der Testserie werden unsere beiden Experten Martin Stuflesser und Martin Nicol am 1. November Bilanz ziehen.
Alle Tests werden auf unserem Internetportal unter Gottesdiensttest gesammelt.