Andreas Kümmert stellt CD im Bad Kissinger Tattersall vor

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Andreas Kümmert beeindruckt mit seiner vollen, rauen Blues-Stimme. Foto: Gerald Langer
Andreas Kümmert beeindruckt mit seiner vollen, rauen Blues-Stimme. Foto: Gerald Langer

Nur noch nach seinen Regeln: Nach Angststörungen und Depressionen bevorzugt der Künstler die kleineren Bühnen - und ist dabei glücklich

Sieben Jahre ist es her, dass die "Röhre aus Gemünden" die TV-Castingshow "The Voice Of Germany" souverän gewonnen hat: Andreas Kümmert, der kleine bärtige Mann mit der Riesenstimme. Am Freitag, 6. März, kommt er um 20 Uhr in den Tattersall nach Bad Kissingen und stellt im Rahmen der "Harlekin Dreams Tour 2020" seine neue CD vor. Die "KK Sings" eröffnen den Abend.

Mit Vomit Records hat Andreas sein eigenes Label gegründet und beschlossen, künftig auf eigene Faust CDs zu produzieren. Zurück zu den Wurzeln, keine Marketingexperten oder Manager mehr, die am Brei mitrühren. Deshalb verkörpert "Harlekin Dreams", das neue Werk, wohl auch die größte Bandbreite aller bisherigen Kümmert-Alben: von rauer Rock'n'Roll-, über samtige Soul- bis einfühlsame Blues-Musik, offenbart Andreas sein Können. Mehr als neun Monate hat der Künstler gemeinsam mit Produzent und Toningenieur Dominik Heidinger an den neuen Songs im Tonstudio herumgeschraubt. Diesmal hat er alle Instrumente selbst eingespielt und auf die Hilfe von Co-Songwritern komplett verzichtet.

Auf das Konzert dürfte sich Kümmert freuen. Als er Ende letzten Jahres in Münnerstadt aufgetreten ist, sagte er anschließend: "Es ist immer eine ganz besondere Atmosphäre, so nah am Publikum zu sein. Das hat noch mit richtiger Arbeit zu tun, man rackert sich ab, muss die Leute einfangen."

"Harlekin Dreams" ist für Andreas Kümmert eine Art Opus Magnum. Ein Befreiungsschlag, nach all den Kompromissen und Rückschlägen. Zu den Rückschlägen zählten viele Fans damals auch seine Entscheidung 2015, trotz des Siegs in der Vorentscheidung des Eurovision Song Contest auf das Finale in Wien zu verzichten. Kümmert: "Diese Entscheidung war aus gesundheitlichen Gründen nötig. Ich hätte das zu diesem Zeitpunkt nicht gepackt. Das hat viel Hass nach sich gezogen, manche haben das nicht so ganz verstanden."

Andreas Kümmert erzählt im Gespräch, dass er zur damaligen Zeit eine Angststörung gehabt habe. "Ich merkte: Da stimmt was nicht." Einige Jahre ließ er sich mit einer Therapie helfen. "Ich bin nach wie vor auf Antidepressiva angewiesen und versuche, mich wieder hochzuarbeiten." Er tritt "wahnsinnig gerne auf, aber im Kontext meiner Bedingungen". Dass er damit Millionär wird - die Prognose gaben ihm nach dem Voice of Germany-Sieg viele - scheint eher ausgeschlossen, wenn er nicht im ganz großen Zirkus mitmacht. "Aber das ist ja auch nicht mein Ziel. Ich möchte einfach den Rest meines Lebens Musik machen und davon leben können. Und das ist momentan überhaupt kein Problem - man kann auch im kleineren Rahmen leben."

Einlass ist um 19 Uhr, Beginn 20 Uhr, Tickets gibt es an den bekannten Vorverkaufstellen wie unter der Hotline 0931-60016000, an der Abendkasse und bei der Tourist-Info in Bad Kissingen.